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Alternative Konzepte entwickeln

Zementstandort Wössingen in Gefahr? Dialog mit Opterra soll nach Ablehnung nicht abreißen

Der Walzbachtaler Gemeinderat hat sich gegen Probebohrungen des Zementherstellers im Gemeindewald entschieden. Die Pläne des Unternehmens macht das schwieriger. Die Gemeinde möchte weiterhin Dialog.

Lange genug habe das Zementwerk die Umwelt und die Natur in Wössingen beeinträchtigt, meinen die Walzbachtaler Grünen
Der Gemeinderat Walzbachtal hat in einer weitreichenden Entscheidung Probebohrungen zur Erweiterung des Zementwerks in Wössingen eine Absage erteilt. Foto: Arnd Waidelich

Walzbachtals Rathauschef Timur Özcan (SPD) sieht nach der Entscheidung des Gemeinderats, die beantragten Probebohrungen im Gemeindewald abzulehnen, den Ball jetzt bei Opterra Zement liegen. Zu Wochenbeginn stellten sich Grüne, SPD und Teile der CDU-Fraktion gegen das Vorhaben.

Im Gespräch mit den BNN betont Bürgermeister Özcan, dass sich niemand im Gremium die Entscheidung leichtgemacht habe. „Auch ich habe mir im Vorfeld viel Zeit genommen, das Für und Wider gegeneinander abzuwiegen“, erklärt er. Die Argumente beider Seiten seien nachvollziehbar. „Zukunfts- und Planungssicherheit sind für ein Unternehmen unabdingbar“, betont er.

Letztlich aber hätten die Argumente für den Umwelt- und Naturschutz im Gemeinderat schwerer gewogen.

Erweiterung des Zementwerks in Wössingen: Der Umweltschutz hat Vorrang

„Der Wald als Naherholungsgebiet und Rückzugsort für die Tiere ist ein hohes Gut. Der Wald wird von den Menschen in der Gemeinde rege genutzt.“ Entsprechend sei vor der Abstimmung im Gemeinderat die ablehnende Haltung Vieler in Walzbachtal deutlich geworden.

Das Unternehmen investierte bisher immer in den Standort.
Timur Özcan, Bürgermeister

Özcan erklärt, er wolle nun das Gespräch mit dem Unternehmen suchen, um alternative Möglichkeiten zur Standortsicherung zu suchen. „Wir waren vor der Entscheidung im Dialog und ich habe vor, diesen Dialog auch weiter aufrecht zu erhalten“, betont er. „Das Unternehmen investierte bisher immer in den Standort, es sichert Arbeitsplätze und Gemeindeeinnahmen und unterstützt auch Feste und Vereine in der Gemeinde.“

Unternehmen Opterra will alternative Konzepte entwickeln

Die Entscheidung fand auch Widerhall auf Landesebene. In einer Mitteilung forderte Brettens FDP-Landtagsabgeordneter Christian Jung eine wirtschaftliche Perspektive für das Wössinger Zementwerk. Zement werde im Südwesten auch künftig benötigt, um Straßen und Infrastruktur instand zu halten. Weder ökologisch noch ökonomisch sinnvoll sei es, mit „hunderten von täglich zusätzlichen Lkw“ Rohstoffe zur Zementherstellung nach Wössingen zu bringen.

In einer Mitteilung nach dem Votum des Gemeinderats betont auch das Unternehmen, man wolle nun in den kommenden Monaten alternative Konzepte entwickeln, mit denen die Zukunft des Werks gesichert werden könne.

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