Auf dem Raddress von Siggi Maier aus der Karlsruher Nordstadt prangt die Aufschrift „L’Alpe d’Huez“. Ja, sie hat mit ihrem Fahrrad schon einmal das berühmte Alpenetappenziel der Tour de France erklommen.
Dagegen waren die Steigungen der Radtourenfahrt „Durchs Badnerland“ am Sonntag richtig erholsam. „Es war entspannend und meine Freundin und ich haben die gemütliche Fahrt sehr genossen.“
Cordula Münz und Siggi Maier haben sich immerhin die 75-Kilometer-Strecke der Radtour des RSV Concordia Forchheim ausgesucht. Dabei mussten sie allerdings vom Murgtal nach Ebersteinburg hochklettern.
Mit dem Velomobil 115 Kilometer geschafft
Für die 115 Kilometer lange Strecke hatte sich ein Mann aus Karlsbad-Langensteinbach mit seinem verkleideten Liegerad entschieden. Das Velomobil genannte Fahrzeug habe in 13 Jahren immerhin schon fast 100.000 Kilometer zurückgelegt. „Eigentlich wäre ich die große Strecke über 154 Kilometer gefahren, aber ich habe heute Nachmittag noch was vor“, sagt er, holt sich eine Bratwurst und radelt anschließend noch mal schnell über Ettlingen nach Hause.
Aber auch auf seiner „kurzen“ Strecke hatte er einige Anstiege zu bewältigen, etwa durch das Baden-Badener Rebland und auf den Fremersberg.
Noch am Veranstaltungstag gab es in Forchheim Anmeldungen
Bei der ganz großen Tour wäre auch etwa noch die Rote Lache über dem Murgtal oder das Hundseck an der Schwarzwaldhochstraße dazugekommen. Immerhin mehr als die Hälfte der Angemeldeten haben sich für diese große Runde entschieden, freut sich der Fachwart Breitensport beim RSV Concordia, Thomas Krüger: „Und wir sind überwältigt von der Zahl der Anmeldungen. Erwartet hatten wir so um die 200. Tatsächlich sind rund 290 am Morgen gestartet. Vor Corona 2019 und danach 2022 hatten wir 200 Meldungen.“
Zur 75-Kilometer-Strecke hatte es alleine am Sonntag noch 30 Nachmeldungen gegeben. Manch Teilnehmender war schon häufig dabei. Immerhin gibt es diese Tour bereits seit 30 Jahren.
Anreise mit dem Auto wegen Zustand des Albtalweges
Marlis Salm aus Karlsruhe war zum zweiten Mal dabei, ihr Mitfahrer Christian Ninmann aus Marxzell das erste Mal. Sie sind beide voll des Lobes über die ausgesuchte Strecke, die Ausschilderung und die Verpflegungsstationen.
Kritik hat Ninmann lediglich an seinem Anfahrtsweg: „Der Albtalweg ist einfach in einem beklagenswerten Zustand und mit Rennrad-Reifen überhaupt nicht nutzbar.“ Weshalb er bis Ettlingen auch lieber mit dem Auto gefahren ist.
Kürzeste Tour über 50 Kilometer
Auch Stephan Moritz aus Karlsdorf-Neuthard war mit dem Auto in Forchheim. Freilich, zur Arbeit nach Heidelberg fährt er etwa dreimal in der Woche mit dem Rad und braucht zwischen Wohn- und Arbeitsort lediglich rund 75 Minuten. Da er sich nach einer Krankheit im Aufbau befinde, ist er am Sonntag „nur“ 78 Kilometer gefahren und hat dafür drei Stunden und 44 Minuten gebraucht. „Normal fahre ich eine der längeren Strecken. Nächstes Jahr wieder.“
Die kürzeste Tour führte über immerhin auch schon 50 Kilometer zum Winkler Hof und über Muggensturm zurück nach Forchheim.