Als Eltern ist man immerzu in Bewegung. Eine Tatsache, die ich vorher heillos unterschätzt hatte. Um dieser Bildungslücke vorzubeugen, sollte es meiner Meinung nach auch für Mütter und Väter Olympische Spiele geben. In welchen Disziplinen, fragen Sie? Ich hätte da ein paar Vorschläge:
1. Tragetuch-Halbmarathon: 21,1 Kilometer mit Baby im Tragetuch zurücklegen. Weinende Kinder dürfen auf dem Arm getragen werden.
2. Baby-Triathlon (Hallensport):
a) Ein Baby auf einem Petziball hüpfend zum Schlafen bringen.
b) Das schlafende Baby über eine Strecke von 400 Metern an einem laufenden Staubsauger, der Müllabfuhr und an einer schellenden Türklingel vorbeitragen, ohne das es aufwacht.
c) Das Baby schlafend in einer schaukelnden Wiege ablegen.
3. Extrem-Treppensteigen: Ein Baby, zwei volle Einkaufstüten, einen Topf Basilikum und eine Packung Klopapier (ohne Henkel) fünf Stockwerke hoch und runtertragen, ohne etwas fallenzulassen.
4. Kleinkind-Mikado: Zehn Kleinkinder werden in eine Startbox gestellt. Bei „Los“ wird eine Wand hochgezogen und die Kinder bekommen 40 Sekunden Vorsprung. Die Olympioniken haben zwei Minuten, um alle Kinder zurück in die Box zu befördern.
5. Geschicklichkeits-Gewichtheben: 120 Kindergartenhosen und -jacken auf Taschentücher untersuchen, hochheben und – ohne etwas fallenzulassen – in eine Waschmaschine stecken. Vergessene Taschentücher sorgen für automatische Disqualifzierung.
Ein Radrennen für Turnbeutelvergesser
6. Legokunstlauf (Paarsport): Fünf Minuten lang barfuß über einen flächendeckend mit Legosteinen bedeckten Boden tanzen.
7. Turnbeutelvergesser-Radrennen: Mit vergessenem Turnbeutel von einer Grundschule aus zehn Kilometer durch den Stadtverkehr raus- und zehn Kilometer wieder zurückfahren. Das Rennen endet erst, wenn der Turnbeutel vor der Klassenzimmertür aufgehängt ist.
8. Reste-Zielwerfen: Unaufgegessene Stullen und Apfelschnitze aus Schulranzen holen und aus 15 Metern Entfernung in eine Biotonne werfen.
9. Nordische Teenie-Kombination: 18 Kilometer-Schneewandern und eine Schlittenabfahrt – oben warm eingepackt, unten aber knöchelfrei.
10. Smartphone-Tauziehen: Versuchen, in kürzester Zeit so vielen Teenagern wie möglich das Handy aus der Hand zu ziehen.