Wer an einem schönen Tag den Epplesee besucht, der fühlt sich zuweilen wie im Urlaub am Mittelmeer: Breite Sandstrände, blaues Wasser und ein weiter Blick über die Landschaft.
Das ist durchaus wörtlich zu verstehen, denn an richtig heißen Sommertagen muss man ähnlich wie am Strand von Rimini die übrig gebliebenen Liegeplätze zum Teil mit der Lupe suchen. Besonders im Corona-Sommer 2020 sorgte der Massenandrang am Epplesee für Schlagzeilen und Unmut.
Nichtsdestotrotz ist der über 35 Hektar große und freie Baggersee in Rheinstetten nicht zu Unrecht eines der liebsten Ausflugsziele der Menschen (und Hunde) in der Region. Der Hauptgrund dafür: die vielfältigen Möglichkeiten, sich hier eine schöne Zeit zu machen. Der Epplesee hat immer geöffnet. Eintritt muss man für einen Besuch nicht bezahlen, Parkgebühren werden aber in der Sommersaison fällig.
- Anfahrt und Parken am Epplesee in Rheinstetten
- Baden im Epplesee: Familienstrand, FKK und Hundestrand
- Wassersport am Epplesee mit Wind oder Paddel
- Einkehren mit Aussicht: Der „Seegugger“ am Epplesee
- Zwischen Kiesabbau und Naturschutz am Epplesee
Inhalte auf dieser Seite

Badeseen in der BNN-Region im Überblick
In der BNN-Region gibt es viel zu entdecken und zu erleben. Badeseen und Baggerseen ziehen Sonnenanbeter, Schwimmer, Wassersportler, Familien und Spaziergänger im Sommer besonders an. In unserer Übersicht stellen wir eine Auswahl an Badeseen in der Region vor. Was ist am See geboten? Was gilt es zu beachten? All diese Fragen wollen wir hierbei beantworten.
Anfahrt und Parken am Epplesee in Rheinstetten
Der Epplesee befindet sich in Rheinstetten zwischen den Stadtteilen Forchheim und Silberstreifen. Die Zufahrt ist von der Kreisstraße K 3581 zwischen Ettlingen und Rheinstetten aus möglich. Der Parkplatz liegt am Messekreisel, 76287 Rheinstetten.
Vorzuziehen ist die Anreise per Fahrrad oder Bahn. Der Fußweg von der Bahnhaltestelle in Forchheim-Silberstreifen beträgt etwa zehn Minuten.
Parken am Epplesee: Tickets und Verbote
Wer dem Epplesee per Auto einen Besuch abstatten will, sollte auch aufgrund der Erfahrungen aus dem Corona-Jahr früh anreisen. Für den Parkplatz direkt am See werden im Zeitraum vom 1. April bis zum 31. Oktober eines Jahres zwischen 8 und 19 Uhr Gebühren für das Parken kassiert.
Seit der Badesaison 2021 ist für die Zufahrt zum entgeltpflichtigen Parkplatzgelände ein vorab gekauftes E-Ticket notwendig. Die online erhätlichen Tagesparkscheine können zum Preis von 6 Euro erworben werden. Sind Restkontingente verfügbar, können diese zum Preis von sieben Euro an der Parkkasse erworben werden. Barzahlungen sind an der Parkkasse seit 2021 nicht mehr möglich.
Die Saisonkarte ist online für 120 Euro erhältlich. Auf der Webseite gibt es zudem ein Ampelsystem, das aktuell anzeigt, ob es noch freie Parkplätze gibt.
Gleich hinter der Einfahrt werden neben der neuen Zufahrt für Rettungsfahrzeuge Schwerbehindertenparkplätze ausgeschildert. Auf dem Parkplatz besteht zwischen 23 Uhr und 6 Uhr ein Nachtparkverbot. Wenn der kostenpflichtige Parkplatz besetzt ist, bleibt nur der Rückgriff auf die Parkplätze am Messegelände, von denen aus es etwa 1,5 Kilometer zu laufen ist.
Wer sich darüber hinwegsetzt und entlang der Zufahrtsstraßen und Grünstreifen (K 3581, L 566, Messeallee) oder wild auf landwirtschaftlichen Wegen und Feldern parkt, riskiert, abgeschleppt zu werden. Dies ist keine leere Drohung, sondern wird vor allem am Wochenende rigoros kontrolliert und durchgesetzt.
Baden im Epplesee: Familienstrand, FKK und Hundestrand
Die Badesaison am Epplesee in Rheinstetten geht vom 1. April bis zum 31. Oktober. Die Wasserqualität im See ist laut der Badegewässerkarte 2021 des Landesgesundheitsministeriums in Stuttgart als „ausgezeichnet“ bewertet worden.
Der See bietet an seiner Nordseite gleich unterhalb des Parkplatzes einen großen Familienstrand. Kinder können hier im flachen Wasser gut planschen. Am Wochenende führt die DLRG Aufsicht.
Ein Stück Richtung Westen kommt man zur sogenannten „Mix-Zone“, in der sich sowohl bekleidete als auch unbekleidete Badegäste aufhalten können. Am westlichen Ufer, vorbei noch am Restaurant „Seegugger“, von dessen Terrasse aus Besucher einen schönen Seeblick haben, finden überzeugte Nacktbadende den offiziellen, jedoch bisher nicht gesondert abgetrennten FKK-Bereich.
Sind am Epplesee Hunde erlaubt?
Ja, Hunde sind am Epplesee erlaubt, denn dort befindet sich auch ein spezieller Hundestrand. Hundebesitzer können ihre Vierbeiner dort frei laufen lassen.
Wassersport am Epplesee mit Wind oder Paddel
Auch Wassersportler sind häufige Gäste am Epplesee in Rheinstetten: In dem verhältnismäßig klaren Wasser lässt es sich nämlich nicht nur hervorragend schwimmen und tauchen. Auch Segler und Kitesurfer kommen gerne her, um die günstigen Windverhältnisse auszunutzen.
Und auch das in den vergangenen Jahren vermehrt aufgekommene Stand-Up-Paddling, kurz SUP, erfreut sich am Epplesee großer Beliebtheit und ist dort in den ausgewiesenen Zonen ausdrücklich erlaubt.
Einkehren mit Aussicht: Der „Seegugger“ am Epplesee
Ein beliebter Ort zum Einkehren ist das Restaurant „Seegugger“. Es bietet von seinem Biergarten aus einen großen Rundumblick, der bis zu den Bergen des Schwarzwaldes reicht. Auch Hunde sind hier willkommen.
Der „Seegugger“ ist die Saison über - mit Ausnahme von besonders schlechtem Wetter - täglich geöffnet. Der Biergarten kann von 11 bis 23 Uhr angesteuert werden, die Küche ist von 11.30 bis 21.30 Uhr besetzt, die Bar von 12 bis 23 Uhr.
Zwischen Kiesabbau und Naturschutz am Epplesee
Dazu gibt es am Epplesee in Rheinstetten noch eine ordentliche Prise Industrieromantik: An dem Baggersee wird von den Heidelberger Sand- und Kies-Werken bis heute noch Kies gefördert. Auch der Name „Epplesee“ stammt aus diesem Bereich: Bereits 1937 wurde er von der Firma Epple für den Kiesabbau angelegt. Die dafür nötigen Türme, Seile und Gerätschaften sind von den Badestränden aus gut zu sehen und bilden einen schönen Kontrast zur sonstigen Naturkulisse des Sees.
Und auch diese ist der Erwähnung wert, denn der See wurde nicht komplett den Badegästen und der Industrie überlassen: Direkt an seinem südlichen Ufer, gleich hinter der Industrieanlage, beginnt das Naturschutzgebiet „Allmendäcker“, in dem sich viele Tier- und Pflanzenarten angesiedelt habe.
Darunter das Schwarzkehlchen, das auf Störungen in seinem Lebensraum äußerst empfindlich reagiert. Nicht nur wegen ihm ist der südliche Bereich des Sees nicht allgemein zugänglich. Auch das Baden und der Wassersport sind dort strengstens verboten.