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"So friedlich wie noch nie"

Mit der Polizei auf dem "Fest"

Damit eine Großveranstaltung wie "Das Fest" reibungslos funktioniert, müssen die Abläufe auch hinter den Kulissen perfekt funktionieren. Dafür sorgt unter anderem die Karlsruher Polizei. BNN-Volontärin Alina Meier hat sich ein Bild gemacht vom Großeinsatz in der Günther-Klotz-Anlage.

BNN-Volontärin Alina Meier begleitete Karim Chergui auf seinem Rundgang um das "Fest"-Areal.
BNN-Volontärin Alina Meier begleitete Karim Chergui auf seinem Rundgang um das "Fest"-Areal. Foto: Kungl

200.000 Festival-Besucher an einem Wochenende: Das kann das örtlich zuständige Polizeirevier Karlsruhe-West personell nicht alleine leisten, auch wenn es das größte Revier der Stadt ist. Auch aufgrund der latenten Gefahrenlage, die es zwischenzeitlich in Deutschland gebe, stellt das Polizeipräsidium Karlsruhe zusätzliche Beamten, erklärt Horst Nowotschin.

Der Polizeihauptkommisar ist der Gesamt-Einsatzleiter und für die Koordination der Polizeikräfte zuständig und gab den BNN einen Einblick in seine Arbeit. Man habe täglich deutlich mehr als 100 Polizisten im Einsatz und falls es die Situation erfordere, noch zusätzliche Kräfte abrufbar im Hintergrund.

Eine sehr gute Zusammenarbeit, auf einem hohen Level, Hand in Hand

Insbesondere für solche Großlagen, wie "Das Fest" eine ist, seien ohne die Verstärkung aus anderen Abteilungen nicht zu bewältigen. "Wir sind schon mit der Öffnung des Geländes um 8.30 Uhr vor Ort und sind mit die Letzten, die es auch wieder verlassen. Auch in der Umgebung machen wir die sogenannte Nachtaufsicht. Da kümmern wir uns dann um den einen oder anderen verirrten Festbesucher", sagt er und muss schmunzeln.

Im Vordergrund stehe zuerst einmal der Schutz der Besucher. Dazu versuchten er und seine Beamten insbesondere, Störungen der Veranstaltung von außerhalb zu unterbinden. Sie stehen dafür auch in Kontakt mit dem Sicherheitsdienst, der vom Veranstalter eingesetzt ist und auf dem Festgelände  selbst agiert. "Zwischen Veranstalter und Polizei gibt es hier eine sehr gute Zusammenarbeit, auf einem hohen Level, Hand in Hand", weiß Nowotschin zu schätzen.

Auch die Umgebung wird kontrolliert

Nicht nur im, sondern auch rund ums "Fest"-Areal sind die Beamten durchgehend zur Streife unterwegs. Bei einem Rundgang in der Umgebung des Skaterparks durfte BNN-Volontärin den Abschnittsleiter Karim Chergui vom Polizeipräsidium Karlsruhe begleiten.

Er ist schon seit 2003 jedes Jahr auf dem "Fest" im Einsatz und kennt die verschiedenen Ecken rund die Veranstaltung nur zu gut, seinem geschulten Blick entgeht kaum etwas. Dass nicht nur die Veranstaltung selbst interessant ist, zeigt die Strecke seines Rundgangs, den er im Team mit einem Kollegen absolviert. Um Häuserecken, über Grashügel und auch mal bergauf in ein Waldstückchen, auf eine versteckte Lichtung.

Er kennt die Plätze an denen möglicherweise vor dem Veranstaltungsbesuch noch Alkohol oder Drogen konsumiert werden könnten. Man entwickle ein Auge für solche Plätze, aber auch für das Verhalten der Menschen, erklärt Chergui.

Dieses Fest war so friedlich wie noch nie

Bei ihrer Besprechung zum Schichtwechsel am Sonntagnachmittag  können die beiden zufrieden auf ein äußerst friedliches Festwochenende zurückblicken: „Es gab bis dato noch keinerlei Gewalt-Delikte, so friedlich habe ich das noch nie erlebt“, lobt Nowotschin, der seit 2015 dabei ist.

Festival-typisch seien vor allem Straftaten im Zusammenhang mit Betäubungsmitteln und deren Konsum. "Das hängt aber auch immer von der gerade spielenden Band und dem entsprechenden Publikum ab", bemerkt Chergui augenzwinkernd.

"Das Fest" als positives Beispiel

Auf dem „Fest“ seien die Polizeibeamten oft auch Ansprechpartner für kleinere Anliegen der Besucher, zum Beispiel dem Finden der nächstgelegenen Toilette oder des verlorenen Mobiltelefons. „Wir sind immer noch als Freund und Helfer bekannt und das wollen wir auch sein,“, erklärt Nowotschin.

Dennoch hat auch er immer häufiger mit der Respektlosigkeit gegenüber dem Polizei-Beruf zu kämpfen, gerade bei Großveranstaltungen wie Demonstrationen oder Fußballspielen. Das sei auf dem "Fest" aber anders. „Das Fest Karlsruhe zeigt mir, dass Festivals auch ohne größere polizeiliche Vorkommnisse durchgeführt werden können“, sagt er bewundernd.

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