Ein 33-jähriger deutscher Staatsangehöriger ist am Samstagmorgen nach einem mutmaßlichen Diebstahl mit Waffen in einer Apotheke in Rheinstetten am Vorabend vorläufig festgenommen worden.
Wie die Staatsanwaltschaft Karlsruhe und das Polizeipräsidium Karlsruhe in einer gemeinsamen Pressemitteilung schreiben, hatte der Beschuldigte am Freitag gegen 18.30 Uhr eine Apotheke in der Neuburger Straße in Rheinstetten-Neuburgweier betreten und sich zielgerichtet zu den Apothekerschränken begeben.
Dort zog er einige Schubladen heraus und nahm mehrere Medikamentenpackungen an sich. Hierbei führte er eine Axt mit sich, ohne sie jedoch zu verwenden oder damit zu drohen.
Apotheken-Überfall in Rheinstetten: Täterbeschreibung erhärtet Verdacht gegen 33-Jährigen
Eine Mitarbeiterin wurde auf das Tatgeschehen aufmerksam und verständigte die Polizei. Im weiteren Verlauf flüchtete der Mann zu Fuß auf die gegenüberliegende Straßenseite und von dort aus mit einem Fahrrad in Richtung Friedhof.
Bereits am 25. und 26. Januar hatten sich zwei ähnliche Taten in Apotheken in Rheinstetten und Karlsruhe ereignet, die vermutlich auch auf den 33-Jährigen zurückzuführen sind.
Am 25. Januar soll er in einer Apotheke in der Rappenwörthstraße in Rheinstetten-Mörsch mehrere Arzneimittel entwendet haben. Er hatte nach Polizeiangaben eine Machete dabei.
Flasche mit Methadon in Karlsruhe entwendet
Nur einen Tag später, am 26. Januar, soll der Mann in einer Apotheke in Karlsruhe dann einen Mitarbeiter „mit einer messerförmigen Baumsäge“ bedroht und eine mit flüssigem Methadon gefüllte Flasche entwendet haben.
Im Zuge der Ermittlungen war der 33-Jährige bereits in den Fokus der Kriminalbeamten geraten. Aufgrund der Personenbeschreibung des Täters bei dem Überfall auf die Apotheke in Rheinstetten am Freitagabend erhärtete sich der Tatverdacht gegen den jungen Mann, alle drei Taten begangen zu haben.
Am Samstag dem Haftrichter vorgeführt
Am Samstagmorgen konnte der Beschuldigte an der Wohnanschrift eines Familienmitglieds angetroffen und vorläufig festgenommen werden. Bei einer richterlich angeordneten Durchsuchung der Wohnräume fanden die Polizeibeamten Teile des mutmaßlichen Diebesguts.
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Karlsruhe wurde der Beschuldigte am Samstag dem Haftrichter beim zuständigen Amtsgericht vorgeführt, der Haftbefehl erließ. Die weiteren Ermittlungen dauern an.
Es werden Betäubungsmittel oder Arzneimittel entwendet, die als Drogenersatzstoffe missbraucht werden können.Sven Rottner, Landesapothekerkammer
Raubüberfälle auf Apotheken sind nach Angaben der Landesapothekerkammer Baden-Württemberg in den vergangenen Jahren nicht besonders oft aufgetreten.
Häufiger kämen indes Einbrüche vor, bei „denen Betäubungsmittel oder Arzneimittel entwendet werden, die als Drogenersatzstoffe missbraucht werden können“, erklärt ein Sprecher auf Nachfrage. „Teilweise wird sogar der komplette Betäubungsmittel-Tresor entwendet.“
Meist sei der Schaden durch den Einbruch höher als der Wert der entwendeten Arzneimittel. Auf Bargeld hätten es die Einbrecher nicht in erster Linie abgesehen.