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Durchfahrtsverbot missachtet?

Lkw-Kontrollen in Pfinztal: Mängel sind fast an der Tagesordnung

Die Pfinztaler wird das, was die Polizei festgestellt hat, nicht freuen. Das von vielen erhoffte Ergebnis wird nicht eintreten. So jedenfalls fasst Martin Plate, Leiter der Pressestelle im Polizeipräsidium Karlsruhe, das Resultat mehrtägiger Lkw-Kontrollen in Berghausen (B293) und zwischen Söllingen und Kleinsteinbach (B10) zusammen.

Jetzt geht es ins Detail: Bei ersten Verdachtsmomenten wird von der Polizei sehr genau hingeschaut – auch unter dem Lkw.
Jetzt geht es ins Detail: Bei ersten Verdachtsmomenten wird von der Polizei sehr genau hingeschaut – auch unter dem Lkw. Foto: Müller

Von Klaus Müller

Die Vermutung vieler Pfinztaler, etliche Lkw würden durch die Gemeinde fahren, obwohl sie das nicht dürften, hat sich – wenigstens mit Blick auf die aktuellen Kontrollen – nicht bewahrheitet. Drei Schwerlastverkehr-Kontrollen gab es in den vergangenen Tagen.

An diesem Mittwoch folgt in Berghausen die vierte. Solche Kontrollen – zumal in dieser Größenordnung – fördern viel Unliebsames zutage. Und sie sorgen nicht nur beim außenstehenden Betrachter für Kopfschütteln, wie sich schnell bei der Kontrollstelle zwischen Söllingen und Kleinsteinbach zeigt.

Da ziehen Rüdiger Heiler, Polizeiexperte in Sachen Lkw, und seine Kollegen einen Sattelzug aus dem Verkehr, der mit drei heftigst beschädigten Reifen durch die Gegend brettert. Der Begriff Verkehrsunsicherheit findet sich beim Anblick der Reifen, deren jeweilige Lauffläche total hinüber ist, in einer neuen Dimension. Heftig.

30.000 Lkw fahren täglich über das Kreuz Karlsruhe

Die Quote bei solchen Kontrollen, eben etwas zu entdecken, was nicht sein sollte, sei sehr hoch, berichten Plate und Heiko Baumgärtner, Leiter des Durlacher Polizeireviers. Mangelnde Ladungssicherung, Verstöße gegen die Lenkzeiten oder schwerwiegende technische Mängel sind fast schon an der Tagesordnung. Kaum verwunderlich, dass umfangreiche Kontrollen viel Zeit und Personal in Anspruch nehmen. Wenn auch nicht immer in dieser Größenordnung kontrolliere die Polizei jeden Tag, sagt Plate.

Hört man sich aber die Zahlen an, die er anschließend kundtut, fällt einem sofort die Geschichte vom Kampf gegen Windmühlen ein. Von 20.000 Lkw-Kontrollen – und das jährlich – im Bereich des Polizeipräsidiums Karlsruhe spricht Plate. Sicher, eine bemerkenswerte Zahl. Demgegenüber, auch das räumt der Pressemann ein, stehen 30.000 Lkw, die auf der A5 übers Kreuz Karlsruhe fahren. Wohlgemerkt täglich.

Und weiter geht die Kontrolle. Die Polizei bietet das Komplettkontrollpaket an. Es gehe also nicht allein um mögliche Vergehen gegen Durchfahrtsverbote, erläutern Baumgärtner und Heiler. Das mit den Durchfahrtsverboten ist in Pfinztal ohnehin so eine Sache – es ist mitunter kompliziert. Immerhin: Eine klare Regelung gibt es zwischen Berghausen (Laub-Kreuzung) und Kleinsteinbach (Kreisverkehr). Freie Fahrt haben auf der Strecke Fahrzeuge mit einem Gesamtgewicht bis 7,5 Tonnen. Für alles, was gewichtsmäßig darüberliegt, herrscht ein Durchfahrtsverbot. Es sei denn, ergänzt die Polizei, es liege ein berechtigtes Interesse vor; zum Beispiel die Anlieferung von Gütern in diesem Bereich.

Fünf Verstöße gegen Durchfahrtsverbot

Auf der B293 (von der Laub-Kreuzung Richtung Bretten) gilt ein Durchgangsverkehrsverbot ab zwölf Tonnen Gesamtgewicht. Die Ausnahme: Ein Zielpunkt der Fahrt, beispielsweise fürs Ent- respektive Beladen, befindet sich vereinfacht ausgedrückt im Umkreis von 75 Kilometern. Nicht zuletzt bedingt durch diesen beträchtlichen Gebietsumfang kommt es am Ende zu wenigen Verstößen. Die Kennzeichen der Fahrzeuge, so die Polizei, spielten dabei keine Rolle.

Und die vorläufige Bilanz nach drei Kontrollen: Fünf Fahrzeuge haben gegen das Durchfahrtsverbot (B10/7,5 Tonner) verstoßen, zwei gegen die Durchgangsverkehrsregelung (B293/ zwölf Tonnen).

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