Erleichterung schwingt mit, als in Pfinztal-Söllingen am Montag der Spatenstich für den Bau zweier Unterführungen über die Bühne geht.
Zwölf Jahre sind seit Beschluss des Vorhabens vergangen. Bis 2024 soll sich am Haltepunkt Bahnhof Söllingen die Verkehrsführung komplett ändern. Und Söllingen soll, obwohl durch die Eisenbahnstrecke getrennt, ein Stück weiter zusammenrücken.
Richtungsweisender Tag für Gemeinde
Einen historischen Tag für Pfinztal nannte Bürgermeisterin Nicola Bodner (parteilos) diesen Tag, der mehrere Jahre in der Vorbereitung lag. Befürworter und Kritiker trugen lange Konflikte über den Bau aus. „Wer hätte das gedacht?“, war dann auch der erste Kommentar Bodners kurz vor dem symbolischen Akt. Sie hoffe nun auf eine zügige Umsetzung der Pläne.
Unser Ziel ist der zeitnahe Beginn der Arbeiten.Markus Baßler, DB Netz AG Südwest
Auch Christian Höglmeier, technischer Geschäftsführer der verantwortlichen Albtal-Verkehrsgesellschaft (AVG), verwies auf die lange Vorbereitungszeit, die das Vorhaben in Anspruch genommen habe. Nun werde man unter anderem die alte Technik am Bahnübergang abbauen, bevor im Spätsommer dann das Bauwerk in Angriff genommen werde.
„Unser Ziel ist der zeitnahe Beginn der Arbeiten“, erklärte auch Markus Baßler von der DB Netz AG Südwest. Neben anderen Projekten in Pfinztal seien die Unterführungen einer der Hauptgründe gewesen, weswegen er so häufig im Pfinztaler Rathaus zu Gast gewesen sei.
CDU-Fraktionsvorsitzender Markus Ringwald sprach von einem richtungsweisenden Tag für die Gemeinde. Pfinztal brauche diese Unterführung, auch in den kommenden Jahrzehnten. Er gehe nicht davon aus, dass der Kfz-Verkehr mittelfristig abnehme.
Abbau der Behelfsbrücke wird begrüßt
Grünen-Fraktionsvorsitzende Monika Lütje-Lehnhart verwies auf die hohen Kosten von geschätzten 13 Millionen Euro. „Ein einfacher Überweg hätte ausgereicht“, so die Kommunalpolitikerin. SPD-Gemeinderat und Söllingens Ortsvorsteher Tilo Reeb begrüßt den Baubeginn, im Gegensatz zu Teilen der SPD-Fraktion, die die Kosten kritisierten.
Einigkeit herrscht jedoch über die Behelfsbrücke: Deren Abbau in mindestens zwei Jahren dürfte einhellig begrüßt werden.