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Gehwegparken sorgt in Forchheim für Ärger

In Rheinstetten geben die Bürger beim Stadtspaziergang Anregungen

Bevor das Mobilitätskonzept Rheinstetten im Herbst in den Gemeinderat kommt, gibt es noch einiges zu tun. Auch Bürger haben da so ihre Ideen.

 Die Ausfahrt nur nach rechts aus der Spielstraßenzone der Karlsruher Straße kritisiert Bürger Joachim Schröder (Mitte mit Rad und blauem Shirt) und fordert vorher eine Umleitung.
Ausfahrt nur nach rechts: aus der Spielstraßenzone der Karlsruher Straße kommt man nicht anders raus. Ein Bürger fordert vorher eine Umleitung. Foto: Ulrich Krawutschke

Im November will Bürgermeister Michael Heuser (parteilos) das neue Mobilitätskonzept für Rheinstetten dem Gemeinderat vorlegen. Doch bis dahin ist noch viel Arbeit zu leisten, wie am Freitag der erste von vier Stadtspaziergängen von Verwaltung und dem Karlsruher Planungsbüro Modus Consult, das das Mobilitätskonzept mit entwickelt, mit interessierten Bürgern in Forchheim deutlich machte.

Geschäftsführer Frank Gericke von Modus Consult und seine Mitarbeiterin Kathrin Mettmann hatten ausgehend von der Einmündung des Silcherweges in die Karlsruher Straße eine Tour zu problematischen Stellen ausgearbeitet und zugleich die rund 15 Bürgerinnen und Bürger aufgefordert, kritische Punkte aus ihrer Sicht aufzuzeigen. Was diese auch taten.

Gehwegparken und Gehwegbreite, Situation der Spielstraßen, Radverkehr, öffentlicher Nahverkehr und überhaupt Mangel an Stellplätzen beispielsweise an publikumsintensiven Einrichtungen, „wo die Besucher in der Umgebung alles zuparken“, so eine Bürgerin, waren Themen. Gleich zu Beginn gab es von Georg Kästel Kritik an einer zu laschen Verfolgung von Parkverstößen durch die Ortspolizeibehörde.

Nicht jeder harmlose Verstoß muss geahndet werden.
Ronald Daum, Ordnungsamtsleiter

Die Mitarbeiter würden mit Scheuklappen vorgehen und insgesamt würde gegen den Erlass verstoßen, so Kästel. Ordnungsamtsleiter Ronald Daum widersprach dem und meinte, es sei nur eine Richtlinie und „nicht jeder harmlose Verstoß muss geahndet werden“. Stadtrat Otto Deck fügte hinzu, der Gemeinderat habe die Vollzugsdienststellen aufgestockt, „um mehr kontrollieren zu können“.

Daum und Heuser machten deutlich, dass durch das Mobilitätskonzept die Belange von Fußgängern und Radfahrern gestärkt werden sollen. Ein wesentliches Kriterium sei dabei das Gehwegparken, „dafür braucht es eine klare Regelung und Rückendeckung von Gemeinderat und auch den Bürgern“, so der Ordnungsamtsleiter.

Problematische Situation in den Spielstraßen

Problematisch sei die Situation in den Spielstraße wie etwa im Silcherweg oder einem Teil der Karlstraße, weil hier die Gehwege zu schmal und der Straßenraum oft zu knapp ist für Parken und gleichzeitigen Gegenverkehr auf der Fahrbahn. Joachim Schröder machte auf das Problem der Ausfahrt aus der Spielstraßenzone der Karlsruher Straße auf die Hauptstraße am Busplatz Forchheim aufmerksam, wo nur Rechtsabbiegen erlaubt sei, was Verkehrsteilnehmern, die in Richtung B36 wollen, zu Wendemanövern zwinge.

Er forderte eine Umleitung vor der Einmündung. Das werde geprüft, so der Bürgermeister. In der Hauptstraße zwischen Friedrich- und Karlstraße legte Moderator Gericke seinen Maßstab auf dem Gehweg an, der hier mit mindestens 1,50 Metern eine ausreichende Breite auch für Rollstuhlfahrer oder Kinderwagen habe, wobei laut Gericke bei Begegnungsverkehr etwa von Kinderwagen auf Gehwegen 2,50 Meter wünschenswert wären.

Das sahen auch die Bürger so. Ein Problem bereite laut den Bürgern die Überquerung der Hauptstraße etwa zur Apotheke gegenüber, weil dort die Senkrechtstellplätze meist belegt und ein Durchkommen nicht möglich sei. Sie forderten, mindestens einen Stellplatz aufzuheben und als Durchgang auszuweisen.

Hofeinfahrten werden nicht zum Parken genutzt

Besonders problematisch erwies sich die Albgaustraße, wo zwar der Gehweg auch 1,50 Meter Breite habe, aber durch Parker beidseits stark eingeschränkt sei. Kritisiert wurde, dass viele Anwohner ihre Hofeinfahrten nicht zum Parken nutzen, sondern die Pkw auf beiden Seiten der Straße ab-stellen. Dadurch werde der Straßenraum so verengt, dass Gegenverkehr unmöglich sei. Das Mindestmaß für die Fahrbahn liegt laut Gericke bei 3,05 Metern, „besser aber sind 3,50 Meter“. „Hier muss gehandelt werden“, so der Planer.

Gedacht sei in der Albgaustraße eine einseitige Parkregelung sinnvoller Weise auf der Seite, wo die Bäume stehen. Es sollen auch nicht mehr alle Pkw von Anwohnern dort auf der Straße stehen und auch das Anwohnerparken vor Hofeinfahrten soll nicht erlaubt sein. An der Einmündung der Albgaustraße in die Karlsruher Straße wurde die veränderte, mehr senkrechte statt parallele Gleisführung bei der Querung der Straße ins gegenüberliegende Grüngleis mit „mehr Sicherheit für Radler“ bewertet. Aus all den Anregungen wollen Stadt und Modus Consult nun, so Bürgermeister Heuser, „ein Konzept erstellen und dabei aus Erfahrungen lernen“.

Service

Die nächsten Begehungen mit Bürgern sind am 9. Juli um 15 Uhr in Mörsch ab Ecke Römer-/Wilhelmstraße sowie um 17 Uhr in Neuburgweier ab Ecke Rhein-/Gutenbergstraße geplant.

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