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Nach Corona-Diagnose: App-Entwickler startet digitales Krankheitstagebuch

Als Dominik Burziwoda aus dem Skiurlaub in Tirol kam, ließ er sich testen. Ergebnis: positiv. Statt in der Quarantäne eine vom Gesundheitsamt geforderte Symptomchronik auf Papier zu führen, bat er seine IT-Kollegen darum, ein digitales Corona-Tagebuch auf dem Smartphone zu entwickeln. Das kann sich jetzt jeder kostenlos installieren.

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MillionFriends-Covid-Tagesübersicht Foto: None

Es begann nach der Rückkehr aus dem Skiurlaub mit Fieber und Halsschmerzen. Als Dominik Burziwoda hörte, dass Tirol zum Corona-Risikogebiet erklärt worden war, ließ er sich testen. Ergebnis: positiv.

Anstatt in der Quarantäne eine vom Gesundheitsamt geforderte Symptomchronik auf Papier zu führen, bat der Gründer eines Start-ups seine IT-Kollegen darum, eine selbst entwickelte Ernährungsapp für die Belange von Covid-19-Erkrankten umfunktionieren. Das Ergebnis ist ein digitales Corona-Tagebuch auf dem Smartphone, das sich jetzt jeder kostenlos installieren kann.

MillionFriends dokumentiert Verlauf des Coronavirus

Der unter ärztlicher Beratung programmierte Symptom-Tracker „MillionFriends“ bietet die Möglichkeit, mithilfe von Selbstbefragung täglich die typischen Corona-Begleiterscheinungen und die Einnahme von Medikamenten zu dokumentieren.

Die Angaben können dann ausgedruckt oder im Excel-Format per E-Mail oder WhatsApp an Ärzte und Behörden verschickt werden. Laut dem Entwickler sind alle persönlichen Angaben freiwillig und erfüllen strenge Sicherheits- und Datenschutz-Regeln.

App soll überlastete Ärzte schonen

„Da die Gesundheitsämter jetzt mit Briefen und Anrufen überflutet werden, wird es für deren Mitarbeiter viel einfacher sein, die Patientendaten auf elektronischem Weg zu sichten. Zudem kann leicht nachvollzogen werden, wann ein Patient wieder symptomfrei ist, also wahrscheinlich wieder gesund“, erklärte Burziwoda den BNN seine Idee.

Es gehe also um eine größere Effizienz des ohnehin stark belasteten Systems: „Wenn die Mitarbeiter des Gesundheitsamts schnell feststellen können, dass mein Krankheitsverlauf unkritisch ist, können sie sich um andere Personen kümmern, die stärker betroffen sind“, so Burziwoda.

Es ist wichtig, dass wir das Virus gut verstehen

Ein weiterer Vorteil sei, dass man die Daten an Kliniken schicken und so die Sars-CoV-2-Forschung vorantreiben könne. „Es ist wichtig, dass wir das Virus gut verstehen“, sagt der Unternehmer. Nach eigenen Worten will er mit der App kein Geld verdienen.

Immer aktuell:

Burziwoda will seine Corona-Daten den Wissenschaftlern der Uni Lübeck zukommen lassen. Der 37-Jährige aus Münster hat keine Symptome mehr. Er erwartet, am Mittwoch aus der Quarantäne zu kommen. „Ich hoffe, das bei mir die Immunität festgestellt wird und ich dann für ältere Menschen einkaufen kann“, sagt der Unternehmer.

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