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Beim Zeltival zu Gast

Neue Jazz-Sensation Lady Blackbird kommt auch nach Karlsruhe

Sie schmückt nicht nur die bundesweit bedeutenden Jazzfestivals. Die US-Sängerin Lady Blackbird gastiert auch beim Zeltival des Karlsruher Kulturzentrums Tollhaus.

Lady Blackbird
Weltweit phänomenale Kritiken erhielt das Debütalbum der Sängerin Lady Blackbird. Foto: Tony Duran

Sie gilt als die neue Jazz-Sensation. Und sie schmückt nicht nur die bundesweit bedeutenden Jazzfestivals, mit denen es nun wieder losgeht, von Berlin im Mai über Hamburg im Juni bis nach Montreux und Rotterdam im Juli. Die US-Sängerin Lady Blackbird gastiert auch beim Zeltival des Karlsruher Kulturzentrums Tollhaus. Das beliebte Sommerfestival geht nach zwei Jahren mit reduzierten Ausgaben wegen Corona nun wieder mit großem Programm an den Start.

Die Deutschland-Konzerte der jungen Afroamerikanerin aus dem US-Bundesstaat New Mexico werden mit besonderer Spannung erwartet: Ihr Ende Januar veröffentlichtes Debüt „Black Acid Soul“ erhielt weltweit phänomenale Kritiken, es kam hierzulande mühelos auf Platz 1 der Jazz-Charts und auf einen völlig unerwarteten elften Rang der Pop-Hitliste.

„Black Acid Soul“ passt freilich in keine enge Schublade. Munroe bedient sich in Cover-Versionen und eigenen Stücken lässig bei Folk, Soul oder Gospel, allerdings immer mit den Mitteln eines sehr reduzierten, warmen Vocal-Jazz. „Es spielt für mich keine Rolle, was das nun genau ist“, sagt sie im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

Oft zitierte Vorbilder wie Billie Holiday, Amy Winehouse oder Nina Simone – von deren Song „Blackbird“ sie sich zu ihrem Künstlernamen inspirieren ließ – seien ihr genauso wichtig wie Coldplay oder Jay-Z. „Ich liebe Musik leidenschaftlich, ich höre Musik verschiedenster Genres und habe sie auch schon alle gesungen. Ich bin nicht Jazz oder Soul – ich bin einfach eine Sängerin.“

2023 soll es ein zweites Album von Lady Blackbird geben

Dass Lady Blackbird mit ihrer Ausnahmestimme und dem hell gefärbten Afro auch bei den europäischen Festivals ab Mai ein Ereignis sein wird, lassen bereits einige Live-Videos im Netz erahnen. Und die altehrwürdig-seriöse „Times“ jubelte Ende April nach Munroes Londoner Auftritt: „Ein Star, dessen Zeit endlich gekommen ist.“

„Immer wenn ich die Bühne betrete, ist das der Ort, wo ich sein möchte. Da finde ich meine Freiheit, da möchte ich dann nie wieder weg“, sagt die Lady lachend im dpa-Interview. Ihr Entdecker und Produzent Chris Seefried kündigt an, dass der Band-Sound in Berlin, Hamburg, Montreux und Rotterdam voller als auf Platte sein könnte. Also mit Drums und dem renommierten Keyboarder Kenneth Crouch – „aber es ist immer noch dieselbe Idee, mit einer tollen Sängerin im Mittelpunkt“.

Nach der ausgiebigen Tournee 2022 soll es nächstes Jahr ein zweites Album von Lady Blackbird geben – wohl mit mehr selbstkomponierten Songs als auf dem Debüt. „Ich bin ja auch eine Songwriterin“, sagt Munroe. „Daher wird es künftig mehr eigene Lieder von mir geben.“

In Karlsruhe ist Lady Blackbird für den 20. Juli angekündigt. Das Zeltival beginnt am 23. Juni. Eröffnet wird es von einer Jazzstimme aus der Region: Die Karlsruher Sängerin Sandie Wollasch tritt gemeinsam mit dem ebenfalls aus Karlsruhe stammenden Kammermusik-Ensemble Spark auf, das bundesweit als „klassische Band“ bekannt ist. Mit Dave Holland ist für den 6. Juli einer der bedeutendsten lebenden Jazzbassisten angekündigt. Hollands Karriere begann vor fünf Jahrzehnten, als ihn Miles Davis aus England nach Amerika lockte.

Pop aus Norddeutschland gibt es beim Zeltival am 1. Juli mit der jungen Flensburgerin Alli Neumann, die sich als Schauspielerin und Sängerin derzeit einen Namen macht, und am 8. Juli von Thees Uhlmann, der einst mit seiner Band Tomte die „Hamburger Schule“ mitprägte. Für den 31. Juli ist Rap aus dem Süden angekündigt, mit der bayrischen Formation Dicht und ergreifend. Zu den internationalen Acts gehören die Robert Cray Band (5. Juli) und die Prog-Rock-Veteranen Saga.

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