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Abitur in Gefahr?

Philologenverband fordert Schulschließungen über Ostern hinaus

Kann es in diesem Schuljahr überhaupt Abitursprüfungen geben? Der Vorsitzende des Philologenverbandes Baden-Württemberg, Ralf Scholl, spekuliert in einer Mitteilung, dass das schriftliche Abitur in diesem Jahr wegen der Corona-Krise ausfallen wird.

Abitur
Eine Schülerin unterstreicht das Wort «Abitur» an der Tafel. Foto: Tobias Kleinschmidt/Archivbild

Kann es in diesem Schuljahr überhaupt Abitursprüfungen geben? Der Vorsitzende des Philologenverbandes Baden-Württemberg, Ralf Scholl, spekuliert in einer Mitteilung, dass das schriftliche Abitur in diesem Jahr wegen der Corona-Krise ausfallen wird. Er hielte es für sinnvoll, dass die Schulen auch über die Osterferien hinaus geschlossen bleiben.

Scholl fordert zudem noch stärkere Schutzmaßnahmen in Deutschland. „In Südkorea werden auch Personen ohne Krankheitssymptome getestet und können so als Überträger ausgeschlossen werden.“ Er verlangt außerdem, dass Kinder und Eltern auf jeglichen Kontakt verzichten. „Die Quarantäne muss jetzt sein."

Philologe verweist auf kritischen Verlauf in Italien

Die Schulen hätten seiner Meinung nach schon am Montag - und nicht erst am Dienstag - geschlossen bleiben sollen. Das Bewusstsein für den Ernst der Lage sei bei der Landesregierung erst langsam gereift. Die Schulen hätten zu lange für sich und unterschiedlich entschieden.

Die drastischen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie seien dringend nötig, damit sich in den kommenden Wochen in Baden-Württemberg nicht Zehntausende infizierten. Scholl verwies auf den Risikobericht der Bundesregierung aus dem Jahr 2012. Dieser zeige, dass der Verlauf hierzulande ähnlich sei wie der, der derzeit in Italien zu beobachten ist.

Kultusministerin versichert keine Nachteile für Abiturienten

Von den Schul- und Kitaschließungen sind in Baden-Württemberg rund 1,5 Millionen Schüler allgemeinbildender oder beruflicher Schulen betroffen. Hinzukommen noch 444.000 Kinder, die in Kindertageseinrichtungen und Kindergärten betreut werden.

Das Land ist auch aus Sicht des Elternbeirates auf allgemeine Schulschließungen bis Ostern absolut nicht vorbereitet. „Wir haben keine Möglichkeiten, auf digitale Bildungsangebote auszuweichen, weil wir nach wie vor in der Steinzeit sind“, sagte der Vorsitzende des Landeselternbeirats, Carsten Rees.

Er wies besonders auf die Lage von Schülern hin, die mitten in Prüfungsvorbereitungen steckten, etwa aufs Abitur lernen. Der Elternbeirat erwarte umfassende Antworten von der Regierung. Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) hatte bislang versichert, dass es keine Nachteile für Abiturienten geben soll.

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