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Heidelberger hat Interesse

Sonnenenergie vom Epplesee: Kommt eine schwimmende PV-Anlage nach Rheinstetten?

Auf dem benachbarten Stürmlinger See und in Waghäusel sind welche in Planung, in Achern gibt es bereits eine: Jetzt wird auch in Rheinstetten über eine mögliche schwimmende Photovoltaikanlage nachgedacht.

Sonne satt: Der Epplesee, hier ein Archivbild aus dem vergangenen Jahr, könnte Platz bieten für eine schwimmende Photovoltaik-Anlage.
Sonne satt: Der Epplesee, hier ein Archivbild aus dem vergangenen Jahr, könnte Platz bieten für eine schwimmende Photovoltaik-Anlage. Foto: Daniel Kotulla

Bekommt auch Rheinstetten eine schwimmende Photovoltaik-Anlage, wie sie im benachbarten Durmersheim in Planung ist? Er könne sich das vorstellen, erklärte Oberbürgermeister Sebastian Schrempp (CDU) in der jüngsten Gemeinderatssitzung.

Er habe über die Möglichkeit, auf dem Epplesee eine schwimmende PV-Anlage zu installieren, mit der Heidelberger Sand und Kies gesprochen. Das Unternehmen, das dort den Kiesabbau betreibt, habe sich „gar nicht abgeneigt gezeigt“, so Schrempp.

„Heidelberger Sand und Kies hat ein großes Interesse am Thema Photovoltaik – nicht nur am Standort Epplesee“, bestätigt eine Sprecherin von HeidelbergCement, der Muttergesellschaft von Heidelberger Sand und Kies, auf Nachfrage unserer Redaktion.

Man stehe im konstruktiven Austausch mit Verwaltungen, „um die Energiewende gemeinsam vorantreiben zu können“. Erfahrungen mit schwimmenden PV-Anlagen habe man bereits an anderen Standorten gesammelt, etwa auf dem Baggersee des Kieswerks im bayerischen Dettelbach. Auch in Waghäusel plant die Firma eine solche Anlage.

Maximal 15 Prozent der Wasserfläche dürfen bedeckt werden

Zu möglichen Dimensionen einer solchen schwimmenden PV-Anlage könne man noch keine Angaben machen. Die Abstimmungsgespräche mit den Verwaltungen drehten sich aktuell noch um die genehmigungsrechtlichen Voraussetzungen für solche Photovoltaikanlagen.

Laut Gesetz ist eine schwimmende PV-Anlage grundsätzlich erlaubt, wenn sie maximal 15 Prozent der Wasserfläche eines Sees bedeckt.

Die Beschränkung auf 15 Prozent der Wasserfläche hatte die Bundesregierung im vergangenen Juli beschlossen. Zuvor waren auch größere Anlagen möglich gewesen.

Als Grund für die Reduzierung wurde angegeben, dass die gewässerökologischen Auswirkungen von ,Floating-PV’-Anlagen derzeit noch weitgehend unbekannt seien.

Heidelberger Sand und Kies hat ein großes Interesse am Thema Photovoltaik.
Elke Schönig, Pressesprecherin

Es gebe „kaum Erkenntnisse über die Auswirkungen schwimmender PV-Module auf Gewässerökologie und Arten“, heißt es auch in einem im Juli 2021 veröffentlichten Positionspapier vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und Naturschutzbund (Nabu) Baden-Württemberg. „Daher sind Forschungen und begleitende Langzeitstudien zu möglichen Auswirkungen notwendig.“

Nichtsdestotrotz könnten schwimmende PV-Anlagen auf Baggerseen „einen zusätzlichen Beitrag zur klimafreundlichen Energieversorgung leisten“ und sollten deshalb auch als Option in Erwägung gezogen werden. „Welche Standorte sich dafür eignen, muss im Einzelfall geprüft werden“.

Joachim Schröder von der Forchheimer Ortsgruppe der Naturfreunde Baden sieht Photovoltaik-Anlagen auf Baggerseen indes „sehr kritisch, schon aus dem Bauchgefühl heraus“.

Freiflächen-PV-Anlagen auf ehemaliger Deponie ist auch angedacht

Es gebe doch noch so viele Alternativflächen für Solarmodule auf Dächern, oder auch die Möglichkeit, Photovoltaikanlagen in Verbindung mit landwirtschaftlichen Kulturen (kurz Agri-PV) einzurichten. Diese sollten zuerst ausgeschöpft werden, bevor PV-Anlagen auf Seen in Erwägung gezogen würden, meint Schröder.

Eine weitere Möglichkeit zur Nutzung der Sonnenenergie, die schon seit längerem geplant ist, ist die Einrichtung einer Freiflächen-Photovoltaikanlage auf dem Gelände der ehemaligen Deponie südlich des Geländes des SV Mörsch. Hierzu führe er gerade Gespräche mit möglichen Projektierern, sagte OB Schrempp im Gemeinderat.

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