Skip to main content

Gemeinderat gibt grünes Licht

Neues Konzept der Karlsruher Leistungssportförderung: Punkte sind bares Geld wert

Die Leistungssportförderung in Karlsruhe war zuletzt stärker in die Kritik geraten. Nun hat der Gemeinderat das neue Konzept einstimmig verabschiedet. Für Teamsportarten ist das eine gute Nachricht – aber nicht für alle.

Tischtennis: Ricardo Walther (Grünwettersbach) spielt gegen Alvaro Robles (Ochsenhausen).
Der ASV Grünwettersbach ist nicht nur wegen seines Bundesligateams die erste Tischtennis-Adresse der Stadt. Foto: Helge Prang GES/Helge Prang

Die Leistungssportförderung in Karlsruhe wird ab dem kommenden Jahr auf einem neuen Punktesystem basieren, von dem auch Teamsportarten mehr profitieren sollen. Nach dem positiven Votum durch den Sportausschuss hat diese Woche der Gemeinderat einstimmig grünes Licht für die vom Sportkreis Karlsruhe erarbeitete Vorlage gegeben. Die neue Konzeption wird ab dem kommenden Jahr und für den Doppelhaushalt 2024/25 gelten.

„Für uns wäre das ein Segen, das würde uns wahnsinnig helfen“, sagt Martin Werner, der Manager des Tischtennis-Bundesligisten ASV Grünwettersbach, mit Blick auf die für seinen Club prognostizierten Zahlen. Der Bergdorf-Club gehört wie die Volleyballer des SSC Karlsruhe zu den Gewinnern der überarbeiteten Förderkonzeption, die zuletzt stärker in die Kritik geraten war.

Punktesystem wertet nicht nur Kader-Athleten

Durch den Fokus auf Kader-Athleten als maßgebliches Kriterium seien Mannschaftssportarten gegenüber Individualsportarten benachteiligt, so die Kritiker. Heraus kam nun ein Punktesystem, das außer der Anzahl von Kader-Athleten nun Stützpunkte, lizenzierte Trainer, „Organisationsgrad der Struktur“ wie auch Anzahl von Schülern im Karlsruher Eliteschulverbund berücksichtigt.

Die Kriterien richten sich dabei nach denen vom Landessportbund und dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB). Wichtig sei die Vergleichbarkeit, „ansonsten ist es Willkür“, sagt Detlef Hofmann, Sonderbeauftragter Leistungssport im Sportkreis.

Je nach erreichter Punktzahl fallen Sportarten und ihre Vereine dann in die Gruppen „Spitzenförderung“, „Regelförderung“ und „Grundförderung“. Jede Kategorie ist unterteilt in die Bereiche sportliche Infrastruktur, Nachwuchsförderung sowie einem Personalkostenzuschuss. Die Beträge sind gedeckelt.

Wie vormals gibt es, sozusagen als Einstiegsstufe, die sogenannte Anschlussförderung (5.000 Euro). In der waren und sind für das laufende Jahr zum Beispiel die SSC-Volleyballer sowie der ASV Grünwettersbach eingruppiert. Ab 2024 würde für sie nach aktuellem Stand und laut Berechnung des Sportkreises ungefähr das Sechsfache fließen.

Rheinbrüder kämen in die Spitzenförderung

Durch die Eingruppierung in die Grundförderung wären es je 6.000 Euro für Nachwuchsförderung und Infrastruktur sowie ein Personalkostenzuschuss in Höhe von 19.200 Euro. Kanu (Rheinbrüder) wäre ganz oben in der Spitzenförderung, Turnen (KRK), Judo (Budo-Club) und Leichtathletik (LG Region) fänden sich in der Regelförderung wieder und die Schwimm Region in der Grundförderung.

Auch im neuen Modell außen vor: Basketball. Dass die PSK Lions trotz ihrer Nachwuchs-Arbeit und ihrer erfolgreichen Jugendteams, unter anderem in der Jugend-Bundesliga, weiter in die Förder-Röhre gucken, können auch manch Nicht-Basketballer kaum nachvollziehen. „Um Mehrfachstrukturen zu verhindern, muss bei mehreren leistungssporttreibenden Vereinen einer Sportart zwingend eine strukturelle und aktive Zusammenarbeit nachgewiesen werden“, heißt es jedoch auch in der neuen Konzeption. Im Basketball bietet der SSC Karlsruhe noch ein größeres Jugend-Angebot.

Die Mittel der Leistungssportförderung erhöhen sich um 72.500 Euro auf maximal 305.000 Euro. Die Mehrkosten werden durch Umschichtungen im Sportetat erzielt. Unter anderem betrifft das Veranstaltungszuschüsse.

nach oben Zurück zum Seitenanfang