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Huuuuubsterduuuuuumeeee!

Kinderkram-Kolumne: Wenn Babysprache die Familie verrückt macht

Unser Redakteur versteht seine Tochter nicht. Und seine Tochter versteht nicht, dass er sie nicht versteht. Das kann lustig sein. Muss es aber nicht. Wenn Papa nix kapiert, reißt der Kleinen der Geduldsfaden. Und das sorgt für Zoff. Hand aufs Herz: Hätten Sie gewusst, was eine "Huuuuubsterduuuuuumeeee" ist?

Die Welt ist bunt: Vor allem mit Kindern.
Die Welt ist bunt: Vor allem mit Kindern. Foto: Dolgachov/Fotolia

Mann hat es nicht leicht, eine Frau zu verstehen. Oft sagt sie nicht, was sie meint. Oder sie meint nicht, was sie sagt. Noch schwieriger wird es, wenn die Frau sich nicht richtig ausdrücken kann. Bei unserer zweijährigen Tochter ist das so. Der Buchstabensalat aus ihrem Mund kann ausgesprochen putzig klingen und sorgt regelmäßig für Belustigung – mitunter aber auch für erhitzte Gemüter.

Wenn die Kleine etwas will, dann in der Regel sofort und ohne Widerrede. Oft wiederholt das Mädel ein Wort einige Dutzend Male, weil die blöden Eltern mal wieder nix kapieren.

Irgendwann kippt die Stimmung: „Huuuuubsterduuuuuumeeee!“ schreit sie zornig und erwartet, dass die Eltern springen. Die verstehen aber nur Bahnhof – wie so oft.

Oft enden diese Situationen unbefriedigend für alle Beteiligten. Die Eltern wissen nicht und das Kind bekommt nicht, was gemeint ist.

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Huuuuubsterduuuuuumeeee Foto: Weihrauch

In Sachen „Huuuuubsterduuuuuumeeee“ hatten wir am Wochenende einen Durchbruch. Beim Spaziergang griff unsere Tochter nach einem Löwenzahn und stieß ein langgezogenes „Huuuuubsterduuuuuumeeee!“ aus. Pusteblume also. Hätte man auch drauf kommen können.

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Leider ist die „Huuuuubsterduuuuuumeeee“ kein Einzelfall. Die Kommunikation stockte auch bei „Fiti“ (Kurve), „Utz“ (Rutsche), „Hinohuum“ (Regenwurm), „Nuin“ (Wurst) und „Finter“ (Schmetterling). Hätten Sie die alle erraten? Wohl kaum.

Besonders hitzig war die Stimmung, als das Mädel ohne Unterlass einen Küchenschrank anbrüllte: „Ada! Adaaa! Adaaaaaa!“

Irgendwann half die Kleine sich selbst, schob ihr kleines Podest ans Schränkchen, kletterte drauf und griff gierig nach der schwarzen Musikbox: „Adaaaaaa!“ Alexa. Aha. Das war dann doch sehr spezifisch.

Wenn die Eltern wie ein Baby sprechen

An ihr Standardvokabular haben wir uns mittlerweile gewöhnt. So sehr, dass wir uns dabei ertappen, wie wir selbst in Babysprache reden.

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DIE KRISE SCHAUKELN: Die Spielplätze im Landkreis dürfen ab Mittwoch wieder geöffnet werden Foto: Becker

Zum „Mjam Mjam“ (Essen) gibt es „Mautasse“ (Maultaschen) und „Tida“ (Trinken). Am liebsten streichelt die Kleine den „Wauwau“ (selbsterklärend) oder die „Miau“ (siehe „Wauwau“) und jagt „Vozel“ (Vögeln) hinterher.

Mit dem Tuduff zur Utz

Kniffelig wird es immer, wenn ein Wort mehrere Bedeutungen im selben Kontext hat. So steht „Tatu“ für Tomaten, Trauben und Beeren, „Schauer“ bedeutet wahlweise Schaukel oder Schaufel.

Und wenn unsere Tochter mit dem „Tuduff“ fahren will, sollte man zwischen Roller, Bobbycar und anderen Gefährten in ihrem Fuhrpark die richtige Wahl treffen. Sonst dreht das Mädel durch: „Neeeeeiiiiiiin!!!“ Und das versteht dann jeder.

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