Einstimmig gebilligt hat der Walzbachtaler Gemeinderat die Erhöhung der Bestattungsgebühren. Grundlage dafür war eine neue Berechnung, zu der die Gemeinde im Fünfjahres-Rhythmus verpflichtet ist.
Eine Bestattung ohne Vertiefung wird künftig 554 Euro statt bisher 445 Euro kosten. Bei Gräbern mit Vertiefung sind es 663 Euro statt bisher 530 Euro. Erheblich billiger fällt die Urnenbeisetzung aus.
Deren Preis steigt von derzeit 195 Euro auf 215 Euro. Die Gebühr für die Überlassung eines Reihengrabes wird ebenfalls nur mäßig angehoben von 1507 Euro auf 1543 Euro.
Im November 2016 wurden die Bestattungsgebühren in Walzbachtal das letzte Mal erhöht
Die neuen Berechnungen stellte Ralph Härtel dem Gemeinderat vor. Der Mitarbeiter eines externen Büros aus Obersulm hatte im Auftrag der Gemeindeverwaltung die Kalkulation für den Zeitraum 2023 bis 2027 aktualisiert.
Er wies darauf hin, dass die Bestattungsgebühren zuletzt am 21. November 2016 angepasst worden seien. Zugrundgelegt wurde der Durchschnitt der Jahre 2017 bis 2021. Für die Kalkulation sei der Mittelwert aus diesem Zeitraum berechnet worden.
Auf dieser Grundlage und der zu erwartenden Verteilung der Sterbefälle gemeinsam mit der Verwaltung eine Prognose erstellt worden. Der Kostendeckungsgrad liege derzeit bei 47,7 Prozent.
Das bedeutet einen Verlust von jährlich 198.000 Euro. Die Verwaltung strebe eine Verbesserung des Kostendeckungsrades an. Er wird deshalb künftig auf 70 Prozent festgelegt. Doch selbst mit den beschlossenen Erhöhungen bleibe man weit weg vom Kostendeckungsgrad, meinte Härtel.
Niemand kann die genaue Kostenentwicklung voraussagen
Bürgermeister Timur Özcan wies darauf hin, dass die Kalkulation viele Unwägbarkeiten enthalte und für die Zukunft dem Blick in eine Glaskugle gleiche. In den letzten Jahren seien mehr Sterbefälle angefallen. Niemand könne die genaue Kostenentwicklung voraussagen.
Man gehe von einer Erhöhung von durchschnittlich zwei Prozent aus. Die Berechnungen seien „ganz schwere Kost“. Dennoch sei es gelungen, das Projekt gemeinsam gut hinzubekommen, meinte der Bürgermeister.
Das sah auch der Gemeinderat so, der in einem über zehn Unterpunkte sich hinstreckenden Abstimmungsmarathon keine Einwände gegen die gemeinsamen Berechnungen des beauftragten Büros und der Gemeindeverwaltung vorbrachte.