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Vor Heimspiel gegen Bielefeld

KSC versucht sich mit ungeliebter Relegation anzufreunden

Mit der Relegation hat der Karlsruher SC in der jüngeren Vergangenheit keine guten Erfahrungen gemacht. Doch in diesem Jahr scheint die Aussicht auf Entscheidungsspiele für den abstiegsbedrohten KSC eher Chance denn Bürde zu sein.

Auf dem Weg in die Relegation: Für den KSC wird eine Verlängerung der Saison immer wahrscheinlicher.
Auf dem Weg in die Relegation: Für den KSC wird eine Verlängerung der Saison immer wahrscheinlicher. Foto: GES

Mit der Relegation ist das so eine Sache beim KSC. Die Erfahrungen, die man im Wildpark in jüngerer Vergangenheit mit Entscheidungsspielen gemacht hat, sind eindeutig negativ. Doch diesmal könnte die Relegation der letzte Ausweg sein, um den Sturz in die Drittklassigkeit noch zu verhindern.

2018 misslang gegen Aue der Aufstieg in Liga zwei ebenso wie drei Jahre zuvor – bekanntlich auf besonders bittere Weise – der Sprung in die Bundesliga gegen den HSV. Und 2012 musste man den bitteren Gang in die Drittklassigkeit antreten. Relegationsgegner damals: Jahn Regensburg.

Spätestens nach dem aus Karlsruher Sicht unschönen Wiedersehen mit dem Jahn vom Mittwochabend muss die Aussicht auf zwei zusätzliche Spiele nach dem 34. Spieltag dem KSC eher als Chance denn als Bürde gelten.

Karlsruhes Cheftrainer Christian Eichner bezeichnet die möglichen Duelle mit dem Drittliga-Dritten, die für den 7. und 11. Juli vorgesehen sind, denn auch als „Bonusspiele“. Und sagt: „Aktuell will ich die haben.“

Wir werden nicht auf Teufel komm raus auf Platz 15 gehen.
KSC-Cheftrainer Christian Eichner

War nach dem Derbysieg gegen den VfB Stuttgart der direkte Ligaverbleib wieder in greifbare Nähe gerückt, scheint nach den Resultaten des 32. Spieltags nur noch Platz 16 realistisch. Die davor platzierten Teams aus Nürnberg und Osnabrück haben drei Zähler mehr auf dem Konto und noch dazu die klar bessere Tordifferenz.

Hinzu kommt: Dahinter droht noch Gefahr vom zwei Punkte schlechter dastehenden SV Wehen Wiesbaden. „Den Relegationsplatz haben wir noch in der eigenen Hand, Platz 15 nicht mehr“, rechnet Kapitän David Pisot vor: „Wenn wir 16. werden, müssen wir eben in der Relegation den Abstieg verhindern."

Und Eichner kündigt an: „Wir werden nicht auf Teufel komm raus auf Platz 15 gehen.“

KSC-Trainer Eichner hat Ergebnisse der Konkurrenz im Blick

Für das letzte Heimspiel der regulären Runde am Sonntag gegen Arminia Bielefeld und dem Abschluss eine Woche darauf bei Greuther Fürth heißt das vor allem eines: flexibel bleiben. Er werde über die Ergebnisse der Konkurrenz informiert sein, um von draußen entsprechend reagieren zu können, ließ Eichner wissen.

Reagiert hatte der KSC-Coach auch am Mittwochabend, als seine Mannschaft nach der Pause ziemlich ideen- und kopflos einem 0:2-Rückstand hinterherlief. In Babacar Gueye, Anton Fink und Martin Röser brachte Eichner gleich drei Offensivkräfte, zu mehr als dem Anschlusstor durch Gueye reichte es aber nicht mehr.

Teilweise habe man in der Endphase „ein bisschen dumm“ gespielt, fand Manuel Stiefler. Dann tat er das, was nicht nur ihm angesichts der Gemengelage im Abstiegskampf am sinnvollsten erschien: nach vorne schauen. „Am Sonntag kommt Bielefeld. Da müssen wir die drei Punkte holen, die wir gegen Regensburg verpasst haben“, betonte Stiefler.

KSC rechnet nicht mit Geschenken der Arminia

Was den Rechtsverteidiger und seine Teamkollegen gegen den Spitzenreiter erwartet, ist allerdings ungewiss. Seit Dienstag steht Arminia als Aufsteiger in die Bundesliga fest und kann den Endspurt gänzlich ohne Druck bestreiten.

„Wir werden nichts geschenkt bekommen von Bielefeld“, ahnt Pisot und ergänzt: „Wir brauchen die gleiche Leistung wie gegen Stuttgart.“ Auch Trainer Eichner weiß: „Da kommt keine Laufkundschaft. Sie werden sich der Verantwortung gegenüber unseren Mitkonkurrenten bewusst sein.“

Eichner deutet gegen Bielefeld personelle Veränderungen an

Der KSC-Coach rechnet mit einigen personellen Veränderungen in der Bielefelder Startelf. Und auch die Anfangsformation des KSC dürfte am Sonntag ein wenig anders aussehen, wie Eichner am Donnerstag andeutete.

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Schließlich seien sowohl die körperliche als auch die mentale Komponente zu beachten. Stichwort Nervenkostüm. „Es geht auch darum: Wer steht in den letzten beiden Spielen seinen Mann?“ Die letzte Überzeugung, die habe zuletzt mitunter gefehlt, bemängelt Eichner.

Genau die wird gegen den unangefochtenen Klassenprimus aber vonnöten sein, um einer Überraschung wie gegen den VfB nahe zu kommen. Andernfalls bliebe tatsächlich nur noch die vage Hoffnung auf ein Happy End in der Relegation.

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