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Stadträte wollen Blitzer an B36

Dreimal Tempo 30: Gemeinderat Rheinstetten stimmt für Lärmaktionsplan

Bei 30 statt bei 50 Kilometer pro Stunde wird wohl bald die Höchstgeschwindigkeit in Rheinaustraße, Auer Straße und Hauptstraße in Rheinstetten liegen. Eine weitere Geschwindigkeitsbegrenzung an der B36 gibt es zum Bedauern der Stadträte zunächst nicht.

Die Lärmschutzwand an der B36 in Rheinstetten Forchheim
Lärmquelle: An einem langen Abschnitt der B36, wie hier in Rheinstetten-Forchheim, gibt es Lärmschutzwände. Im Süden Mörschs aber nicht – obwohl dort, zumindest nachts, Lärmwerte überschritten werden. Foto: Julia Trauden

Endgültig grünes Licht gegeben hat der Gemeinderat Rheinstetten für den Lärmaktionsplan, den die Stadt in Zusammenarbeit mit dem Karlsruher Büro Koehler & Leutwein erstellt hat. Zuvor hatte der Ausschuss für Umwelt und Technik ausführlich darüber beraten.

Nach den überarbeiteten Plänen sollen drei Maßnahmen für den Lärmschutz weiterverfolgt werden: In der Auer Straße in Neuburgweier, in der Rheinaustraße in Mörsch und im vorderen Abschnitt der Hauptstraße in Forchheim, der an die B36 angrenzt, soll Tempo 30 eingeführt werden.

Regierungspräsidium: An der B36 nicht genug Menschen betroffen

Die Idee, in einem kleinen Abschnitt der B36 im Süden Mörschs eine nächtliche Geschwindigkeitsbegrenzung unter 70 Kilometer pro Stunde einzuführen, wurde indes fallen gelassen. Grund war die Ablehnung dieses Vorhabens durch die Polizei und das Regierungspräsidium Karlsruhe.

Laut Regierungspräsidium sind nicht genug Menschen von der Lärmbelästigung betroffen, um die Geschwindigkeitsabsenkung zu rechtfertigen.

Die Zahlen der Polizei belegen keinen Unfallschwerpunkt an der Einmündung der Erschließungsstraße Süd in die B36, der als Begründung für eine Geschwindigkeitsabsenkung hätte dienen können.

Wie bereits im Ausschuss betonten die Stadträte, dass Geschwindigkeitskontrollen an der B36 dazu beitragen könnten, den Lärm zu reduzieren. Gerade nachts hielten sich viele nicht an die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit von 70 Stundenkilometern.

Klagen über beschädigte Fahrbahn in der Rheinaustraße in Rheinstetten

Dass der beschädigte Fahrbahnbelag in der Rheinaustraße (L566) immer noch nicht ausgetauscht wurde, obwohl die Maßnahme schon Teil der Lärmaktionsplanung vor fünf Jahren gewesen sei, kritisierte CDU-Stadtrat Andreas Rottner. „Wir sehen es nicht ein, dass wir alle fünf Jahre Geld ausgeben, ohne dass was umgesetzt wird.“

Die Straße steht zwar in der Dringlichkeitsliste des Landes, das für die Sanierung zuständig ist. Allerdings ist bisher nichts passiert.

„Wir kriegen regelmäßig den Hinweis, dass es andere, stärker befahrene Straßen gibt, die im schlechteren Zustand sind“, erklärte Oberbürgermeister Sebastian Schrempp (CDU). „Die Straßen sind in einem schlechten, aber nicht katastrophalen Zustand“, stimmte Stefan Kungl (SPD) zu. Dennoch sollte man die Maßnahme im Auge behalten.

Dieses Verfahren gibt leider nur einige Dinge her.
Martin Resch, Stadtrat Grüne

Und Martin Resch (Grüne) resümierte: „Dieses Verfahren gibt leider nur einige Dinge her, und dazu gehören nicht die Fahrbahnerneuerung auf der Rheinaustraße und auch nicht die Geschwindigkeitsbegrenzung auf der B36“.

Klar, die Maximalforderung könne nicht erfüllt werden, aber immerhin etwas. „Ich akzeptier‘s halt zähneknirschend.“

Abstimmung mit ÖPNV bei Umsetzung von Tempo 30

Laut Peter Koehler vom Büro Koehler & Leutwein dürfte es nicht mehr allzu lange dauern, bis die Geschwindigkeitsbegrenzungen in der Rheinaustraße, Auer Straße und Hauptstraße umgesetzt werden.

Bis zum nächsten Fahrplanwechsel warten, wie es die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) vorgeschlagen hatte, will man auf jeden Fall nicht.

Die AVG hatte in ihrer Stellungnahme zum Lärmaktionsplan die Befürchtung geäußert, dass es durch die Geschwindigkeitsbegrenzungen zu kurze Umsteigezeiten für Fahrgäste geben könnte, weil sich die Fahrzeit verlängere.

Man stimme sich bei der Umsetzung der Geschwindigkeitsbeschränkungen mit dem ÖPNV ab, heißt es von der Stadtverwaltung.

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