Schon vergangene Woche hat die Fahrbahn-Sanierung hinter der Brücke bei Wörth zu Staus mit über zehn Kilometern Länge geführt – und damit auch zu Unverständnis bei den Autofahrern und bei Anwohnern in Knielingen. Verkehrsteilnehmer zwängten sich durch den Stadtteil, um einen Stau auf der Südtangente zu umfahren. Die BNN berichteten über verärgerte Anwohner in Knielingen, die im Verkehrschaos einen mühsamen Heimweg hatten.
Kritik an der Kommunikation der Behörden
Ursula Hellmann, Vorsitzende des Bürgervereins Knielingen, kritisiert die Kommunikation der zuständigen Behörden bei der Fahrbahnerneuerung. Gerade Pendler seien im Voraus nicht ausreichend informiert gewesen. Die Betroffenen hätten ansonsten auf das Fahrrad ausweichen oder im Homeoffice arbeiten können, sagt Hellmann. Sie fragt sich, warum die Baustelle nicht früher – etwa in der verkehrsarmen Zeit des Corona-Shutdowns – umgesetzt wurde.
Personelle Engpässe verhindern Arbeiten während Lockdown
Aus der Sicht von Birgit Küppers, Pressesprecherin des Landesbetriebs Mobilität Rheinland-Pfalz, waren die Arbeiten vorher nicht machbar. Sie erklärt, dass die Pandemie personelle Engpässe bei den Bau-Dienstleistern verursacht habe. Ihr zufolge konnten an vielen anderen Stellen im Autobahnnetz aber Sanierungen während der Hochphase der Pandemie durchgeführt werden.
Die Kapazitäten der Baufirmen und Straßenbauverwaltungen im betroffenen Bereich in der Südpfalz seien nach wie vor eingeschränkt. Trotzdem müsse die Baustelle auf Höhe Maximiliansau an der B10 nun durchgezogen werden, verdeutlicht Küppers.
Das Schadensbild hat sich dann unerwartet schnell weiterentwickelt.Birgit Küppers, Pressesprecherin Landesbetrieb Mobilität Rheinland-Pfalz
Der betroffene Streckenabschnitt wurde während der Rheinbrücken-Sanierung großen Belastungen durch den Verkehr ausgesetzt. Es handelt sich um einen Überleitungsbereich über die Mittelstreifen. Normalerweise stehen an dieser Stelle Schutzplanken – wegen der Brückenarbeiten wurde der Abschnitt geöffnet.
Für die Beschädigungen war laut dem rheinland-pfälzischen Landesbetrieb Mobilität vor allem der Schwerverkehr verantwortlich. „Das Schadensbild hat sich dann unerwartet schnell weiterentwickelt“, erklärt Küppers. Nun wird die Fahrbahn auf einer Strecke von etwa 150 Metern in Asphaltbauweise erneuert.
Sanierung der Südtangente startet am 29. Juni
Dem Projekt sitzt auch schon die nächste Baumaßnahme im Rücken. Auf der Südtangente zwischen Knielingen und Maxau soll ab 29. Juni die Fahrbahn ebenfalls erneuert werden. Das Vorhaben dauert laut einer Mitteilung des Regierungspräsidiums Karlsruhe voraussichtlich bis Mitte September.
Richtig los geht ab 6. Juli – zunächst in Richtung Wörth. Ein Fahrstreifen wird auf die andere Richtungsfahrbahn übergeleitet, einer verbleibt Richtung Westen. So stehen also in beide Richtungen nur je zwei Fahrstreifen zur Verfügung. Ist die eine Seite gemacht, wird das System gedreht und die Fahrbahn Richtung Karlsruhe saniert.
Zudem wird der südliche Radweg in Richtung Karlsruhe aus Sicherheitsgründen während der gesamten Bauzeit gesperrt. Die Sanierungskosten liegen bei rund 1,7 Millionen Euro und werden vom Bund getragen.