Thomas Pecht (33) aus Potsdam ist seit 1994 KSC-Fan. „Damals war ganz Deutschland im KSC-Fieber “, so Pecht. Er schaute ein Deutschland-Spiel mit Thomas Häßler und war von seiner sympathischen Art begeistert. Als der Nationalspieler dann zum Karlsruher SC wechselte, ist der Potsdamer auch KSC-Fan geworden und dem Verein bis heute treu geblieben.
„Ich war gefühlt der einzige KSC-Fan in meiner Ecke“, sagt der Lagerarbeiter. Wie sein großes Idol lautet sein Vorname Thomas und sein Spitzname „Icke“. Viele seiner früheren Freunde kannten ihn nur unter „Icke“.
17 Mitglieder im Fanclub
Da es ihn langweilte, die Spiele seines Lieblingsvereins immer allein zu schauen und die weite Anreise ohne andere Fans auch weniger Spaß bereitet, gründete er im Oktober 2016 den Fanclub „KSC-Fans im Osten“. Der Verein mit 17 Mitgliedern zwischen Mitte 20 und Mitte 50 ging ursprünglich von der gleichnamigen Facebook-Gruppe aus. Sie ist und war gedacht, um Spiele gemeinsam zu verfolgen.
Offizieller Hertha BSC-Fanclub
Seit 2017 ist der Fanclub auch ein offizieller Fanclub von Hertha BSC – passend zu der Fanfreundschaft, die die KSC-Anhänger mit dem Berliner Verein haben. Die „KSC-Fans im Osten“ pflegen wiederum Fanfreundschaften zu den Blau-weißen KSC-Freunden oder dem KSC-Freak .
Herz schlägt für den KSC
„Die Leute im Fanclub habe ich alle nach und nach kennengelernt“, sagt der Fanclubvorsitzende beim Besuch der Badischen Neuesten Nachrichten. Manche seien mehr Hertha-Fans, manche mehr KSC-Fans. Pechts Herz schlägt definitiv mehr für den badischen Zweitligisten. Das seiner Freundin, die im gleichen Fanclub ist, pocht mehr für Hertha BSC.
Ab und an ist der KSC-Fan auch länger in Karlsruhe, um mal eine Stadionführung zu machen, zu einem Straßburg-Spiel zu fahren oder ein Spiel der zweiten Mannschaft zu verfolgen. „Ich kann hier immer bei jemanden übernachten“, erzählt der sportbegeisterte Fußballfan, der selbst gerne läuft, Fußball spielt oder Triathlon macht.
Wechsel in den N-Block
Im Wildpark ist der Potsdamer von der Gegengeraden und dem A1 in den N-Block gewechselt. Mal trägt er einen Fanclub-Pulli, mal ein Trikot. „Bei uns im Fanclub gibt es keine festen Vorschriften“, sagt der Potsdamer.
Auch interessant:Fink und Gordon als Lieblingsspieler
Zumeist sieht er die Spiele im Osten live. Zu Pechts aktuellen Lieblingsspielern zählen Anton Fink und Daniel Gordon. Fink sei ein intelligenter Spieler, der ein Spiel lesen könne, und Gordon begeistere ihn aufgrund seiner freundlichen Art. Spiele in Nordrhein-Westfalen besucht der 33-Jährige besonders gerne. Mit gegnerischen Fans aus Braunschweig, Paderborn oder Osnabrück geht er dann nach dem Spiel ein Bier trinken. „Das könnte man mit den gegnerischen Fans aus dem Osten eher nicht machen“, sagt er.
Keine guten Erinnerungen an die Relegation
Wie für viele andere war das Relegationsspiel gegen den Hamburger SV sehr schlimm für den KSC-Fan. „Das Spiel habe ich daheim geschaut, das Siegerbier war schon geöffnet.“ Auch die Spiele gegen Union Berlin hat er nicht besonders gut in Erinnerung, weil da sein Verein „nichts holt“. Im Moment betrachtet er die Mannschaft positiv und glaube an einen Platz im Mittelfeld. Auch wenn das Team in den vergangenen Spielen zunächst den Faden verloren habe, laufe es seiner Meinung seit Nürnberg wieder gut.
Icke Häßler posiert mit Fan-Fahne
Besonders freut sich Pecht darüber, dass sein Allzeit-Vorbild Thomas Häßler nun in Berlin Trainer beim BFC Preußen ist. „Ich war ein paar Mal dort“, sagt der 33-Jährige, der früher ein Häßler-Trikot hatte. Dabei ist auch ein Foto des ehemaligen Weltmeisters mit der Fanclub-Fahne entstanden – das sind Fanerinnerungen, die ganz besonders sind und die nicht jeder Fußballfan hat.
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