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Betreuung in Containern

Große Nachfrage nach Hortangeboten: Pfinztal braucht Übergangslösung

Hortbetreuung ist gefragt wie nie in Pfinztal. Die Plätze sind knapp. An der Grundschule Söllingen soll eine Übergangslösung entstehen.

Grundschule
Erweiterung geplant: Die Grundschule in Söllingen braucht mehr Hortplätze. Zunächst wird an eine Lösung mit Containern gedacht. Foto: Klaus Müller

Die Schülerhorte in Pfinztal boomen. Und wie. „Die entsprechende Betreuungsquote für die Grundschüler liegt aktuell bei 62 Prozent. Eine Wahnsinnsquote“, so Thomas Sturm. In der jüngsten Sitzung des Gemeinderats stellte der Leiter des Amts für Bildung, Soziales und Personal die Bedarfsplanung für die Pfinztaler Schülerhorte vor.

Die Nachfrage nach dieser Form der Kinderbetreuung ist dermaßen groß, dass die Gemeinde schnellstmöglich in eine Interimslösung für die Grundschule Söllingen investieren möchte. Dafür bewilligte der Gemeinderat einstimmig 200.000 Euro.

Angedacht ist zunächst eine Containerlösung für Söllingen. Darüber hinaus will die Gemeinde mittelfristig gesehen den Schülerhort in diesem Ortsteil baulich erweitern. Auch darauf verständigte sich das kommunalpolitische Gremium. Zuvor freilich, hieß es aus dem Gemeinderat, sollte das Raumkonzept der Schule unter die Lupe genommen werden.

In Pfinztal werden weitere Hortplätze benötigt

Für das Schuljahr 2023/24 rechnet Sturm mit 229 Schulanfängern. Bleibt es bei der bisherigen Betreuungsquote – wahrscheinlich könnte sie sogar noch steigen – werden weitere Hortbetreuungsplätze benötigt. Wichtig für die Eltern, die für ihr Kind einen Hortplatz buchen wollen: Anmeldeschluss für das nächste Schuljahr ist laut Verwaltung der 15. April 2023.

Zur Auswahl steht dabei ein umfassendes Hortangebot. „Alles zusammengenommen haben unsere Horte von Montag bis Donnerstag in der Zeit von 7 bis 17 Uhr geöffnet. Und freitags von 7 bis 16.30 Uhr“, erläuterte Sturm.

Abzuwarten bleibt, was mit der Hortbetreuung und deren Einrichtungen geschieht, wenn ab 2026 der gesetzliche Anspruch auf eine ganztägige Betreuung in den Grundschulen eingeführt werden soll. Unter anderem von Elternvertretungen landauf, landab wird befürchtet, dass die Einführung der Ganztagesgrundschule als „bessere Verwahrungsstelle“ zulasten der zumeist qualifizierten Hortbetreuung gehen könnte.

Wie auch immer, in Pfinztal hat die Einrichtung von zusätzlichen Hortplätzen derzeit Priorität. Nicht nur für Dagmar Elsenbusch (SPD) eine notwendige Vorgehensweise, weil es nach wie vor zu wenig Plätze gebe. Gleichzeitig übte sie Kritik an der Verwaltung – daran, dass man für weitere Bedarfsplanungen genauere Zahlen bräuchte.

Hortbetreuung kostet Pfinztal zwei Millionen Euro

Eine Lanze brach indes Sonja Rothweiler (Grüne) insbesondere für Sturm: „Er hat halt nun mal keine Glaskugel, die anzeigt, wann ein Kind gezeugt wird.“ Viel Geld – wohlgemerkt gut investiertes Geld – lasse sich die Gemeinde die Hortbetreuung kosten, meinte Markus Ringwald (CDU). Erträgen von rund 800.000 Euro stünden Aufwendungen von etwa zwei Millionen Euro gegenüber.

Die Anregung von Elsenbusch, Flüchtlingskindern den Zugang zum Hort und damit den Kontakt zu deutschen Kindern zu ermöglichen, fand im Gemeinderat ein Echo. Konkrete Vorhaben oder Beschlüsse wurden aber noch nicht gefasst.

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