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Bürger sind in Sorge

„Mindestens 25 Schüsse“: Nächtlicher Polizeieinsatz im Rheinstettener Wald

Bürger der zu Rheinstetten gehörenden Ortschaft Silberstreifen bekamen es mit der Angst. Zahlreiche Schussgeräusche aus dem Wald waren am späten Donnerstagabend zu hören. Was Bürger berichten und die Polizei bisher weiß.

Was war hier im Wald los? Von zahlreichen Schüssen am späten Abend berichten Anwohner, die Polizei rückte mit großem Aufgebot an und durchkämmte den Forst.
Was war hier im Wald los? Von zahlreichen Schüssen am späten Abend berichten Anwohner, die Polizei rückte mit großem Aufgebot an und durchkämmte den Forst. Foto: Rainer Obert

Schreck am Donnerstagabend für die Bewohner des kleinen Orts Silberstreifen. Laute Knallgeräusche aus dem Wald sind gegen 21.30 Uhr zu hören. „Mindestens 25 Mal wurde geschossen“, berichtet eine Anwohnerin aus dem direkt am Forst liegenden Buchenweg. Rund 600 Menschen leben im zu Rheinstetten-Forchheim gehörenden Wohngebiet.

Mein Mann hat die Rollläden herunter gelassen.
Anwohnerin zur Reaktion auf die Schussgeräusche

Man habe sich nicht erklären können, was los ist. Für die Rheinstetterin waren es eindeutig Schüsse. „Mein Mann hat die Rollläden herunter gelassen.“ Befürchtungen seien aufgekommen, dass jemand unkontrolliert in der Nähe mit scharfen Waffen schießt. In unterschiedlichen Abständen habe es geknallt. Keine schnelle Abfolge indes wie beim Abfeuern elektronischer Waffen.

SEK, Hubschrauber und Drohne im Einsatz

Anwohner alarmierten die Polizei über die vermeintlichen Schüsse, was einen Polizeieinsatz mit anrückenden Polizeikräften, Spezialeinsatzkommando sowie Hubschrauber und Drohne auslöste.

Eine Bürgerin berichtet vom Eintreffen eines Hubschraubers etwa eine Stunde nach den Schüssen. „Ohne Suchscheinwerfer.“ An diesem Abend herrschte übles Regenwetter. Die Schussgeräusche aus dem Forst waren unerklärlich, betont sie. Gezündete Böller seien es auf keinen Fall gewesen.

Der Hubschrauber sei beängstigend tief geflogen, die Scheiben hätten vibriert. „Es war krass.“ Wie eine Nachfrage beim Polizeipräsidium Karlsruhe ergibt, war der Hubschrauber mit Wärmebildkamera ausgestattet, um Menschen im dunklen Waldgebiet ausfindig zu machen. „Der muss tiefer fliegen“, informiert Polizeisprecher Kai Lampe.

In der Vergangenheit habe es Hinweise auf Jagdwilderei im Gebiet gegeben, berichtet die Polizei. Der Waldbereich liegt vom Ortsrand Silberstreifen in Richtung Ettlingen, wo sich auch mehrere einst zum Westwall gehörende Bunkerruinen aus dem Zweiten Weltkrieg befinden, die zur Hardtwaldbatterie gehörten.

Ob es Wilderei bei gegebenenfalls rund 25 Schüssen innerhalb kurzer Zeit gewesen sein kann, das müssen die Ermittlungen zeigen. Die Polizei umstellte das Waldstück, durchkämmte es akribisch.

Waldgebiet wird akribisch durchkämmt

Es wurde auf Nummer Sicher gegangen. „Wir haben keine Geschädigten oder Verletzten gefunden“, resümiert Lampe. Die Frage war auch, ob eventuell Patronenhülsen zu finden sind. Fehlanzeige in der Nacht. Gegen 5 Uhr wurde der Einsatz laut Polizei beendet, ohne weitere Anhaltspunkte für den Ursprung der Knallgeräusche. Die Polizei ermittelt weiter.

Polizei sucht Hinweise

Zeugen und Hinweisgeber werden von den Ermittlern gebeten, sich mit dem Polizeirevier Ettlingen unter der Telefonnummer (07243) 32000 in Verbindung zu setzen.

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