Rund 280 Besucher waren gekommen, um die Entscheidung des Waldbronner Gemeinderates über die Zukunft des Eistreff mitzuerleben. Damit war die extra dafür bestuhlte, große Eislaufhalle im Treff bis auf den sprichwörtlich letzten Stuhl besetzt. Mehr Zuschauer hätten die Sitzung ohnehin nicht verfolgen dürfen. Bei der Bestuhlung wurde akribisch auf die coronabedingten Vorgaben – eben Abstand halten – geachtet.
Zum Thema:Mehr Zustimmung als erwartet
Im Vorfeld zeichnete sich bereits eine Mehrheit für das „Betreiber-Modell“ ab. Dass die Abstimmung mit zwölf Ja-Stimmen gegen fünf Nein-Stimmen und zwei Enthaltungen dann doch so eindeutig ausfiel, überraschte schon ein wenig. Einzelne Fraktionen stimmen innerhalb ihrer Reihen unterschiedlich ab.
Der Gemeinderat konnte zwischen zwei Angeboten wählen. Die Firma Aldi wollte für etwa zweieinhalb Jahre das Eislaufgebäude mieten, um dort vorübergehend eine Filiale, einschließlich eines kleinen DM-Marktes, einzurichten. Dafür war der Discounter bereit, eine jährliche Pacht von 144.000 Euro zu bezahlen.
Soziale Komponente ausschlaggebend
Ebenso gab besagte Betreibergesellschaft, deren Name und Gesellschaftsform noch festgelegte werden muss, ein Angebot ab. Gegen eine jährliche Pachtzahlung von 20.000 Euro wolle man den Eislaufbetrieb in Eigenregie sicherstellen. Die Betreibergesellschaft wird vom Förderverein des Eistreffs und vom ERC Waldbronn nachhaltig unterstützt. Mit im Boot sind zudem etliche Sponsoren sowie Personen und Betriebe, die bereit sind, die Gesellschaft zu unterstützen.
Mit ausschlaggebend für die Entscheidung des Gemeinderates war letztlich die soziale Komponente – die Einrichtung vor allem für Kinder und Jugendliche am Leben zu halten. Mehr in den Hintergrund traten dabei wirtschaftliche Aspekte.
Damit wird die Betreibergesellschaft ab dem 1. Oktober offiziell den Eistreff Waldbronn übernehmen. Die Entscheidung wurde von den Zuhörern mit einem regelrechten Jubelsturm bedacht