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Neues aus dem Mutterleben...

Keep calm - ich bin noch schwanger

"Na? Tut sich schon was?" - im digitalen Zeitalter plagen sich hochschwangere Frauen nicht nur mit körperlichen Zipperlein herum, sondern werden auch mit kommunikativen: Bekannte, Freunde und Verwandte verlangen über vielzählige Kanäle permanent nach Status-Updates. Wie man darauf reagieren kann, lesen Sie im ersten Teil unserer neuen Mama-Kolumne "Kinderkram".

Die Welt ist bunt: Vor allem mit Kindern.
Die Welt ist bunt: Vor allem mit Kindern. Foto: Dolgachov/Fotolia

Seien wir ehrlich. Die letzten Wochen einer Schwangerschaft sind kein Zuckerschlecken. Der Babybauch wächst auf dem Weg zur Ziellinie gefühlt noch einmal auf das Doppelte seiner ohnehin erschreckenden Ausmaße, alltägliche Dinge wie Schuhe binden, aufstehen oder atmen werden zu sportlichen Höchstleistungen und die Gedanken an die bevorstehende Geburt sind abwechselnd von Erleichterung und nackter Panik gezeichnet. Doch das reicht offenbar nicht.

Je näher der errechnete Entbindungstermin naht, desto mehr drängt sich werdenden Müttern ein Problem auf, das sein hohes Nerv-Potential erst im Smartphone-Zeitalter vollends entfaltet: Die digitale Nachfragerei. Sie beginnt harmlos und mit – das wird einfach mal unterstellt – guten Absichten: „Hi Süße, bald ist es soweit, genieß’ die letzten Wochen“, schreiben Freunde per Sms, Whatsapp, Facebook, Threema oder welche Netzwerke auch immer. Doch je näher der Termin rückt, desto fordernder werden die Nachrichten: „Jetzt könnte es mal so langsam losgehen, oder?“, schreibt die sonst so verständnisvolle Bekannte. „Ach je, ich hoffe du gehst nicht über Termin“, die Kollegin, deren drei Kinder alle zwei Wochen früher zur Welt kamen. Irgendwann piept das Handy im Stakkato: „Bist du aufgeregt?“, „Tut sich schon was?“ und immer wieder gerne „Bist du noch schwanger?“ Was man gerne darauf antworten würde, kann man schlecht antworten: „Ob ich aufgeregt bin, weil ich ein menschliches Wesen gebären muss und dann 20 Jahre dafür verantwortlich bin? Nöööö….“, „Wenn sich was täte, dann würde ich es ganz bestimmt nicht per Handy mit dir besprechen“ und „Ja, bist du immernoch nervig?“ Aber man kann seine Lehren daraus ziehen: nicht antworten, das nächste Mal den Geburtstermin nur vage umreißen oder es wie eine Bekannte halten, die in allen sozialen Netzwerken ihr Profilbild zu folgender Aufschrift änderte: „Keep calm, ich bin immernoch schwanger.“

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