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Neuwahlen beim Sportbund

Neuer BSB-Präsident Rudolph: Energiekosten werden ein Hauptthema

Eine Überraschung ist die Wahl von Gert Rudolph zum neuen Präsidenten des Badischen Sportbunds Nord nicht gewesen. Der Karlsruher war einziger Kandidat. Rudolph will die Vereine in den Fokus seiner Amtszeit rücken, weiß aber auch, dass ein anderes Thema bestimmend werden könnte.

Anfang und Ende: Gert Rudolph (links) folgt Martin Lenz als Präsident des Badischen Sportbunds (BSB) Nord.
Anfang und Ende: Gert Rudolph (links) folgt Martin Lenz als Präsident des Badischen Sportbunds (BSB) Nord. Foto: Helmut Pfeifer

Es ist ein langer Samstag gewesen für Gert Rudolph, der am frühen Morgen als Kandidat nach Wiesloch fuhr und am frühen Abend als neuer Präsident des Badischen Sportbunds (BSB) Nord zurück nach Karlsruhe kam.

Die mehrstündige Sitzung, das viele Händeschütteln, die vielen Gespräche – all das hat Energie gekostet. Aber mindestens genauso viel hat Rudolph auch mit heim genommen.

„Der Zuspruch, den ich erfahren habe, war total schön“, sagt der 65-Jährige am Tag nach seiner Wahl auf dem 32. Sportbundtag im Kongresshotel. Rudolph, Vorsitzender des großen Mehrspartenclubs SSC Karlsruhe, tritt die Nachfolge von Martin Lenz an. Der Karlsruher Sportdezernent war nach zwei Amtszeiten nicht mehr angetreten und wurde mit viel Lob und Applaus verabschiedet.

Vereine im Mittelpunkt

Rudolph will in den kommenden drei Jahren Sorgen und Nöte der Vereine in den Mittelpunkt stellen. Beim Thema Entbürokratisierung stieß er offensichtlich auf den Nerv der mehr als 300 Delegierten, die ihn zuvor mit großer Mehrheit und bei nur 16 Gegenstimmen gewählt hatten.

Rudolph aber ahnt auch, dass viel Energie auch genau in diesen Bereich fließen wird: der Energie, beziehungsweise den drastisch steigenden Energiepreisen. Die Kostenspirale dreht sich durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine immer rasanter.

Wir können finanziell fördern, Energieberatung leisten.
Gert Rudolph, neuer BSB-Präsident

„Das wird ein Hauptthema“, sagt Rudolph, der weiß, dass die Möglichkeiten des BSB dahingehend beschränkt sind. „Wir können finanziell fördern, Energieberatung leisten“, sagt er, „aber es muss auch was von Bund und Ländern kommen. Das trifft uns ja alle, nicht nur die Vereine.“

Die ersten Wochen als neuer BSB-Präsident wird Rudolph vor allem eines sein: unterwegs. Er will die Sportkreise besuchen, die Kolleginnen und Kollegen in Südbaden und Württemberg, Vereine, sein Netzwerk erweitern und überhaupt „so vielen Menschen wie möglich begegnen, die Ideen und Sorgen der Vereine kennenlernen“, wie er sagt.

Auf einer Strategietagung im Herbst sollen dann die programmatischen Eckpunkte für die nächsten drei Jahre festgelegt werden.

Satzung wurde umfassend angepasst

Die mehr als 300 Delegierten aus Vereinen, Fachverbänden und Sportkreisen stimmten zudem einer umfassenden Anpassung der Satzung zu, die den gesellschaftlichen Entwicklungen Rechnung trage, wie der BSB im Vorfeld erläuterte. Zu finden sind in der Satzung nun Selbstverständlichkeiten.

Unter anderem ist künftig auch ganz formal im Regelwerk des Sportbunds verankert, dass man für einen „humanen, manipulations- und dopingfreien Sport“ ist, „weltanschauliche Toleranz“ lebe und gegen „rassistische, verfassungs- und fremdenfeindliche Bestrebungen“ eintrete. Ferner wurden Diversität, Umwelt- und Klimaschutz als Punkte aufgenommen.

Dies seien alles Punkte, die von Sportbund und Vereinen größtenteils schon gelebt würden, nun aber eben auch offiziell Teil des BSB-Verständnisses seien, hatte Geschäftsführer Michael Titze im Vorfeld des Sportbundtags betont. Neu in der Satzung sind ebenfalls „Richtlinien guter Verbandsführung“, die künftig auch mit Sanktionsmöglichkeiten für Verantwortliche einhergehen können.

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