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Bebauungsplan wird erarbeitet

Der Festplatz in Walzbachtal-Wössingen soll zum Baugebiet werden

In Walzbachtal-Wössingen soll der Festplatz einer Bebauung weichen. Der Gemeinderat beschloss die Aufstellung eines Bebauungsplanes. Doch es gibt viel Kritik und viele offene Fragen.

Jahrmarkt
Auch der Jahrmarkt findet hier statt: Auf der 0,4 Hektar großen Fläche kann sich der Planer neben Wohnbebauung nicht störendes Gewerbe vorstellen. Foto: Arnd Waidelich



Bauland ist in Walzbachtal wie anderswo auch knapp. Jetzt hat die Gemeindeverwaltung auf der Suche nach Alternativen zu bisher Undenkbarem gegriffen: Der Wössinger Festplatz soll bebaut werden. Der Gemeinderat hat der Aufstellung eines Bebauungsplans zugestimmt.

Aus den Reihen der Gemeinderäte gab es allerdings sehr viele kritische Stimmen. Bei vier Gegenstimmen und vier Enthaltungen fiel die Mehrheit für den Antrag der Gemeindeverwaltung knapp aus. Mit dem genau gleichen Stimmenverhältnis billigte der Gemeinderat auch die dafür notwendige Änderung des Flächennutzungsplans.

Mit dem Bebauungsplan wolle man zunächst einmal nur eine grundsätzliche Entscheidung treffen, ob die Gemeinde sich dort so ein Vorhaben vorstellen könne, meinte Bürgermeister Timur Özcan (SPD). Planer Lars Petri wies ebenfalls darauf hin, dass die Gemeinde dringend Bauflächen brauche. Der Festplatz habe das Potenzial für eine Bebauung. Mit zwei Vollgeschossen und einer maximalen Gebäudehöhe von 10,5 Metern passe man sich der Nachbarschaft an.

Festplatz in Wössingen liegt im Überschwemmungsgebiet

Noch aber sei nichts konkretisiert, betonte Petri. „Es müssen noch viele Punkte geklärt werden“, meinte er. Auf der 0,4 Hektar großen Fläche könne neben Wohnbebauung auch nicht störendes Gewerbe entstehen. Das urbane Gebiet lasse Nutzungen in Kombination zu. Weil sie als Außenbereich definiert ist, müsse für die Veränderung der voll versiegelten Fläche ein Bebauungsplan her. Wegen der Versiegelungen rechne er damit, dass ökologische Ausgleichsmaßnahmen wohl nicht notwendig werden. Trotzdem sei nach Auffassung der Behörden ein Artenschutzgutachten notwendig.

Größere Bedeutung habe, dass der Festplatz in einem Überschwemmungsgebiet liege. Dem Hochwasserschutz müsse ebenso Beachtung geschenkt werden wie dem Schallschutz, sagte Petri. Denn direkt neben dem geplanten Neubaugebiet liegt der Fußballplatz des FV Wössingen. Wer dort baue, müsse sich mit dem Lärm abfinden, der mit Fußballspielen einhergehe, entgegnete der Bürgermeister den Bedenken von Tino Villano (CDU) und Levin Huthwelker (Grüne). Beide sahen den Wegfall der Parkplätze kritisch.

Die seien gerade bei Heimspielen des Fußballvereins unabdingbar, unterstützte Werner Schön (FDP) diese Position. „Glauben Sie, dass die Spieler der Gastvereine mit ihrem Anhang mit dem 9-Euro-Ticket per Stadtbahn nach Walzbachtal fahren?“ fragte er nach und bezeichnete die Planung als „großen Denkfehler“.

Gespräche mit Fußballverein und Feuerwehr stehen noch aus

Der Bürgermeister räumte ein, dass bis jetzt nur ein kurzes Telefonat mit dem FV-Vorsitzenden wegen der Parkplätze stattgefunden habe. Die Feuerwehr müsse in der Diskussion auch noch ins Boot geholt werden, forderte Martin Sulzer (CDU). Für sie fallen durch die Bebauung die Möglichkeit für Übungen wie auch für das Entnehmen von Löschwasser aus dem Walzbach weg. Mit Verein wie mit Feuerwehr werde er das Gespräch suchen, sicherte der Bürgermeister daraufhin zu.

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