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Rappenwört kurz vor Schließung

Massenandrang bringt Karlsruher Bäder an die Grenzen

Lange Warteschlangen an den Kassen bis weit in den Nachmittag hinein, Parkchaos bei allen großen Karlsruher Freibädern, badende Menschenmassen – der riesige Andrang am vergangenen Hitze-Sonntag in den Karlsruher Bädern, speziell am Sonntag im Rheinstrandbad Rappenwört, wirft Sicherheitsfragen auf.

Dicht gedrängt standen die Badegäste am Sonntag im Rheinstrandbad Rappenwört wie hier im Wellenbecken. Rund 12.000 Badegäste zählte die Stadt an diesem glutheißen Tag. In allen Bereichen gerieten das Bad und seine Mitarbeiter an den Anschlag. Auch die anderen Bäder in der Stadt registrierten hohe Besucherzahlen.
Dicht gedrängt standen die Badegäste am Sonntag im Rheinstrandbad Rappenwört wie hier im Wellenbecken. Rund 12.000 Badegäste zählte die Stadt an diesem glutheißen Tag. In allen Bereichen gerieten das Bad und seine Mitarbeiter an den Anschlag. Auch die anderen Bäder in der Stadt registrierten hohe Besucherzahlen. Foto: tw
Vor allem das Rheinstrandbad als größtes Karlsruher Bad mit Ausstrahlkraft bis weit in die Region war am Anschlag. Das Personal hatte alle Hände voll zu tun, einen einigermaßen reibungslosen Betrieb zu sichern.
Was das Rheinstrandbad angeht, räumt der Karlsruher Bäderchef Oliver Sternagel unumwunden ein, dass man hier auch an eine Schließung angesichts des Massenandrangs gedacht habe.

30.000 Freibadbesucher in Karlsruhe

„Es war schon grenzwertig“, sagt er gegenüber den BNN. Im Rheinstrandbad gab es am Sonntag eine Rekordbesucherzahl von 12.000 Gästen. „Über 10.000 hatten wir schon lange nicht mehr.“ Im Durlacher Turmbergbad verzeichnete man 7700 Besucher, in Rüppurr 7500 und im Sonnenbad 3000. „Alle wollen an so einem Tag ins Bad. Da kommen wir an unsere Kapazitätsgrenze“, räumt er ein.

Vorsorglich Hallenbäder geschlossen

Die Stadt hatte schon in Erwartung eines heißen Sonntags Personal umgeschichtet und zwei Hallenbäder vorsorglich geschlossen. „Doch auch mit 20 Kassen wären wir dem Andrang nicht Herr geworden.“ Sternagel verweist auf Badekunden, die mit 100er-Scheinen bezahlten und den Betrieb blockierten, andere, die unbedingt rein wollten und dabei jede Fassung verloren.

Zunehmende Aggressivität

„Unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen an den Kassen wurden beschimpft“, resümiert er bedauernd mit Blick auf die Vorfälle an verschiedenen Kassen am Wochenende. Überhaupt registriere das Personal zunehmende Aggressivität. Allerdings habe man von einer Schließung nach einer Abwägung abgesehen.

China in Karlsruhe

„Bei einer Schließung stehen Tausende Leute vor dem Bad – was dann? Wir müssten dann die Polizei holen“, so Sternagel. Die Folge war wiederum: „Die Leute standen im Wasser wie sonst in China!“, stellt der Bäderchef fest. Klar ist aber: „Wenn es um die Sicherheit geht, beenden wir den Einlass.“

Sicherheit der Besucher noch gegeben?

Wenn man die brodelnde Menschenmasse am Sonntag etwa im Wellenbecken gesehen hat, stellt sich die Frage, wie die Bademeister hier noch die Notlage eines Schwimmers erkennen können. Sternagel verweist, was Rappenwört angeht, auf den notwendigen Einsatz von Security-Leuten. Am Sonntag liefen vier von ihnen Streife. „Die halten dem Schwimmbadpersonal den Rücken frei“, sagt der Bäderchef. Hintergrund für deren Einsatz sind stattgefundene Streitigkeiten unter jungen Männern mit Migrationshintergrund, räumt der Bäderchef ein. „Seitdem wir die Security im Einsatz haben, werden derartige Streitigkeiten schnell im Keim erstickt.“ Security-Personal ist auch im Europabad im Einsatz.

Handlungsbedarf gibt es aber auch vor dem Bad

In Rappenwört herrschte ab Sonntagmorgen Riesenandrang auf die Parkplätze. Rettungswege wurden rücksichtlos zugeparkt, Autos standen beiderseits der Bahnlinie und bis zur Altrheinbrücke. Es gab einmal eine Situation, wo Autos einfach auf der Fahrbahn abgestellt wurden, so dass gar niemand mehr durchkam. Ständig wurden per Lautsprecher die Besitzer diverser Autos aufgefordert, ihre Wagen wegzufahren.
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