Feueralarm bei der Firma Zens im Rheinstettener Gewerbegebiet. In der Werkstatt ist ein Brand ausgebrochen und hat auf eine weitere Halle übergegriffen. Es sind noch Menschen in den Gebäuden, die sich nicht mehr ins Freie hatten retten können. Zum Glück handelte es sich am Samstagnachmittag nicht um einen tatsächlichen Feuerwehr- und Rettungsdienst-Einsatz.
Die Jugendfeuerwehr Rheinstetten und das Jugendrotkreuz Forchheim und Neuburgweier sind auf das Gelände des Unternehmens gekommen, um ihre Abschlussübung des Jahres 2023 abzuhalten.
Der Jugendwart der Rheinstettener Feuerwehr, Aaron Nees, sein Stellvertreter Michael Barth und die Jugendrotkreuz-Gruppenleiterin Larissa Nickl haben ein Szenario vorbereitet, wie es später aktive Feuerwehrleute und Sanitäter auch einmal im richtigen Einsatz erleben könnten. Einschließlich Rauchentwicklung, dargestellt von einer Nebelmaschine, die nach außen bläst. Bei einer Übung der aktiven Feuerwehr würde auch die Halle selbst vernebelt.
Übung in Rheinstetten mit zehn Blaulicht-Fahrzeugen
Nacheinander sausen sieben Feuerwehr- und drei Rot-Kreuz-Fahrzeuge mit Blaulicht an das Gelände. Die jungen Leute springen aus den Fahrzeugen, stellen sich in Formation auf und erhalten von den Gruppenführern ihre Befehle. Die Mitglieder des Einsatztrupps tragen selbst gebastelte Atemschutzgeräte, sollen die „Verletzten“ bergen und dem Roten Kreuz übergeben.
Der Wassertrupp sorgt dafür, dass die Wasserschläuche richtig ausgelegt, am Hydranten angeschlossen und mit einer Weiche korrekt verzweigt sind. Diese Schläuche befinden sich in der Verantwortung des Schlauchtrupps. Und dazu hat auch der Melder eine wichtige Aufgabe als Verbindung zwischen den Trupps.
Dann schießt das Wasser aus allen Rohren auf die Dächer der Hallen. Auch Kinder, die das Alter der Jugendfeuerwehr noch nicht erreicht haben, dürfen einmal spritzen. Wie etwa die zweijährige Lina oder der siebenjährige Julian. Der viel Spaß dabei hatte: „Wenn ich neun bin, will ich Mitglied der Jugendfeuerwehr werden.“
Eifrig übt der zwölfjährige Timo, beobachtet von Mama Anastasia Lang: „Ich bin dabei, um Timo zu unterstützen.“ Wie die meisten der gut 100 Schaulustigen, zumeist Eltern oder nahe Verwandte, die sehen wollen, was die Kinder gelernt haben. Beim Jugendrotkreuz etwa die Versorgung der kunstvoll Geschminkten. Einschließlich Herzmassage bei einem Dummy.
„Alle Brände gelöscht, alle Verletzten geborgen. Alles bestens verlaufen“, zieht Aaron Nees schließlich eine positive Bilanz der Übung. Auch Feuerwehrkommandant Sascha Schröder ist sehr zufrieden. Er weiß, dass die Jugendabteilung die Kaderschmiede für die aktive Wehr ist. So wie das Jugendrotkreuz für den aktiven Sanitätsdienst. Wobei Schröder etwas skeptisch anfügt: „Wenn die jungen Leute mal zur Ausbildung an einen anderen Ort gehen, sind sie möglicherweise aus der Feuerwehr weg.“