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BNN-Umfrage

Walzbachtaler Polizeiposten wird aufgelöst: Wie sicher fühlen sich die Bürger?

Die Schließung des Polizeipostens hat der Walzbachtaler Gemeinderat abgelehnt. Trotzdem wird er mit großer Wahrscheinlichkeit zum Jahreswechsel aufgelöst. Die Bevölkerung sieht diese Entscheidung überwiegend skeptisch.

Einsatzwagen der Polizei vor Polizeiposten
Wössinger Polizeiposten Foto: Arnd Waidelich

Für Manfred Brauch ist es eine Selbstverständlichkeit, dass die Polizei weiter in Walzbachtal bleiben soll. „Wo bleibt denn dann die Bürgernähe?“, fragt er sich. Die Polizisten vor Ort hätten Detailkenntnisse, die im Brettener Polizeirevier niemals vorhanden sein könnten. An der versprochenen verstärkten Bestreifung hegt er große Zweifel.

Für Robert Sprissler ist die Schließung des Polizeipostens ein schon lange abgekartetes Spiel. Die Entscheidung am Montag im Gemeinderat sei lediglich eine Formalität gewesen, mit der die Schießung hätte abgenickt werden sollen. Die Änderungen sehe er nicht besonders negativ. Er schenkt den Beteuerungen des Polizeireviers Glauben, dass sich die Sicherheit im Ort dadurch sogar verbessern werde.

Grundsätzlich sei es nicht schlecht, einen Polizeiposten vor Ort zu haben, meint hingegen Barbara Lindner, „weil es ein Gefühl der Sicherheit vermittelt“. Andererseits zeigt sie sich überzeugt davon, dass durch vermehrte Routine-Streifenfahrten sich die Sicherheit tatsächlich real erhöhen und Teil der Prävention sein würde.

Peter Pfalzgraf findet die Entscheidung ebenfalls richtig. Der Polizeiposten sei ja nur werktags tagsüber besetzt. Allerdings habe er selbst schon in mehreren kleineren Fällen Unterstützung vom örtlichen Polizeirevier erhalten, für die er sehr dankbar sei.

Werner Obergfell ist in seiner Meinung eindeutig: „Sie sollen den Polizeiposten hier lassen!“ Vor Ort sei die Polizei als Ansprechpartner viel greifbarer, nicht unbedingt für die großen Einsätze aber für die vielen Kleinigkeiten, für die sicherlich nicht immer jemand aus Bretten nach Walzbachtal komme.

Als sehr schade empfindet die Schließung Richard Reichert. Mit dem Posten habe die Bevölkerung doch immer ein gewisses Sicherheitsgefühl verbunden, das mit der Schließung verschwinde. Er habe bisher schon als nicht optimal empfunden, dass der Posten an Werktagen nur von 8 Uhr bis 16 Uhr besetzt ist und an Wochenenden überhaupt nicht. Er zeigt sich sehr skeptisch gegenüber dem Versprechen des Polizeirevierleiters, dass sich die Bestreifung in Walzbachtal erhöhen wird.

Genauso schade findet es Gabriele Kormann. Auch sie glaubt, dass die Präsenz vor Ort den Bürgern ein gutes Sicherheitsgefühl vermittelt habe. Aaußerdem würden sich potentielle Delinquenten zumindest hin und wieder von der Anwesenheit der Polizei vor Ort von einer Tat abschrecken lassen. Dieser Abschreckungseffekt sei nicht zu unterschätzen. Ganz gewaltige Zweifel hat sie an der Behauptung, dass Einsatzfahrzeuge aus dem Polizeirevier Bretten schneller in Walzbachtal seien als der örtliche Posten. Sie selbst habe schon einmal den gegenteiligen Fall erlebt, dass das Einsatzfahrzeug des Polizeireviers Bretten weit mehr als eine halbe Stunde gebraucht habe, als es um eine Unfallaufnahme bei einem Fahrradunfall ging.

Die Polizei ist ein Freund und Helfer – das habe er im Polizeiposten Walzbachtal mehrfach bestätigt gesehen, sagt Rainer Zahn. Dasselbe erwarte er aber durch das Polizeirevier Bretten. Bagatellkriminalitäten wie Fahrraddiebstahl, ec-Kartenmissbrauch, oder Onlinedelikte sollten in Zukunft sogar nur noch online abgewickelt werden. Das würde die Polizei vor Ort entlasten und sie noch schneller zu den richtigen Brennpunkten kommen lassen. Ob er nun drei Kilometer nach Wössingen oder acht Kilometer weiter nach Bretten auf das immer besetzte Polizeirevier fahre, sei für ihn nicht entscheidend. Die Argumente des Polizeirevierleiters hätten ihn überzeugt. Genauso wie der „Tante Emma Laden“ volkswirtschaftlich gesehen keine Zukunft mehr habe, machten auch bei der Polizeibehörde Zentralisierungen Sinn.

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