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Aufatmen in Forchheim

Flexible Betreuung im Rheinstettener Kindergarten Kunterbunt läuft aus - aber keine Kündigung

Die Kündigung der personalintensiven Flexi-Betreuung ist vorerst vom Tisch. Die betroffenen Eltern sind erleichtert. Für neue Kinder wird das Angebot aber nicht fortgesetzt.

Frau vor Kindergarten
Offene Türen soll es wohl im Kindergarten „Kunterbunt“ für flexible Lösungen bis zum Auslaufen bestehender Verträge geben. Leiterin Heidi Philipps-Leicht blickt zuversichtlich auf anstehende Gespräche. Foto: Ulrich Krawutschke

Erleichterung bei den Eltern des Kindergartens „Kunterbunt“ in Forchheim. Die im Raum gestandene Kündigung der flexiblen Betreuungsverträge (Flexizeiten) und der Alt-Verträge für verlängerte Öffnungszeiten (VÖ) zum 1. September ist wohl vorerst vom Tisch. So das Ergebnis des Rheinstettener Verwaltungsausschusses, der von zahlreichen Eltern besucht war.

„Wir wollen eine pragmatische Lösung, die den Belangen der Eltern auch gerecht wird“, betonte Oberbürgermeister Sebastian Schrempp (CDU) gegenüber den BNN. Dazu soll es nun Gespräche zwischen der Stadt und dem Kindergarten, vertreten durch Leiterin Heidi Philipps-Leicht, sowie dem Elternbeirat, vertreten durch Vorsitzende Christina Lorenz, geben.

Der OB zeigte sich zuversichtlich, eine Lösung zu finden. Und auch Leiterin Philipps-Leicht begrüßte, dass „nun eine gemeinschaftliche Lösung gesucht wird“.

Betreuung auch nach der eigentlich vorgesehenen Gruppenzeit

Um was geht es? Flexizeiten und Alt-VÖ-Verträge sind Maßnahmen, die es ermöglichen, Kinder auch schon vor oder nach ihrer eigentlichen Gruppenzeit Betreuung zu bieten, was den Eltern sehr bei ihrer zeitlichen Disposition hilft.

Allerdings ist das Angebot sehr personalintensiv und mit Kosten für die Stadt als Träger der Einrichtung verbunden. Schon vor zwei Jahren stand die Abschaffung der beiden Angebote zur Diskussion, wurde damals aber vom Gemeinderat abgelehnt, mit der Maßgabe, die bestehenden Verträge bis zum Ausscheiden der betroffenen Kinder zu belassen.

Nun wurden vor kurzem die Eltern, so Elternbeiratsmitglied Monja Thomaschewsky, davon überrascht, dass das Thema wieder im Ausschuss zur Sprache kommen und final im Gemeinderat Ende Juli entschieden werden sollte. In einem Schreiben an den Rathauschef sowie die Mitglieder des Gemeinderates hatten sie daher ihre Bedenken und Argumente gegen eine so kurzfristige Kündigung aufgelistet.

Weder den arbeitenden Eltern noch deren Arbeitgebern sei es möglich, schnell bei den Arbeitszeiten darauf zu reagieren. Das Alternativangebot eines Ganztagsplatzes für die Kinder habe wesentliche Haken: Die Betreuungszeit eines Ganztagsplatzes werde nicht umfassend gebraucht; viele der betroffenen Kinder sind ab September schon Vorschüler, was für sie einen Neuanfang bedeute und nach einem Jahr erneut einen Wechsel zu Schulbeginn mit sich bringe, das alles nach der ohnehin schwierigen Pandemie-Zeit.

Betroffen seien auch Kinder mit Beeinträchtigungen (Down-Syndrom), für die ein Wechsel in eine neue Einrichtung unzumutbar sei; der Wechsel würde den Eltern zudem erhebliche Mehrkosten im Monat von knapp 300 Euro bringen.

Keine neuen Flexiverträge an der Kita Kunterbunt

Zwei Beispiele: Paul ist in einer Gruppe mit Öffnung von 8 bis 14 Uhr. Durch den Flexivertrag kann er aber schon um 7.30 Uhr kurzzeitig in einer anderen Gruppe untergebracht werden. Paula, deren Gruppe nur bis 14 Uhr betreut wird, kann durch den Flexivertrag danach in einer anderen Gruppe bis zur Abholung bleiben.

Argument der Eltern ist nun, die bestehenden Verträge bis zum Ausscheiden der Kinder aus dem „Kunterbunt“ bestehen zu lassen. Neue Verträge soll es, so OB Schrempp, nicht mehr geben. Andere Träger, so der Rathauschef, hätten diese Angebote bereits beendet, weil sie sehr personalintensiv seien. So habe etwa der Kindergarten „Sonnenschein“ ein Ende dieser Angebote angeregt, „weil dann die anderen Angebote der Einrichtungen flexibler zu gestalten wären“.

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