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Kritik an provisorischer Lösung

Millioneninvestition in Söllinger Hort-Neubau bei der Grundschule

Die Grundschule in Söllingen wird erweitert. Es geht dabei insbesondere um eine bauliche Erweiterung des Schülerhorts. Dafür investiert die Gemeinde über fünf Millionen Euro.

Auf dem Verkehrübungs- und Veranstaltungsplatz bei der Söllinger Räuchle-Halle soll das Provisorium für den Schülerhort der Grundschule hingestellt werden.
Auf dem Verkehrübungs- und Veranstaltungsplatz bei der Söllinger Räuchle-Halle soll das Provisorium für den Schülerhort der Grundschule hingestellt werden. Foto: Klaus Müller

Grundsätzlich sprach sich der Gemeinderat Pfinztal bereits Ende 2022 für eine Hort-Erweiterung aus. Bei der jüngsten Sitzung des Gremiums folgte nun der nächste Schritt. Auf dem Schulgelände soll der Neubau entstehen. Derzeit wird von einem Kostenvolumen von über fünf Millionen Euro ausgegangen. Hinzu kommen die Kosten für eine Interimslösung von rund 1,5 Millionen Euro.

So eindeutig wie in der Dezember-Sitzung fiel diesmal das Votum für den Hort-Neubau allerdings nicht aus. Nicht, dass sich etwas am Grundsatzbeschluss geändert hat – der gilt nach wie vor. In Teilen uneinig war sich der Gemeinderat über die weitere Vorgehensweise. Welche Variante soll genommen werden? Wo soll genau gebaut werden? Und überhaupt – wird alles nicht viel zu groß und zu teuer?

Keine Zweifel, dass es angesichts der steigenden Nachfrage nach Hortplätzen Handlungsbedarf gebe, hatte nicht nur Dagmar Elsenbusch (SPD). Ihrer Einschätzung, bei einer der Varianten könne man auf eine teure Interimslösung verzichten, widersprach Christoph Klinkott vom gleichnamigen Architektenbüro. Davon, so der Architekt, sei man bei früheren Planungen ausgegangen. Die hätten sich aber geändert: Bei allen vorgestellten Varianten werde nun eine Interimslösung benötigt. Vorgesehen sind für die vorübergehende Hortunterbringung Mietcontainer.

Söllinger Vereine kritisieren Betreuungs-Provisorium bei der Räuchle-Halle

Das wiederum bringt örtliche Vereine auf den Plan. Die Hort-Container sollen auf dem hinteren Parkplatz bei der Räuchle-Halle aufgestellt werden. Dort befindet sich auch ein Verkehrsübungsplatz für Schüler. Damit, das jedenfalls befürchten die Vereine, wäre das Areal für Vereinsfeste über einen langen Zeitraum blockiert. Weniger dramatisch bewertete Kristin Frensch (Die Linke) die von Vereinen geäußerten Befürchtungen. Markus Ringwald (CDU) nahm in dieser Sache die Verwaltung in die Pflicht: Es sollten doch andere Möglichkeiten für die Vereine gefunden werden.

Keine Mehrheit fand die Überlegung einiger Gemeinderäte, erst einmal abzuwarten, ob sich die örtliche Kirchengemeinde für den Verkauf des nahegelegenen Emil-Frommel-Hauses aussprechen würde. Wenn ja, könnte die Gemeinde das Gebäude, vielleicht sogar mit Blick auf einen Hort, erwerben. Erst gar nicht zur Abstimmung kam ein Antrag von Klaus-Helimar Rahn (ULiP), die Entscheidung über einen Hort-Neubau zu vertagen und zunächst nur über das Provisorium abzustimmen.

Eile und die bestmögliche Lösung mahnten Monika Lüthje-Lenhart und Edelbert Rothweiler (Grüne) an. Das mit der Eile ist freilich so eine Sache: Das mit dem Hort-Neubau verbundene Verfahren, einschließlich einer notwendigen europaweiten Ausschreibung, dürfte einige Jahre dauern. Abgesehen davon hat der Gemeinderat jetzt erst einmal mehrheitlich nur die grobe Richtung vorgeben.

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