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Schließung für Ende des Jahres geplant

Gemeinderäte wehren sich gegen Aufgabe des Polizeipostens in Walzbachtal

Der Polizeiposten in Walzbachtal bleibt. Zumindest, wenn es nach der Entscheidung des Gemeinderat ginge. Ob das aber Auswirkungen auf die Entscheidung des Präsidiums in Karlsruhe hat, bleibt fraglich.

Bernhard Brenner konnte Bürgermeister Timu Özcan (hinten) nicht überzeugen
Bernhard Brenner, Brettens Revierleiter, konnte Bürgermeister Timu Özcan (hinten) nicht überzeugen Foto: Arnd Waidelich

Die Schließung des Polizeipostens hat der Walzbachtaler Gemeinderat einstimmig abgelehnt. Ob das allerdings die Entscheider im Karlsruher Polizeipräsidium beeindrucken wird, ist mehr als fraglich. Bernhard Brenner, Leiter des Brettener Polizeireviers, hatte dem Gemeinderat zuvor die Notwendigkeit der Schließung aus polizeilicher Sicht dargelegt. Er geht davon aus, dass der Posten zum Jahreswechsel geschlossen wird.

Brenner erinnerte an das Jahr 2003, als bei der damaligen Reform der Polizei alle baden-württembergischen Polizeiposten auf den Prüfstand gestellt worden waren. Jene Prüfung habe Walzbachtal bestanden. Die Situation habe sich allerdings geändert. Den Betrieb aufrechtzuerhalten koste unheimlich viel Geld.

Brettener Revierleiter sieht keine Notwendigkeit in Erhalt des Polizeipostens

Die Personalsituation gewährleiste gegenwärtig nicht immer, dass die nach Dienstvorschrift notwendigen zwei Beamten bei Einsätzen anwesend seien. Paradox erscheint, dass ausgerechnet eine sehr gute Kriminalitätslage in Walzbachtal die Entscheidung gegen den Polizeiposten zusätzlich befördert. Der Revierleiter zeigte sich aber davon überzeugt, dass die Sicherheitslage in Walzbachtal durch die Schließung sogar verbessert werde. „Das Brettener Polizeirevier ist unheimlich schlagkräftig“, so betonte Brenner, mit einer Präsenz rund um die Uhr, was vom Polizeiposten Walzbachtal sowieso nie hatte gewährleistet werden können. Mit einer Anfahrt von lediglich zehn Minuten seien die Streifen sehr schnell vor Ort.

Überdies werde er für eine verstärkte Bestreifung Walzbachtal sorgen. „Ich will auf keinen Fall, dass aus polizeilicher Sicht die Gemeinde ein weißer Fleck wird. Dafür stehe ich mit meinem Namen“, sagte Brenner.

Gemeinderat und Bürgermeister waren sich in der Ablehnung des Vorschlags vollkommen einig. Silke Meyer (SPD) sah eine große Benachteiligung. Michael Plaumann bezeichnete die Entscheidung als kontrolliertes Ausbluten eines Postens, was nicht nachvollziehbar sei. Andrea Zipf (Grüne) kündigte an, „dass wir nicht zustimmen werden“.

Den Vorwurf von Volker Trumpf (CDU), dass mit dem Wegzug des Polizeipostens die Walzbachtaler Drogenproblematik aus dem Blick geraten werde, konterte Brenner mit dem Hinweis, dass für die Drogenproblematik ohnehin Spezialisten der Kripo Karlsruhe zuständig seien und nicht der Polizeiposten. Selbstverständlich sei die Drogenproblematik bekannt. Sie sei allerdings nicht alarmierend. Gras werde in jedem Dorf der Welt geraucht. Das komplett zu beenden, werde keiner Polizei der Welt gelingen.

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