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Kontrollen in Region Karlsruhe

Polizei zieht Bilanz des Blitzer­marathons

Bei einer Schwerpunktaktion gegen Raser in Baden-Württemberg sind 7730 Geschwindigkeitsverstöße festgestellt worden. 161 Autofahrer müssen mit einem Fahrverbot rechnen, wie Landesinnenminister Thomas Strobl (CDU) am Donnerstag in Stuttgart mitteilte.

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7730 Mal war ein Fahrer in Baden-Württemberg beim Blitzermarathon zu schnell. Foto: N/A

An knapp 400 Messstellen wurde landesweit die Geschwindigkeit von mehr als 170.000 Fahrzeugen überprüft. Einige der Kontrollen starteten den Angaben zufolge bereits in der Nacht zum Mittwoch. Die Aktion endete am Donnerstag. Landesweit waren mehr als 1.100 Polizisten im Einsatz.

Dieses Jahr etwas mehr Verwarnungen in Karlsruhe

In Karlsruhe wurden binnen 24 Stunden an insgesamt 28 relevanten Punkten Kontrollen durchgeführt. Die Polizei meldete, dass dabei die Geschwindigkeit von insgesamt 17.088 Fahrzeugen gemessen wurde. 776 Fahrer erhielten eine Verwarnung, 80 eine Anzeige wegen einer Ordnungswidrigkeit. Drei Fahrverbote wurden ausgesprochen.

Im Vergleich zu den Vorjahren ist die Beanstandungsquote mit ungefähr fünf Prozent etwas gestiegen. 2014 lag sie bei 2,5 Prozent, 2015 bei 3,5 Prozent. Den leichten Anstieg begründet ein Sprecher der Karlsruher Polizei damit, dass der Blitzermarathon in den Vorjahren jeweils stärker angekündigt worden sei.

Aktion soll erzieherisch wirken

Man könne vom Ergebnis einer solchen Aktion aber ohnehin nicht darauf schließen, ob sich die Verkehrsmoral verbessert oder verschlechtert habe. "Das kommt immer darauf an, wann und wo man blitzt", erklärte der Sprecher.

Ziel der Aktion sei es, die Autofahrer auch außerhalb intensiver Kontrollzeiten zum umsichtigen Fahren zu motivieren. Denn noch immer gehen viele Verkehrstote auf überhöhte Geschwindigkeiten zurück. Weniger Raserei könnte nicht nur die Zahl der Unfälle insgesamt verringern, sondern auch Leben retten und ganz nebenbei die Versicherungsbeiträge verringern, erinnert der Polizeisprecher.

46 Anzeigen im Raum Offenburg

Das Polizeipräsidium Offenburg und beteiligte sich mit mehr als 50 eingesetzten Polizeibeamtinnen und -beamten an 28 Kontrollstellen und führte insgesamt 5.159 Kontrollen durch. Da nach wie vor überhöhte Geschwindigkeit eine der häufigsten Unfallursachen ist, wurden die Kontrollstellen hauptsächlich an Unfallschwerpunkten gewählt. Hierbei konnten 323 Geschwindigkeitsverstöße festgestellt werden.

In 277 Fällen handelte es sich um Geschwindigkeitsüberschreitungen im Verwarnungsbereich. 46 Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer müssen mit einer Ordnungswidrigkeitenanzeige rechnen und vier davon für eine Zeit auf ihren Führerschein verzichten.

Auch Verstöße gegen Handyverbot und Gurtpflicht

Neben dem Hauptaugenmerk auf Geschwindigkeitsüberprüfungen, wurden vom Polizeipräsidium Offenburg auch zwei Fahrten unter Drogenbeeinflussung, elf Handyverstöße sowie 49 Verstöße gegen die Gurt- und Helmpflicht beanstandet.

161 Unfalltote im Südwesten im Jahr 2018

Innenminister Thomas Strobl sagte in Stuttgart, oberstes Ziel der Arbeit sei die Verbesserung der Verkehrssicherheit für die Bürger. «Und ich betone ausdrücklich: Verkehrsüberwachung hat nichts mit Abzocke zu tun, sondern rettet Menschenleben.» Wegen überhöhter oder nicht angepasster Geschwindigkeit starben nach Angaben des Ministeriums im vergangenen Jahr im Südwesten 161 Menschen.

Europaweite Aktion

Bei den Kontrollen im Südwesten wurde bei sechs Fahrern Alkohol und bei zwölf Drogen festgestellt. Außerdem nutzten 129 Personen illegal ihr Mobiltelefon. Den sogenannten Speed-Marathon gibt es seit mehreren Jahren. Bei der europaweit vom European Traffic Police Network (Tispol) koordinierten Aktion gibt es zeitgleich in mehreren Bundesländern Geschwindigkeitskontrollen. Zuletzt weitete sich die Aktion über Deutschland hinaus auf andere Länder Europas aus.

BNN/dpa/lsw/pol
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