Der Sportclub des KIT, der auch eine eigene eSports-Division besitzt, hat bereits im fünften Jahr ein Public Viewing zum Finale organisiert. „Das ist das wichtigste Spiel des Jahres“, ist sich Henning Poensgen sicher. Er ist Leiter des eSport-Spielbetriebs am KIT. „Die erste League of Legends-Weltmeisterschaft wurde 2011 ausgetragen“, erklärt er. „2015 haben wir das erste Public Viewing organisiert – erst in der Kurbel, nach dessen Schließung dann im Universum-Kino.“
Über mangelnde Nachfrage können sich die eSportler vom KIT nicht beschweren: Die Karlsruher Public Viewings waren bisher immer ausverkauft. G2 und FPX heißen die beiden Teams, die am Sonntag auf dem virtuellen Schlachtfeld um die Krone streiten werden.
Was ist League of Legends? Im Computerspiel
League of Legends geht es darum, aus einer Auswahl von virtuellen Figuren mit unterschiedlichen Stärken und Schwächen ein Team zusammenzustellen und damit die gegnerische Mannschaft auf dem virtuellen Schlachtfeld zu übertrumpfen.
Die League of Legends WM
Seit 2011 spielen die besten League of Legends-Teams der Welt einmal im Jahre um die Krone des Weltmeisters. Das Teilnehmerfeld setzt sich dabei aus den stärksten Teams der verschiedenen Ligen der Welt zusammen. Die größten sind die LCS (Nordamerika), die LEC (Europa), die LCK (Korea) und die LPL (China). Seit der ersten Weltmeisterschaft 2011 hat kein europäisches Team mehr den Titel geholt. Letztes Jahr scheiterte das Team "Fnatic" im Finale. 2019 hat das europäische Team "G2" erneut die Chance, die Krone nach Europa zu holen.
Das europäische Team G2 hat dabei einen Heimvorteil gegenüber den Chinesen von FPX – auch in Karlsruhe: „Die G2-Fans werden in der Überzahl sein“, sagt Poensgen, fügt aber auch hinzu: „Im letzten Jahr, als das chinesische Team IG im Finale war, hatten wir auch eine Fangruppe von chinesischen Studenten beim Public Viewing mit dabei.“ Poensgen selbst ist am Sonntag nicht im Universum-Kino – er reist nach Paris, um sich das Spiel live vor Ort anzusehen.
Das Final-Match wird im Kino in zwei Sälen übertragen – rund 430 Zuschauer haben da Platz. Der Stream wird in englischer Sprache übertragen, so Steffen Schmitt. Der Sportwissenschaftler ist Teil des Vorstands von KIT eSports und Mitorganisator des Events.
Das Public Viewing im Universum-Kino
Das Spiel in Paris wird per Internetstream in die ganze Welt übertragen - der bisheriger Zuschauerrekord von 3,9 Millionen Zuschauern im Halbfinalspiel zwischen SKT und G2 wird wahrscheinlich geknackt werden. Einlass zum Public Viewing im Universum-Kino in Karlsruhe, Kaiserstraße 152 , ist ab 12.30 Uhr am Mittag. Der Eintritt kostet 8,90 Euro.
Reich werden die Organisatoren mit dem Public Viewing nicht – im Gegenteil. „Die Hälfte des Eintrittsgeldes bekommt das Kino, die andere Hälfte geht an uns", sagt Schmitt. Gemeinsam mit der Unterstützung von Riot Games, dem Publisher von League of Legends, reiche das, um gerade die Saalmiete und die restlichen Kosten zu decken. "So kommen wir auf Null heraus“, sagt der promovierte Sportwissenschaftler.
Die Organisation für das Public Viewing laufe bereit seit einem halben Jahr. „Wir haben schon Übung im Organisieren, aber das ist ein Riesenevent und auch technisch eine Herausforderung“, meint Schmitt. Neben finanzieller Unterstützung gibt es von Riot Games Geschenke für die Organisatoren. Das Merchandise wird beim Public Viewing verschenkt oder verlost. Und Schmitts Tipp fürs Finale? „Ich hoffe, dass G2 gewinnt", und: „Ich habe von der WM aber bisher nicht viel gesehen – dafür hatte ich kaum Zeit.“