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Eintritt in Freibädern

Preisvergleich: Wo baden Menschen in der Region günstiger?

Der Freibadeintritt könnte teurer werden. Der Grund: Energie- und Personalkosten sind deutschlandweit angestiegen. Wo Menschen in der Region günstiger baden können, zeigt der Bäderindex einer Immobilienplattform.

Sonnenbad Karlsruhe
Schwimmen unter freien Himmel: Freibad-Fan Uwe Illig geht derzeit täglich ins Karlsruher Sonnenbad. Das Jahresticket ist ihm nicht zu teuer. Foto: Jörg Donecker

In Pforzheim steht es schon fest, in Karlsruhe sind sich Betreiber noch unsicher: Der Eintritt einiger Freibäder könnte teurer werden. Steigende Energie- und Personalkosten treiben die Preise in die Höhe. Ein bundesweiter Vergleich zeigt, wo Menschen in Deutschland günstiger baden können. Und wie sieht es in der Region aus?

Uwe Illig ist Freibad-Fan. Momentan geht der Bäcker täglich ins Karlsruher Sonnenbad. In dieser Saison war er schon mehr als 91 Mal Schwimmen. Die Zahl seiner Besuche schreibt sich Illig auf. „Ich komme auch im Winter“, sagt der 58-Jährige. Denn: Das Sonnenbad hat von Februar bis Dezember geöffnet.

Karlsruher Freibad-Fan hält Solartechnik für sinnvoll

Seit einiger Zeit besitzt Illig eine Jahreskarte, Tagestickets wären auf Dauer zu teuer. Und er ist Mitglied des Freundeskreises Sonnenbad – der Verein unterstützt die Badbetreiber. Für Ticket und Beitrag gab Illig etwa 178 Euro aus.

Wieso können die keine Solaranlagen auf die Freibaddächer stellen?
Uwe Illig, Freibad-Fan aus Karlsruhe

Ihm ist das aber nicht zu teuer: „Ich würde auch 300 Euro zahlen.“ Er liebt sein Stammbad. Allerdings stellt auch Illig fest, dass die Preise für Freibäder steigen.

Seiner Ansicht nach sollten Betreiber in alternative Energien investieren. „Wieso können die keine Solaranlagen auf die Freibaddächer stellen?“, fragt Illig. Damit sparten sie Strom- und Heizkosten.

Einige Betreiber senken Wassertemperatur in Freibädern

Auf steigende Energiepreise reagierten einige Bäderbetreiber, indem sie die Wassertemperatur in den Becken abgesenkten. Damit verringerten sie ihre Heizkosten, sagt Sannah Mattes, Sprecherin des Tourismus Marketing Baden-Württemberg.

„Natürlich wirkt sich die allgemeine Preissteigerung auch auf touristische Angebote aus“, sagt Mattes. Sie rät: Wem der Eintritt im Freibad zu teuer sei, der könne auch auf Badeseen und Flüsse ausweichen.

Wie viel ein Ticket kostet, hängt vom Betreiber ab. Eine landesweite Übersicht über alle Preise gibt es nicht. Weder das Landesmarketing noch Kultusministerium oder Heilbäderverband sammeln dazu Daten. Das bestätigen sie auf Anfrage.

Pforzheimer Bäder sind in Baden-Württemberg noch am günstigsten

Im Juni veröffentlichte hingegen die Immobilienplattform „objego“ eine Liste mit 80 deutschen Städten – darunter Karlsruhe und Pforzheim. Der Anbieter verglich die Eintrittspreise für Tageskarten von 300 Freibädern. Daraus errechnete er den durchschnittlichen Preis pro Stadt.

Pforzheim schnitt in Baden-Württemberg am besten ab. In keiner anderen Stadt sind die Werte so niedrig. Im Schnitt zahlen Erwachsene laut Index etwa 3,50 Euro, für Kinder sind es 2,10 Euro.

Die Preise werden voraussichtlich für das kommende Jahr angepasst.
Lutz Schwaigert, städtische Bäderentwicklung Pforzheim

Ob Pforzheim seine Position halten kann, bleibt allerdings fraglich. Denn: Die Stadt will den Eintritt in seinen Freibädern kommendes Jahr erhöhen – und das erstmals nach mehr als zehn Jahren.

„Die Preise werden voraussichtlich für das kommende Jahr angepasst“, sagt Lutz Schwaigert, Projektleiter der Bäderentwicklung. Zuletzt habe die Verwaltung den Eintritt 2012 angehoben. Wie hoch die Erhöhung 2023 sein werde, könne der Leiter noch nicht sagen.

Freibäder in Karlsruhe schneiden im Vergleich schlechter ab

Karlsruhe landet im Bäderindex dagegen weiter hinten. Mit einem Wert von knapp 4,60 Euro liegt die Stadt bei den Erwachsenen gleichauf mit dem Deutschlandschnitt. Der Kindertarif liegt mit drei Euro höher. Für Deutschland errechnet „objego“ rund 2,70 Euro.

Die Karlsruher Bädergesellschaft erhöhte im Mai den Eintritt im Europa- und Fächerbad um einen Euro. Die Freibäder seien davon nicht betroffen, sagt Sprecherin Luisa Schnepf.

Allerdings kann sich das noch ändern: „Aufgrund der gestiegenen Energie- und Verbrauchskosten ist eine Tariferhöhung ab Januar 2023 nicht auszuschließen“, sagt Schnepf.

Freibäder in der Region haben unterschiedliche Preise

Beim Vergleich mit einigen Freibädern aus der Region fallen die Karlsruher Preise erneut auf. Der Familientarif ist mit zwölf Euro am teuersten.

Deutlich weniger zahlen Familien im Hartbergbad in Baden-Baden und im Freibad Steinbach. Kommt ein Elternteil mit, kostet der Eintritt dort fünf Euro, mit zwei sind es 6,50 Euro. Für Erwachsene berechnen die Baden-Badener Stadtwerke in den Bädern drei Euro, die Karlsruher Betreiber dagegen 4,50 Euro.

Noch teurer wird es in der Badewelt Bretten, im Albgaubad in Ettlingen und im Waldseebad in Gaggenau. Erwachsene Badegäste zahlen dort fünf Euro.

Eintrittspreise von ausgesuchten Freibädern
Eintrittspreise von ausgesuchten Freibädern Foto: BNN

Mit 3,90 Euro sticht auch der Kindertarif in der Brettener Badewelt heraus. Im Graben-Neudorfer Freibad und im Familienbad Natura in Rastatt sind es dagegen 1,80 Euro.

Die Unterschiede mögen manchen gering vorkommen, aber wer oft ins Bad oder als Familie geht, spürt sie. Mitunter hängen die Preise auch von der Ausstattung ab. Zur Badewelt in Bretten und dem Albgaubad gehört etwa ein Hallenbad. Das Waldseebad wurde vor kurzem saniert. Es zeigt sich also, ein Vergleich lohnt sich für Badegäste.

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