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Neues aus dem Elternleben

Zwei kleine Meisterdetektive und ein Fall für Mama

Im Haus unserer Autorin wohnen neuerdings zwei kleine Detektive. Wenn es um echte Fälle geht, lässt ihr Spürsinn allerdings noch einiges zu wünschen übrig.

Die Welt ist bunt: Vor allem mit Kindern.
Die Welt ist bunt: Vor allem mit Kindern. Foto: Dolgachov/Fotolia

Vor einigen Wochen sind bei uns zwei neue Mitbewohner eingezogen.

Ihre Namen: Mimi Marple und Watson Holmes.

Ihr Beruf: Meisterdetektive.

Ihr Ziel: Den Gangstern und Verbrechern in der Nachbarschaft ihr kriminelles Handwerk legen.

Gangster und Ganoven? Fehlanzeige

Leider ist die Zahl der Gangster und Verbrecher in unserer Nachbarschaft überschaubar. „Mann, ey, hier ist aber auch nichts los“, sagte Mimi Marple, die der Neunjährigen zum Verwechseln ähnlich sieht, frustriert, nachdem sie eine Stunde lang von ihrem Fenster aus das Geschehen auf der Straße observiert hatte.

Auch Watson Holmes, ein Abziehbild des Sechsjährigen, gefiel der Mangel an zu lösenden Fällen nicht. „Warum wohnen wir nicht in New York? Da ist was los“, verlangte er zu wissen. Meine Antwort – „Das frage ich mich auch manchmal“ – gefiel ihm nicht.

So ging es weiter und wochenlang gab es für die zwei Detektive nicht mehr zu tun, als der Nachbarskatze hinterherzustreunen und die Besitzer verlorener Schnuller ausfindig zu machen.

Ein echter Fall!

Doch dann passierte es. Ein echter Fall! Aus dem obersten Regal in unserer Speisekammer waren gleich drei Chipstüten verschwunden. „Mimi! Watson! Das müsst ihr euch ansehen!“, rief ich die beiden heran. Doch sie blieben unbeeindruckt. „Ach, bestimmt habt ihr die gegessen und erinnert euch nicht mehr daran“, sagten sie und gingen zurück nach draußen, um an den Türen der Nachbarn Fingerabdrücke sicherzustellen.

„Ihr seid mir schöne Meisterdetektive“, rief ich hinterher. Und beschloss, den Fall selbst zu lösen.

Meine erste Spur: Ein Stuhl, der in der Speisekammer vor dem Regal mit den Chipstüten stand. Das deutete auf kleine Täter hin. Ich lief ins Kinderzimmer. Vor einem der Kinderkleiderschränke lagen ein paar Chipskrümel auf dem Boden. Ich öffnete den Schrank.

Und siehe da: Auf einem Haufen frisch gewaschener Klamotten lagen die Chipstüten. Aufgerissen und mit vielen Krümeln drumherum. Ich stellte meine zwei Ermittler zur Rede. „Aber Mama“, sagte Mimi Marple, „da drin ist unsere Zentrale!“ „Und die Chips?“, fragte ich.

Die Antwort kam von Watson Holmes: „Die helfen uns beim Nachdenken!“

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