Skip to main content

Ende Mai im Handel

KVV verrät neue Details zum Neun-Euro-Ticket: Kein Kinderrabatt und nicht übertragbar

Für die Verkehrsbetriebe in Deutschland kam die Idee des Neun-Euro-Tickets sehr überraschend. Es wird nun Stück für Stück umgesetzt. Der KVV gab zu Ostern neue Details bekannt.

Neun-Euro-Ticket
Für 9 Euro durch ganz Deutschland? Theoretisch ja. Die Details rund um das Neun-Euro-Ticket konkretisieren sich Stück für Stück. Foto: Uli Deck, dpa/Wolfgang Maria Weber, imago

Von Karlsruhe an die Nordsee für nur neun Euro? Wer ganz viel Zeit hat, kann das auf jeden Fall probieren. Das Neun-Euro-Ticket kam für die Verkehrsbetriebe in Deutschland überraschend. Fahrgäste können es kaum erwarten, doch Verkehrs-Profis sind skeptisch.

Das Ticket gilt ab 1. Juni und macht theoretisch auch Reisen in die deutsche Ferne möglich. Allerdings dürfen mit dem Spezial-Ticket nur Züge des Nahverkehrs genutzt werden.

Wer also richtig weite Strecken zurücklegen will, braucht für die Reise Zeit und für die Planung erst recht. Der Karlsruher Verkehrsverbund arbeitet nach eigenen Angaben mit Hochdruck daran, die sich Stück für Stück konkretisierenden Infos von Bundesseite für die Fahrgäste im Verbund umzusetzen.

KVV arbeitet mit Hochdruck an der Umsetzung des Neun-Euro-Tickets

„Das ist eine große Herausforderung, denn in der Regel dauert die Einführung eines neuen Fahrkartenprodukts viele Monate. Wir setzen alles daran, sowohl unseren treuen Abo-Kunden als auch allen Gelegenheitsfahrgästen die Nutzung dieser vom Bund finanzierten Sonderaktion zu ermöglichen“, betont KVV-Geschäftsführer Alexander Pischon.

Den aktuellen Stand fasst unser Redaktionsmitglied Sibylle Kranich in Fragen und Antworten zusammen:

Wann gilt die Neun-Euro-Monatskarte und wieviel kostet sie?

Die Monatskarte für neun Euro gibt es bundeseinheitlich vom 1. Juni bis zum 31. August. Sie gilt „monatsscharf“ für die Monate Juni, Juli, August. Das bedeutet vom ersten Tag eines Monats bis zum letzten. Der Kauf ist in diesem Zeitraum jederzeit möglich. Es gilt aber immer nur bis zum letzten Tag des Kalendermonats.

Wo gilt das Ticket?

Die Neun-Euro-Karte gilt für den Nahverkehr in ganz Deutschland. Zum Nahverkehr zählen Stadtbahnen, Straßenbahnen, Regionalzüge (RB, RE, IRE) und Busse. Der Fernverkehr (beispielsweise ICE, IC/EC) kann nicht genutzt werden.

Was gilt für Inhaber von Monatskarten?

Laut KVV müssen sich Abo-Inhaber um nichts kümmern. Sie behalten ihren bestehenden Vertrag. „Der KVV regelt die Umsetzung des Angebots“, heißt es. Die jeweilige Abokarte gilt dann automatisch deutschlandweit als Neun-Euro-Ticket.

Ab wann kann man das Ticket kaufen?

Voraussichtlich Ende Mai. Im Moment werden noch offene Fragen geklärt.

Wo kann man es kaufen?

Voraussichtlich über die KVV-Kundenzentren, die Fahrkartenautomaten an den Haltestellen und online über den Webshop.

Gibt es das Ticket auch bei der Deutschen Bahn oder bei anderen Verkehrsverbünden zu kaufen?

Ja. Die Neun-Euro-Monatskarte kann auch an den Automaten der Deutschen Bahn, in den DB-Reisezentren und den Reisezentren der anderen Eisenbahnen erworben werden. Es ist auch möglich, eine solche Karte in anderen deutschen Städten außerhalb des heimischen Verkehrsverbundes zu kaufen. Da es sich um ein bundesweit gültiges Ticket handelt, spielt der Ort, an dem es gekauft wird, keine Rolle. Es kann den gesamten Kalendermonat über bundesweit im Nahverkehr genutzt werden.

Was gilt für Kinder?

Kinder unter sechs Jahren fahren kostenlos. Die ab sechs Jahren zahlen ebenfalls neun Euro für das Ticket. Es gibt keinen Kinderrabatt.

Kann auch ein anderer mein Ticket nutzen?

Nein. Das Ticket wird auf den Namen einer Person ausgestellt und kann nur von dieser genutzt werden.

Verkehrsexperten sind nicht begeistert, warum?

Die einzelnen Verkehrsverbünde fürchten große Verluste, die mit den Ausgleichszahlungen des Bundes nicht aufgefangen werden können. Vor allem der Verkauf von Einzeltickets könnte einbrechen. Axel Hofsäß vom Verkehrsverbund Pforzheim/Enzkreis (VPE) sieht auf seine Mitarbeiter eine hohe Mehrbelastung zukommen. Außerdem könnten die Busse zu den ohnehin belasteten Stoßzeiten am Morgen sehr voll werden. Eine Überfüllung der Züge vor allem während der Sommerferien fürchten auch Experten der Deutschen Bahn und prophezeien ein Chaos im Regionalverkehr.

nach oben Zurück zum Seitenanfang