Von einem Brand stark in Mitleidenschaft gezogen wurde am Dienstagmittag eine Industriehalle im Jöhlinger Gewerbegebiet „Grund“. Auslöser war nach ersten Ermittlungen des Brettener Polizeireviers heiße Asche, die in einem an die Halle angrenzenden Carport unsachgemäß untergebracht worden war. Durch die Hitzeentwicklung explodierte der Kompressor eines daneben abgestellten Kühlschranks. Der Eigentümer der Halle wurde mit leichten Verbrennungen und Verdacht auf eine Rauchvergiftung in eine Klinik gebracht.
Nachdem von der Einsatzleitung die Meldung auf das Stichwort „Menschenleben in Gefahr“ erhöht worden war, wurde nicht nur die Walzbachtaler Feuerwehr verständigt, sondern auch die Nachbarwehren aus Weingarten, Bretten und Pfinztal. Da wegen der B293-Umleitung nicht sicher war, dass die Pfinztaler Drehleiter rechtzeitig vor Ort sein würde, wurde auch die Brettener Drehleiter hinzugezogen.
Insgesamt waren 48 Einsatzkräfte der vier Feuerwehren vor Ort, dazu acht Mitglieder der Notfallhilfe des Deutschen Roten Kreuzes aus Wössingen und Jöhlingen, zwei Rettungswagen, ein Notarzt und etliche Einsatzwagen der Polizei. Der Brand konnte gegen 12.50 Uhr gelöscht werden.
Vom Brand betroffen waren drei Wohnungen in dem relativ verschachtelten Gebäude. Schon beim Eintreffen habe sich eine sehr starke Rauchentwicklung gezeigt, berichtet der Kommandant der Walzbachtaler Feuerwehr, Bernd Schirmer. Davon war das gesamte Anwesen betroffen. Unter der Hitzeentwicklung haben sich die Stahlträger der Halle verformt. Am dazwischen liegenden Mauerwerk zeigen sich Risse.
Ein Sachverständiger sprach ein Betretungs- und Nutzungsverbot aus. Nach seiner Einschätzung ist das Gebäude einsturzgefährdet. Ein endgültiges Urteil darüber wird ein weiterer Gutachter abgeben müssen. Nach dem jetzigen Stand sei das Gebäude komplett unbewohnbar, sagte Schirmer. Während die Polizei den Schaden auf 200.000 Euro schätzt, geht der Kommandant von einer weit größeren Schadenshöhe aus.
Menschenleben waren bei Brand in Walzbachtal nicht in Gefahr
Menschenleben waren entgegen der Erstmeldung nicht in Gefahr, jedoch eine ganze Reihe von Tieren. Zwei Hunde wurden von der Feuerwehr gerettet. Die Rettung einer Schlange und von Spinnen überließ die Feuerwehr der Polizei.
Unbewohnbar ist auch die im Obergeschoss liegende Wohnung einer Schaustellerfamilie. Sie ist Hauptgeschädigter des Brandes. Sie ist in existenzielle Nöte geraten, waren doch durch Corona in den vergangenen beiden Jahren fast alle Einnahmequellen versiegt. „Wenn man so ein Pech hat, dann kommt so was noch hinzu“, sagte der Familienvater sichtlich verzweifelt.
Kaum war der Brand unter Kontrolle, kam von der Leitstelle die Nachricht, dass parallel auch in Wössingen ein Brand ausgebrochen sei. In der unmittelbaren Nachbarschaft zum Seniorenzentrum „Kronengarten“ war ein Schuppen in Brand geraten. Die schnell nach Wössingen beorderte Weingartener Wehr hatte diese Brand schnell gelöscht.