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Diskussion im Gemeinderat

Walzbachtaler Räte schmettern Pläne des Wössinger Zementwerks ab

Große Aufregung im Walzbachtaler Gemeinderat: Die Bauvoranfrage des Wössinger Zementwerks mit zwei riesigen Lagerboxen stößt auf Widerstand. Der geplante Baukörper sei viel größer als zunächst angenommen.

Die Fraktionsvorsitzende  der Grünen Andrea Zipf (ganz rechts) beäugt misstrauisch den Plan des Zementwerks, den die Bauamtsleiterin Leonie Friedel und Mijam-Müller-Dietzel präsentieren
Die Fraktionsvorsitzende der Grünen Andrea Zipf (ganz rechts) beäugt misstrauisch den Plan des Zementwerks, den die Bauamtsleiterin Leonie Friedel und Mijam-Müller-Dietzel präsentieren Foto: Arnd Waidelich

Für gewaltige Aufregung in den Reihen des Walzbachtaler Gemeinderats sorgt eine Bauvoranfrage des Wössinger Zementwerks. Die Opterra will zwei riesige Lagerboxen mit den Ausmaßen von jeweils zehn auf 30 Meter auf einem Außengelände im Bereich des Wössinger Gewerbegebiets „Bitschengässle“ errichten.

Der im Dezember vergangenen Jahres eingebrachten und schon einmal beratenen Anfrage wird auch deshalb mit großem Misstrauen begegnet, weil sie mit der Veränderung des Standorts eingereicht wurde.

Andrea Zipf (Grüne) kündigte sofort an, dass sie dem Antrag nicht zustimmen werde, weil er sich nicht an den bestehenden Bebauungsplan halte. Sie wolle keinen Präzedenzfall für das Zementwerk schaffen.

CDU: Dimensionierung des Baukörpers sei viel größer als angenommen

Noch deutlichere Worte fand Volker Trumpf (CDU). Er fühle sich hintergangen. „Das ist reiner Betrug“, wetterte er so heftig gegen den Zementwerksprojekt, dass der Bürgermeister ihn um Mäßigung in seiner Wortwahl bitten musste.

Seine Fraktionskollegen Martin Sulzer und Michael Plaumann („Ich will einen sauberen Plan haben“) hegten den Verdacht, dass das Vorhaben später weiter ausgeweitet werden könne.

Betrug warf CDU-Fraktionsmitglied Volker Trumpf den Planern des Zementwerks vor. Der wird präsentiert von der Bauamtsleiterin Leonie Friedel und Mijam-Müller-Dietzel präsentieren
Betrug warf CDU-Fraktionsmitglied Volker Trumpf den Planern des Zementwerks vor. Der wird präsentiert von der Bauamtsleiterin Leonie Friedel und Mijam-Müller-Dietzel präsentieren Foto: Arnd Waidelich

Die CDU-Fraktionsvorsitzende Jutta Belstler sah ihre erste Zustimmung aufgrund falscher Informationen erschlichen. Die Dimensionierung des Baukörpers sei viel größer als von ihr ursprünglich angenommen. Dem von der Verwaltung beantragten Einvernehmen zu dem Antrag mochten danach bei drei Enthaltungen nur noch Bürgermeister Timur Özcan (SPD) selbst und Gemeinderat Bernd Liebe (SPD) zustimmen.

Weitere Bauvorhaben in Walzbachtal erhalten Zustimmung

Zustimmung erhielten dagegen zwei weitere Bauanträge. Zunächst einmal die Nutzungsänderung einer Scheune in ein Wohnhaus in der Jöhlinger Freiheitstraße. Auch hier hegte Martin Sulzer allerdings Zweifel daran, dass es bei einer Wohnfläche von 600 Quadratmetern bei den zwei beantragten Wohneinheiten bleiben werde.

Wie auch Volker Trumpf befürchtete er, dass das Bauvorhaben in diesem Bereich der Freiheitstraße zu einer erheblichen Zunahme des Parkdrucks in der engen Straße führen wird. Die beiden blieben bei der Abstimmung mit ihren Bedenken allerdings allein.

Zustimmung erhielt auch ein Bauantrag in der Wössinger Friedenstraße. Dort plant ein Bauherr den Abbruch des bestehenden Geräteschuppens und die Erweiterung des bestehenden Wohnhauses. Das Projekt wurde von Levin Huthwelker (Grüne) wie von Jutta Belstler (CDU) als akzeptable, moderate Nachverdichtung eingestuft, umso mehr, als damit eine junge Familie sich Wohnraum schaffen wolle.

Am 22. September werden Bürger über aktuelle Projekte der Gemeinde informiert

Ausführliche Informationen über aktuelle Projekte der Gemeinde werden die Bürger am 22. September während einer Bürgerversammlung erhalten. Die Versammlung werde alle aktuellen Themen der Gemeinde behandeln, informierte Bürgermeister Özcan.

Dazu zählte er als Schwerpunkte die Kinderbetreuung, das Seniorenzentrum Kirchberg, den Discounter in den Bäderäckern, sowie das Thema Nachhaltigkeit und Klimaschutz.

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