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BNN-Bericht schlägt Wellen

SPD-Gemeinderätin kritisiert hohe Miete in Obdachlosenunterkunft in Pfinztal

SPD-Gemeinderätin Angelika Konstandin kritisiert die hohe Gebühr, die eine syrische Familie für eine Obdachlosenunterkunft in Pfinztal zahlt. Sie sagt: Die Gemeinde dürfte lediglich die ortsübliche Miete verlangen.

Verzweifelt: Kaum noch bezahlbar ist für ein syrisches Ehepaar die Wohnung in einer Obdachlosenunterkunft. Unlängst flatterte sogar noch eine Mieterhöhung ins Haus.
Verzweifelt: Kaum noch bezahlbar ist für ein syrisches Ehepaar die Wohnung in einer Obdachlosenunterkunft. Unlängst flatterte sogar noch eine Mieterhöhung ins Haus. SPD-Gemeinderätin Angelika Konstandin kritisiert die Gemeinde. Foto: Klaus Müller

Für etliche Schlagzeilen weit über die Grenzen der Region hinaus haben BNN-Artikel über eine syrische Familie in Pfinztal gesorgt. Die sechsköpfige Familie lebt dort in einer Obdachlosenunterkunft. 1.422 Euro werden jeden Monat fällig.

Die Miete zahlt der Familienvater. Er ist festangestellt in einer Firma, die mit Dämmstoffen handelt. Eigentlich handle es sich gar nicht um Obdachlose, stellte nun bei der Sitzung des Pfinztaler Gemeinderats Angelika Konstandin (SPD) fest.

Der Mann arbeite und zahle jeden Monat aus eigener Tasche die Wohnkosten. Deswegen, so die Argumentation der SPD-Frau, dürfe die Gemeinde auch nicht die festgelegten Sätze für einen Obdachlosenunterkunft, sondern lediglich die ortsübliche Miete verlangen.

Gemeinden legen Gebühren für Obdachlosenunterkünfte fest

Nebenbei: Die Gebührensätze für die Unterbringung in einer Obdachlosenunterkunft legt die jeweilige Kommune fest. Und das wohlgemerkt mit Zustimmung des Gemeinderates. Dass die 1.422 Euro Miete in der Tat ein Pfund sind, dürfte unbestritten sein. Und das für eine 80 Quadratmeter große Wohnung, die allenfalls durchschnittlichen Standards entspricht.

Allein auf 556,20 Euro belaufen sich die monatlichen Betriebskosten – darin enthalten monatliche 222,80 Euro für Heizkosten. Von der Gemeindeverwaltung war zu hören, dass alle Kosten aufgeschlüsselt seien und sich nachweisen ließen. Zudem habe die Gemeinde das Objekt selbst anmieten müssen. Die Grundmiete (865,80 Euro) werde weitergegeben.

Thema kommt im Gemeinderat Pfinztal nach den Ferien nochmals auf den Tisch

Seit geraumer Zeit sucht die Familie eine neue Bleibe. Kein einfaches Unterfangen für eine Familie mit vier Kindern im Alter zwischen sechs und zwölf Jahren. Bisher fand sich kein Mietobjekt.

Nach den Sommerferien will der Gemeinderat das Thema nochmals behandeln. Ob dabei was herauskommt, bleibt abzuwarten. Die einzelnen Positionen scheinen doch unverrückbar zu sein.

Hier die Familie in der Obdachlosenunterkunft, die einen beträchtlichen Teil ihres Einkommens für Mietkosten ausgeben muss; dort die (Gemeinde-)Verwaltung, die sich selbst ein korrektes Vorgehen in dieser Angelegenheit attestiert. Nun muss der Gemeinderat entscheiden, wie es weitergehen könnte.

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