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Hoffen auf Hofmann

KSC vor dem Derby gegen Stuttgart: Die Sache mit der Torgefahr

Nach der Niederlage in Aue richtet der KSC seine ganze Aufmerksamkeit nun auf das Derby gegen den VfB Stuttgart. KSC-Coach Eichner sieht in den Schwaben zwar einen unstrittigen Aufstiegsfavoriten, aber keine Übermannschaft. Für ein Erfolgserlebnis im Abstiegskampf bräuchte es gleichwohl deutlich mehr Torgefahr.

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Hadern nach der Abseitsentscheidung: Der alles in allem ungefährlich gebliebene Angreifer Marco Djuricin war beim KSC-Gastspiel in Aue mit einem satten Volltreffer ins Tor des FC Erzgebirge aufgefallen, der dann keine Anerkennung fand. Foto: Foto: GES

Christian Eichner ist nicht nachzusagen, er hätte nicht schon einiges probiert. Im Casting, wer dem Karlsruher SC im Saison-Finish der Zweiten Corona-Liga vielleicht noch Flügel verleihen könnte, war in Aue nur Dominik Kother aufgefallen. Als es darum ging, das 0:1 wettzumachen, hatte der 20-Jährige nach seiner Einwechslung als unverbrauchter Tempodribbler Pluspunkte gesammelt.

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Der Wille und die Kehrseite

Von ihm zu erwarten, dass er für den KSC zum Unterschiedsspieler im Abstiegskampf oder am Sonntag zum Matchwinner im Derby gegen den VfB Stuttgart wird, wäre unerhört. Der Eindruck des KSC-Kapitäns David Pisot sprach nach Abpfiff in Aue für sich. „Man kann der Mannschaft auf keinen Fall absprechen, dass sie nicht alles gegeben und alles versucht hat, um mindestens noch den Punkt zu holen. Schade, dass es nicht geklappt hat.“

Der Wille, von dem der an Florian Krügers Siegtreffer mitschuldige Innenverteidiger sprach, war das eine. Das bestätigte Qualitätsdefizit die Kehrseite. Der gesperrte Philipp Hofmann fehlte seiner Mannschaft nicht nur. Sie wirkte ohne ihn verlassen.

Der vom Typus ohnedies nicht zu vergleichende Marco Djuricin blieb als nomineller Ersatz blass, über links (Dirk Carlson und Marc Lorenz) wie rechts (Marco Thiede und Martin Röser) reichten Tempo und Präzision nicht aus. Änis Ben-Hatira, zusammen mit Kother für Lorenz und Röser ab der 62. im Einsatz, vermisste in entscheidenden Momenten Anspielsituationen.

Eichner: Waren in jedem Spiel wettbewerbsfähig

Der KSC war im Regen bis zum Schluss angerannt. Mehr als ein nach Rückmeldung aus dem Kölner Keller wegen Abseitsposition nicht anerkannter Treffer Djuricins auf Kothers Vorarbeit war daraus nicht entstanden.

Was Eichner blieb, war Trotz. „Wir müssen uns wieder aufrichten und schauen, dass wir den VfB zu Hause schlagen“, sagte er und auch, dass er „das Leben jeden Tag als Chance“ begreife. Was zur Sache meinte: Selbst ein Derby wie das anstehende gegen einen VfB, der seinen Aufstiegsplatz verteidigen will, muss keines zur Unzeit sein.

Dass mit Hofmann und Manuel Stiefler nach ihren Sperren wieder zu planen ist, blieb vor dem trainingsfreien Dienstag im Lager des Tabellen-16. eine der besseren Aussichten. „Es ist trotzdem so, dass die Mannschaft bisher in jedem Spiel absolut wettbewerbsfähig war. Sie schlägt Darmstadt, kann Bochum und Hannover schlagen, muss Pauli schlagen und darf in Aue eigentlich nicht verlieren“, zählte Eichner auf. Hängen blieben daraus aber sechs der 15 mit den genannten Partien verbundenen Punkte.

Lage des KSC im Abstiegskampf spitzt sich zu

Jetzt wird es eng: Dynamo Dresden, zwei Spiele im Rückstand, könnte von hinten noch mal drücken. Mitaufsteiger VfL Osnabrück half das 0:0 in Stuttgart, um das Polster auf den KSC auf fünf Punkte zu vergrößern. „Es gibt ein paar Ergebnisse, die zeigen, dass der VfB auch nicht nur durch die Liga marschiert. Wir werden einen perfekten Tag brauchen, um die zusammen mit dem HSV vom Kader her beste Mannschaft der Liga schlagen zu können. Dazu müssen wir ein Tor schießen“, sagte Eichner.

Da wäre es wieder, das Kardinalproblem des KSC nicht nur des Sonntags. Ein quantitativer Notstand an Optionen für die Außenbahnen gibt es in dessen Kader nicht. In Aue fehlte Burak Camoglu wieder. Er überzeugte Eichner seit seiner Blinddarm-OP im Training nicht, auch Lukas Grozurek galt zuletzt diese Einschätzung.

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