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Ältester Sohn erbt Titel

Lieber Unternehmer als Königliche Hoheit: Wer ist der neue Markgraf von Baden?

Der neue Markgraf von Baden sieht sich der Geschichte seines Hauses verpflichtet. Vor allem aber sieht er sich als verantwortungsbewusster Chef eines Großunternehmens.

Prinz Bernhard von Baden
Prinz Bernhard erbt den Titel seines Vaters und wird neuer Markgraf von Baden. Foto: Haus Baden

Es gibt Menschen, die erinnern im Zusammenhang mit der Berichterstattung über deutsche Adelshäuser immer wieder gern daran, dass der Adel in Deutschland abgeschafft ist. 

Streng genommen stimmt das auch. Durch das Inkrafttreten der Weimarer Reichsverfassung 1919 wurden die Standesvorrechte des Adels abgeschafft. Die Titel dürfen allerdings weiter als Teil des bürgerlichen Nachnamens geführt werden.

Mit dem Tod seines Vaters Max hat nun sein ältester Sohn Bernhard den Titel des Markgrafen geerbt. Bernhard Markgraf von Baden und Herzog von Zähringen lautet sein korrekter Name mit Titel. Der am 27. Mai 1970 auf Schloss Salem in Salem am Bodensee geborene neue Chef des Hauses aber sieht die Titelfrage aber eher pragmatisch. 

Was bedeutet Prinz Bernhard der Titel?

Auf die Frage, was Namen und Titel für ihn bedeuteten, gab er in einem Interview mit seiner Heimatzeitung, dem Südkurier aus Konstanz, folgende Antwort: „Ich wurde da hineingeboren. Für mich war der Name immer normal. Alles andere ist eine Projektion von außen. Ich heiße Baden und bin in Baden geboren, das ist alles.“ 

Natürlich habe ihn seine Familiengeschichte geprägt. Allerdings: „Ich stehe nicht in einem Museum, sondern mit beiden Füßen auf der Erde. Ich bin ein Mensch des 21. Jahrhunderts. Das ist entscheidend.“ 

Dass sich der neue Markgraf in seiner Rolle als Unternehmer immer wohler gefühlt hat, als in der einer Königlichen Hoheit, können die bestätigen, die ihn persönlich getroffen haben. 

Dazu gehören zum Beispiel auch einige Leser der BNN, die Bernhard von Baden Anfang der 2000er-Jahre persönlich durch die Reben rund um Schloss Staufenberg in Durbach führte. 

Mit 25 Jahren managte er die Sotheby’s Auktion im Neuen Schloss in Baden-Baden

Die Verantwortung für die Unternehmen des Hauses Baden, dazu gehören Forst, Weinbau und Immobilien, waren dem ältesten Sohn von Markgraf Max und seiner Frau Valerie schon früh übertragen worden. Als die finanzielle Lage des Fürstenhauses immer prekärer wurde, gab Bernhard von Baden sein BWL- und Jura-Studium in Hamburg notgedrungen auf und kehrte zurück an den Bodensee. 

Mit gerade einmal 25 Jahren managte er die legendäre Sotheby’s Auktion im Neuen Schloss in Baden-Baden. Dabei kamen fast 78 Millionen Mark zusammen. 

1998 ernannte ihn sein Vater zum Generalbevollmächtigten des Familienvermögens. Während der alte Markgraf sich kaum noch öffentlich äußerte, wurde der junge Erbprinz mehr und mehr zu Gesicht und Stimme des Hauses. Unter seiner Verhandlungsführung kaufte das Land Baden-Württemberg im Jahr 2009 große Teile des Schlosses Salem. 

Der neue Markgraf ist seit dem Jahr 2001 mit der Hamburgerin Stephanie Kaul verheiratet. Das Paar hat drei Söhne und lebt in einem Forsthaus in der Nähe der Schlossanlage.

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