Das Landgericht Karlsruhe verhandelt am Montag um 15 Uhr einen ungewöhnlichen Fall. Der Angeklagte aus Pfinztal soll CDU-Gemeinderat Frank Hörter im September 2021 mit einem Geldbündel im Wert von 20.000 Euro beworfen haben.
Nach Schilderungen von Augenzeugen war der Angreifer während einer Gemeinderatssitzung aufgestanden, hinter Hörter getreten und hatte ihn mit den gebundenen Scheinen beworfen.
Ein Gemeinderatskollege und ehemaliger Polizist, der neben Hörter saß, hatte den Unbekannten am Arm festgehalten und ihn ins Foyer der Hagwaldhalle gedrängt.
Dort hatte die alarmierte Polizei den Mann aufgegriffen, später aber wieder auf freien Fuß gelassen. Pfinztals Bürgermeisterin Nicola Bodner (parteilos) hatte Anzeige wegen Hausfriedensbruch erstattet.
Bestehen Zweifel an der Schuldfähigkeit des Täters?
Wie die Polizei auf BNN-Anfrage mitteilte, handelte es sich bei dem Wurfgeschoss um Echtgeld, das der Mann rechtmäßig besessen habe.
Das Motiv des Täters, der psychisch auffällig sein soll, ist unklar. „Es könnten Zweifel an der Schuldfähigkeit des Täters bestehen aufgrund seines psychischen Zustandes“, so eine Polizeisprecherin.
Frank Hörter hatte gegen den Mann Strafanzeige wegen versuchter Körperverletzung gestellt. Er wolle damit ein Zeichen setzen: „Es kann nicht sein, dass ich mich ehrenamtlich in unserem Ort engagiere und dabei attackiert werde.“
Der Angreifer habe ihm das Geldbündel „mit einer ziemlichen Wucht gegen den Kopf geworfen“, sagt Hörter. „Es hat sich angefühlt, als würde jemand mit einer Flasche zuschlagen.“