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Quartett hofft auf EM-Start

Leichtathleten der LGR Karlsruhe messen sich wieder – doch Corona läuft in der Halle mit

Die LG Region Karlsruhe holt bereits erste Titel im neuen Jahr. Doch wegen Corona ist die Vorbereitung in der Wintersaison nicht optimal, Hallenwettkämpfe weniger wichtig. Die Hoffnungen liegen auf dem Frühling.

Tim  Anstett (LG Region Karlsruhe), dahinter Johannes Hein (LG Region Karlsruhe).
800m
GES/ Leichtathletik/ Stadtwerke Karlsruhe Jugend-Hallenmeeting, 25.01.2022
Vorläufer: Tim Anstett von der LG Region Karlsruhe auf dem Weg zum Sieg über die 800 Meter in 1:56,85 Minuten beim Jugend-Hallenmeeting in der Messehalle am Dienstag. Foto: Helge Prang GES/Helge Prang

Noch ehe die Hallensaison 2022 der Leichtathleten mit dem Indoor Meeting an diesem Freitag Fahrt aufnimmt, hat die LG Region Karlsruhe bereits ihre ersten Titel des neuen Jahres gewonnen. Am vergangenen Wochenende setzten sich die U20-Läufer Maximilian Köhler über 200 Meter und Tim Anstett über 800 Meter bei den Landesmeisterschaften der Junioren in Sindelfingen durch.

Tom Anderer vom TSV Reichenbach war im Hürdensprint nicht zu schlagen. Sie machten mit ihren Siegen auch Ansprüche geltend für Finalplätze bei den deutschen Meisterschaften ihrer Altersklassen am 19. bis 21. Februar.

Auch Sprinter Heiko Gussmann rechnet sich Chancen auf Endlaufteilnahmen aus, allerdings wurde der 18-Jährige gerade von Corona gestoppt. Das Virus, so viel steht fest, läuft zumindest auch in dieser Hallensaison wieder mit und würfelt so manche Ergebnisliste durcheinander.

Mehr noch: Die Absagen von Veranstaltungen reißen nicht ab, nicht zuletzt sind die Langstreckenläufer betroffen, die auf Wettkämpfe wie die Winterlaufserie von Rheinzabern verzichten müssen. „Die Langstreckenläufer hängen in der Luft. Sie trainieren alle fleißig, aber können ihre Form nicht zeigen. Wir hoffen alle auf den Frühling“, sagt Trainer und Sportwart Günther Scheefer.

Vorbereitung auf Hallenstarts mit eingeschränkten Trainingsmöglichkeiten

Während Mittelstrecken-Ass Christoph Kessler als einziger Lokalmatador beim Indoor Meeting startet und auch weitere Rennen unterm Dach eingeplant hat, ist für das Gros der Karlsruher Athletinnen und Athleten die Wintersaison allenfalls Durchgangsstation. Wegen der eingeschränkten Trainingsmöglichkeiten in den zwei Zelten ist die Vorbereitung auf Hallenstarts alles andere als optimal, derweil Kessler in seiner neuen Wahlheimat München von den perfekten Bedingungen am Olympiastützpunkt profitiert. „Er ist fit“, berichtet Scheefer. Eine Teilnahme an der Hallen-WM am 18. bis 20. März hat der Kader-Athlet dennoch nicht ins Auge gefasst.

Dagegen gilt Kesslers Hauptaugenmerk der Freiluftsaison. Sein großes Ziel 2022 ist, sich für die Europameisterschaften vom 15. bis 21. August im Münchner Olympiastadion zu qualifizieren. An den kontinentalen Titelkämpfen teilzunehmen, haben sich auch die Weitspringer Julian Howard und Mikaelle Assani sowie 5.000-Meter-Läufer Markus Görger zum Ziel gesetzt. „Wir haben vier Eisen im Feuer“, sagt Scheefer. Um in München dabei zu sein, muss das Quartett bei den deutschen Meisterschaften Ende Juni in Berlin eine Top-Platzierung erreichen.

Mitte Juli geht es für die Nachwuchsläufer um deutsche Titel in Ulm. Es ist der wichtigste Wettkampf für die U20- und U18-Athleten, um sich für internationale Aufgaben zu empfehlen. Lisa Merkel über 3.000 Meter, Köhler über die 400 Meter Hürden und Gussmann in der Sprintstaffel machen sich Hoffnungen auf die Teilnahme an der U20-WM im kolumbianischen Cali in der ersten August-Woche. Bereits einen Monat früher haben die U18-Athleten ihre EM in Jerusalem, wo Anstett die 800 Meter zu laufen hofft.

LGR Karlsruhe in DLV-Vereinsrangliste 2021 auf dem sechsten Platz

Nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause soll es auch wieder um Staffeltitel gehen. „Ich bin optimistisch, dass die Staffelmeisterschaften wieder stattfinden und wir dort unsere Stärke ausspielen können“, äußert Scheefer. Obwohl die LGR auch 2021 auf diese Wettbewerbe verzichten musste, hat die Startgemeinschaft eine positive Jahresbilanz aufzuweisen. „188 Platzierungen in der deutschen Bestenliste hatten wir noch nie“, sagt Scheefer. In der DLV-Vereinsrangliste 2021 wurde die LGR Sechste, ihre zweitbeste Platzierung überhaupt nach Rang fünf 2020.

Der wichtigste Wettkampf für die LGR soll aber am 8. Mai stattfinden. Nach zweimaliger Absage hoffen die Verantwortlichen darauf, dass die Badische Meile ausgetragen werden kann. Der Lauf-Event ist ihre beste Einnahmequelle. „Wir brauchen die Meile unbedingt, sonst hat der Verein ein echtes finanzielles Problem. Unsere Ersparnisse sind aufgebraucht“, sagt Scheefer.

Sportlich bedeutsamer ist die Lange Laufnacht am 21. Mai. Das Meeting wurde vom Weltverband hochgestuft in die Challenge-Serie mit der Möglichkeit, Punkte für die Weltrangliste zu sammeln. Scheefer: „Das ist für uns ein Ritterschlag.“

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