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Kein Hochrisikospiel

KSC gegen Dresden: Diesmal ganz normal

Am Samstag spielt der Karlsruher SC zuhause im Wildpark in der 2. Bundesliga gegen Dynamo Dresden. Die Dynamo-Ultras boykottieren das Spiel in der Fächerstadt. Deshalb wird das Spiel jetzt nicht mehr als Hochrisikospiel eingestuft.

Aufstand gegen den ungeliebten DFB: ynamo-Dresden-Fans beim Gastspiel in Karlsruhe im Mai 2017.
Dynamo Dresden Fans in Uniform, mit der Aufschrift Football Army Dynamo Dresden und militaerisch anmutender Choreo, sowie Spruchband: Krieg den DFB. GES/ Fussball/ 2. Bundesliga: Karlsruher SC - SG Dynamo Dresden, 14.05.2017 -- Football/ Soccer 2nd Division: Karlsruher SC vs SG Dynamo Dresden, Karlsruhe, May 14, 2017 -- Foto: GES
Am Samstag spielt der Karlsruher SC zuhause im Wildpark gegen Dynamo Dresden. Die Dynamo-Ultras boykottieren das Spiel in der Fächerstadt. Deshalb wird das Spiel jetzt nicht mehr als Hochrisikospiel eingestuft.

Wenn Holger Brandenburg über die erste Begegnung vor heimischem Publikum des Karlsruher SC gegen Dynamo Dresden am Samstag (13 Uhr) spricht, dann lässt ein Satz aufhorchen. „Es ist diesmal ein ganz normales Zweitliga-Spiel“, sagt der Sicherheitsbeauftragte des KSC.

Bisher stets ein Hochrisikospiel

In der Vergangenheit waren die Aufeinandertreffen stets als Hochrisikospiele eingestuft worden, und diesen Status hatte die Partie bis vor kurzem auch diesmal noch. Dann kündigten die Ultras von Dynamo an, auf die Reise ins Badische zu verzichten und die Partie zu boykottieren. „Wir haben dann zusammen mit der Polizei die Lage nochmal neu bewertet. Nun ist es ein Spiel wie gegen Fürth oder Sandhausen. Beim Ordnungsdienst und den Polizeikräften wird dementsprechend heruntergefahren“, kündigte Brandenburg an.

Grund für den Boykott liegt in der Vergangenheit

Grund für das Fernbleiben des harten Kerns der Dresdner Anhänger sind Vorkommnisse bei der letzten Begegnung der beiden Teams vor zwei Jahren. Rund 2.000 Dresdner Fans waren in militärischer Tarnfleck-Kleidung vom Fächerbad zur Gästekurve marschiert und erklärten mit einem Transparent dem Deutschen Fußball-Bund „den Krieg“. Teile der selbst ernannten „Football Army Dynamo Dresden“ hatten zudem den Block gestürmt. Nach Polizeiangaben wurden 21 Ordner und 15 Beamte verletzt. Die Vorkommnisse veranlassten die Staatsanwaltschaft Karlsruhe zu umfangreichen Ermittlungen gegen Dresdner Fans, die bis heute andauern. „Ein Pflichtspiel unserer Sportgemeinschaft bewusst zu verpassen, liegt nicht in unserer Natur. Jedoch muss sich jeder in den Kopf rufen, dass an diesem Tag mit verstärkten polizeilichen Maßnahmen zu rechnen ist. Rund um dieses Spiel soll es die gewünschten Bilder geben! Staatsanwaltschaft, Polizei, Funktionäre und Medienvertreter warten nur darauf bis sich die ersten Dynamofans ,falsch‘ verhalten. Diese Show wollen und werden wir ihnen nicht geben“, teilten die Ultras Dynamo auf ihrer Homepage mit.

Karlsruher Fanprojekt bedauert den Boykott

Der Club steht hinter seinen Fans, die das Spiel nun beim Public Viewing im eigenen Stadion verfolgen werden. Beim Karlsruher Fanprojekt kann man die Beweggründe nachvollziehen, bedauert den Boykott aber. „Die Fans machen den Fußball doch aus. Und die Dresdner Szene ist eine der kreativsten, daher ist es wirklich schade,“ sagt Mitarbeiter Sebastian Staneker. Den Fanmarsch vor zwei Jahren fand er „sehr beeindruckend, aber auch etwas übertrieben“. Der KSC erwartet am Samstag trotzdem rund 600 Dynamo-Anhänger, zumeist Exil-Dresdner und keine Problemfans, wie Brandenburg berichtet. „Die Aktion vor zwei Jahren richtete sich ja gegen den DFB und nicht den KSC. Ich glaube, das Spiel würde auch mit den Ultras friedlich verlaufen.“

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