Die Südwest-AfD hat Alice Weidel beim Sonderparteitag in Böblingen zur alleinigen Landesvorsitzenden bestimmt. Die Bundespolitikerin setzte sich gegen den Vetreter des "Flügels", Dirk Spaniel, durch.
Mit der Wahl von Alice Weidel zur alleinigen Landesvorsitzenden hat sich die Südwest-AfD von der bisherigen Praxis der Doppelspitze verabschiedet. Die Co-Vorsitzende der Bundestagsfraktion setzte sich beim Sonderparteitag des Landesverbands in Böblingen mit 54 Prozent gegen den Bundestagsabgeordneten Dirk Spaniel durch, der auf 41,7 Prozent der abgegebenen Stimmen kam.
54 Prozent Zustimmung
Erwartungsgemäß keine Chancen hatte der weithin unbekannte Kandidat Bernd Pühringer. Zum ersten Stellvertreter von Alice Weidel kürten die gut 1.000 anwesenden Mitglieder des Landesverbands ihren Vertrauten Martin Hess.
Als weitere Stellvertreter zogen Marc Jongen und Markus Frohnmaier in die Führungsriege ein. Der bisherige zutiefst zerstrittene Landesvorstand mit dem aus dem Enzkreis stammenden Landtagsfraktionschef Bernd Gögel und dem verkehrspolitischen Sprecher der Bundestagsfraktion, Dirk Spaniel, an der Spitze war in der Nacht zum Samstag geschlossen zurückgetreten.
Weidel sieht Höcke nicht in der Bundespolitik
Die neue Landeschefin erklärte, ihr Ziel sei es, „den Landesverband vom Kopf wieder auf die Füße zu stellen.“ Die Herausforderung sei groß, müsse mit Blick auf die Wahlen in Land und Bund aber zügig angegangen werden. Im Vorfeld des Parteitags habe sie viele Gespräche mit Dirk Spaniel geführt.
Den so genannten „Flügel“ nannte Weidel „eine ganz wichtige Strömung im Landesverband.“ Deren Gallionsfigur, den thüringischen Partei- und Fraktionschef Björn Höcke, sieht sie künftig nicht in der Bundespolitik. Höcke habe gezeigt, dass er in Thüringen gut aufgehoben sei, so die Landesvorsitzende mit Blick auf die dortige Ministerpräsidentenwahl.