Vamos, auf geht`s also. Und auch Ingo Wellenreuther ist in Spanien ein durch und durch motivierter Fußballfreund. Als Präsident des KSC wie als Vater ist er zur rechten Zeit am rechten Ort. Woraus sich auch nicht immer nur leichte Abwägungen ergeben.So legten die präsidialen Pflichten Wellenreuther am Freitag nahe, einen Ausflug bis vor Gibraltar zu unternehmen, wo der KSC zum Testspiel auf den 1. FC Magdeburg traf. Reizvoll wäre es für ihn aber auch gewesen, die paar Kilometer von der Teamunterkunft in Marbella nach Dama de Noche zu fahren. Dort trat der Bundesliga-Spitzenreiter Borussia Dortmund zeitgleich gegen Willem II Tilburg an. Und Wellenreuther, keine Frage, ist ein Freund des Clubs aus der niederländischen Ehrendivision. Sein Sohn Timon, beim KSC groß geworden, bei Schalke 04 dereinst gegen Real Madrid in der Champions League eingesetzt, später über Real Mallorca bei den Holländern gelandet, ist die Nummer eins bei Tilburg. Schon viermal wurde der frühere U21-Nationalspieler im Jahr 2018 in der Ehrendivision in die Elf des Spieltags berufen.
Familientreffen am Mittelmeer
Inzwischen ist aus dem Karlsruher Jungen ein Mann geworden, der sich freigeschwommen hat im Profigeschäft und der als Mensch gewachsen ist an der Erfahrung, in ausländischen Ligen und Ländern klar zu kommen. Weg von den Wurzeln, weg von der Familie. Ein eigener Weg eben. „In Mallorca war ich schneller als in Gelsenkirchen, um bei seinen Spielen dabei zu sein“, erzählt Ingo Wellenreuther und lacht. Die niederländische Top-Liga ist ihm nun so vertraut wie es ihm die spanische zuvor geworden war. „Kleine Stadien, Riesenstimmung, der Fußball offensiv“, das gefalle ihm am holländischen Fußball. Erzählt Ingo Wellenreuther, bevor er seinem Sohn Timon einen guten Rückflug nach Holland wünscht. Die Fußball-Welt, sie ist in diesen Tagen an der Costa del Sol eben doch eine noch familiärere als sonst. Und so wollte es der Zufall, dass mit der Abreise der Mannschaft von Wellenreuther junior die Atalaya-Sportanlage dem KSC vorbehalten bleibt.
BNN-Sportchef René Dankert beobachtet den Karlsruher SC in dessen Trainingslager an der Costa del Sol. In seiner Kolumne ¡Vamos! wirft er auch Blicke abseits der KSC-Spur. Denn die Gegend um Marbella ist auch dieser Tage wieder der Hot Spot für eine Vielzahl von Profifußballmannschaften aus ganz Europa, die die klimatisch milden Bedingungen an der Costa del Sol zu schätzen wissen.