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Steinbruch stößt an Grenze

Wössinger Zementwerk braucht neues Abbaugebiet

Der Steinbruch „Lugenberg“ stößt an seine Grenze. In den Wössinger Wäldern am Sulzweg und im Grundreisig soll deshalb nach dem benötigten Kalkstein gesucht werden.

Das Abbaugelände "Lugenberg" stößt bald an seine Grenzen. Mit dem Wald beim Sulzweg ist im Hintergrund links die Alternative zu sehen.
Das Abbaugelände "Lugenberg" stößt bald an seine Grenzen. Mit dem Wald beim Sulzweg ist im Hintergrund links die Alternative zu sehen. Foto: Arnd Waidelich

Wer den Verkehr auf der Landestraße 571 von Wössingen bis zum Anschluss Ost an die Bundesstraße 293 beobachtet, der wird auf dieser kurzen Strecke viele schwer beladene Silofahrzeuge beobachten, die das Zementwerk verlassen.

Der Rohstoff für diese Zementtransporte stammt seit Jahrzehnten vom höchsten Wössinger Berg. Das hat deutlich sichtbare Zeichen am Lugenberg hinterlassen. Die Steilwände des Abbaugeländes, an dem sich die Firma Opterra den Rohstoff für die Zementproduktion holt, fressen sich immer weiter in diesen Kraichgau-Hügel hinein.

Die letztmögliche Erweiterung des Abbaugeländes in Richtung Dürrenbüchig ist mit rund elf Hektar und 150 Metern Länge in zehn Jahren verfügbar. Jetzt reagiert die Werkleitung auf das sich abzeichnende Ende der dort bestehenden Abbaumöglichkeit. „Der seit Ende der 1980er Jahre aktive Steinbruch „Lugenberg“ stößt im Osten an seine genehmigte Grenze“, heißt es in einer Presseerklärung des Zementwerks.

Der Wössinger Steinbruch „Lugenberg“ stößt an seine genehmigte Grenze
Stefan Schenk, Werkleiter des Zementwerks Wössingen

Das lässt Werkleiter Stefan Schenk und den Leiter Umwelt und Öffentlichkeitsarbeit Jörg Heimburg natürlich nicht ruhen. Sie haben einen Plan. Am Montagabend schon stellten sie dem Walzbachtaler Gemeinderat in einer nichtöffentlichen Sitzung diesen Plan zur Sicherung des Wössinger Opterra-Standorts vor. „Zukunft Zement aus Wössingen“ ist das Vorhaben betitelt, mit dem das Werk den Ausweg aus der Abbau-Misere sucht.

Während einer Pressekonferenz präzisierten am Donnerstag Heimburg und Schenk den Weg dahin. Für ein wirtschaftlich arbeitendes Zementwerk sei es unabdingbar, betonte Heimburg, dass der Rohstoff für den Zement nicht über große Distanzen transportiert werden müsse.

Abbaugebiet in der Nähe gesucht

Deshalb sei man nach dem Ende des Abbaus im Lugenberg darauf angewiesen, verwertbare Kalksteinvorkommen in der Nähe ausfindig zu machen. Mit Probebohrungen wolle man in den beiden Wössinger Wäldern am Sulzweg und im Grundreisig nach Stellen suchen, an denen die Qualität des unter diesen Flächen liegenden Kalksteins für die Zementherstellung geeignet ist.

Sie legten dafür einen ambitionierten Zeitplan vor. Schon im zweiten Quartal wolle man – sofern man die notwendige Erlaubnis aus dem Landratsamt erhalten habe – insgesamt elf Bohrungen in den beiden Waldgebieten niederbringen, im dritten Quartal die Auswertung der Bohrungen vornehmen und im September schließlich die Ergebnisse der Öffentlichkeit präsentieren. Falls die Prüfung positiv ausfalle, werde man die betreffende Fläche als „Vorranggebiet für den Abbau mineralischer Rohstoffe“ im Regionalplan ausweisen.

Der Neuaufschluss des Steinbruchs wäre dann in rund 20 bis 30 Jahren möglich. Der Transport des gebrochenen Materials werde nicht über die öffentlichen Straßen stattfinden, sondern über ein drei Kilometer langes Transportband. Das Vorhaben werde man der Bevölkerung offen und transparent darstellen, betonte der Leiter der Öffentlichkeitsarbeit. Dazu sei auch die Website www.zement-aus-woessingen.de eingerichtet worden.

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