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Es bleibt bei vier Metern

Pfinztaler Gemeinderat nimmt Abstand von der Erweiterung der Bahnunterführung

Es wäre schön gewesen: Die Bahnunterführung in der Straße Im Bahnwinkel in Söllingen sollte sicherer werden. Doch die Kosten von drei Millionen Euro waren dem Gemeinderat Pfinztal dann doch zu viel.

Bahnunterführung
Es geht auch so: Die Unterführung Im Bahnwinkel Söllingen unter der Stadtbahn ist sieben Meter breit, die unter der Bahnstrecke – hier im Bild – vier Meter. Foto: Klaus Müller

Am Ende überraschte die Reaktion von drei Fraktionen im Pfinztaler Gemeinderat nicht unbedingt. Die SPD, die CDU und die Zählgemeinschaft Grüne/Die Linke zogen ihre Beteiligung an dem Antrag zurück, die Bahnunterführung in der Straße Im Bahnwinkel Söllingen aufzuweiten.

Initiiert wurde der Antrag vor geraumer Zeit von der ULiP. Darin regten die Antragsteller an, die DB Netz möge im Zuge einer Sanierung die Unterführung um rund drei Meter erweitern. Bislang misst die Unterführung unter den zwei Bahngleisen in der Breite etwa vier Meter.

Sofern die Bahn die Erweiterung nicht freiwillig und auf eigenen Kosten umsetzt – derzeit ist davon nicht auszugehen –, wird sich an der Breite auch nichts ändern.

Sieben Meter waren gewünscht

Ihre Initiative begründete die ULiP damit, die von Fahrradfahrern und Fußgängern stark frequentierte Unterführung für alle verkehrssicherer zu machen. Und dies nach dem Vorbild eines direkt angrenzenden Durchgangs unter den Stadtbahngleisen. Dort lässt sich eine lichte Weite (durchgängige Breite) von rund sieben Metern messen.

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Im Vorfeld der Entscheidung beauftragte der Gemeinderat die Verwaltung, die Kosten für eine Erweiterung zu prüfen und zu eruieren, ob es Fördermittel gebe. Mit Zuschüssen sei nicht zu rechnen, da die Unterführung die Mindestbreite erfülle, befand Ortsbaumeister Thomas Kauter-Eby.

Insgesamt rechnet er mit drei Millionen Euro, die von der Gemeinde für die gewünschte Aufweitung bezahlt werden müssten.

Drei Fraktionen ziehen Antrag zurück

Viel zu viel, lautete der Tenor bei den besagten drei Fraktionen. „Wir ziehen unsere Unterstützung für den Antrag zurück, um finanziellen Schaden von der Gemeinde abzuwenden“, sagte Andreas Gutgesell (CDU).

Dem schloss sich Kristin Frensch (Zählgemeinschaft) an – nicht zuletzt im Vertrauen in die Verwaltung, die keine Möglichkeiten für Fördermittel gesehen habe. Keine Notwendigkeit überhaupt etwas an der Breite zu ändern, sah Artur Herb (Grüne). Er verstehe grundsätzlich das Problem nicht: „Die Unterführung ist einfach ein Durchlass.“

Im Gegensatz dazu bewertete Dagmar Elsenbusch (SPD) die dortige Situation als „unbefriedigend“. Aber drei Millionen Euro seien zu viel. Als es zur Abstimmung kam, fand sich Klaus-Helimar Rahn (ULiP) als einsamer Befürworter des Antrags wieder. Zuvor äußerte er Zweifel an der Einschätzung der Verwaltung, dass es keine Fördermittel geben würde. Überdies bezweifelte er die berechneten Kosten von drei Millionen Euro.

Das Abstimmungsergebnis kommentierte Roland Vogel (CDU), der in Abwesenheit von Bürgermeisterin Nicola Bodner (parteilos) die Sitzung leitete, mit den Worten: „Der Bauch sagt Ja zu der Erweiterung, der Kopf aber Nein.“

So wie bisher soll es im Bereich der Unterführung nicht unbedingt bleiben. Das mittig aufgestellte Verbotsschild für Pkw könnte gegen einen einfachen Begrenzungspfosten ausgetauscht werden.

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