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Besuch bei der Luftsportgemeinschaft

Verkehrsminister Winfried Hermann hebt in Rheinstetten-Forchheim ab

In Rheinstetten-Forchheim informierte sich Baden-Württembergs Winfried Hermann bei der Luftsportgemeinschaft über deren Fortschritte in Sachen Klimaneutralität und die Forschung von KIT-Studenten auf dem Gelände. Dann hob er ab.

Verkehrsminister Winfried Hermann sitzt  in Rheinstetten in einem Segelflugzeug. Mit an Bord ist Roland Helfer, der Vorsitzende der Luftsportgemeinschaft.
Verkehrsminister Winfried Hermann (links) im Segelflugzeug in Rheinstetten. Geflogen hat ihn Roland Helfer, der Vorsitzende der Luftsportgemeinschaft (vorne rechts). Foto: Julia Trauden

Für Winfried Hermann (Grüne) war es der erste Flug mit einem Segelflugzeug: Auf seiner Sommertour hat der baden-württembergische Verkehrsminister die Luftsportgemeinschaft Rheinstetten (LSG) besucht und sich dort mit der neuen Elektrowinde des Vereins in die Luft ziehen lassen.

Innerhalb kürzester Zeit werden die Flugzeuge dabei auf 80 bis 90 Stundenkilometer beschleunigt und heben ab, anschließend geht es steil in die Höhe.

Bei etwa 480 Metern Höhe wird das Kunststoffseil gekappt, mit dem das Flugzeug in die Luft befördert wurde, dann beginnt der Gleitflug.

Das Erlebnis ließ sich der Minister nicht nehmen. „Ich glaube, man merkt mir an, dass es mir Spaß gemacht hat“, sagte er, als er wieder festen Boden unter den Füßen hatte.

Bis 2025 will der Verein in Rheinstetten klimaneutral sein

Doch das Erlebnis war natürlich nicht der einzige Grund, warum der Verkehrsminister den Segelfliegern einen Besuch abgestattet hat.

Vor Ort informierte er sich auch über die Versuche der LSG, klimaneutral zu werden, und über die Forschung der Akademischen Fliegergruppe (Akaflieg) des KIT zur Verbesserung der Leistung von Segelfliegern.

Der Vorsitzende des Vereins, Roland Helfer, hatte in Schreiben ans Ministerium schon mehrfach die Werbetrommel gerührt – nun endlich mit Erfolg.

Die Elektrowinde, die Ende Juli in Betrieb genommen wurde, sei ein Baustein auf dem Weg zur Klimaneutralität, die der Verein bis 2025 erreichen will, erklärte Helfer dem Minister beim Vor-Ort-Besuch.

Strom für den Flugzeugstart kommt von der eigenen Photovoltaikanlage

Sie ersetze die Winden mit Verbrennungsmotoren, die bisher zum Einsatz kamen. Mehr als 150.000 Euro hat sich der Verein die Maschine kosten lassen, der finanzielle Aufwand für die Verlegung von Starkstromkabeln inklusive.

Betrieben wird die Elektrowinde zu 100 Prozent mit Strom aus der Photovoltaikanlage, die die LSG auf ihrem Dach hat – zumindest im Sommer, wenn die Sonnenstunden ausreichen.

Betrieben wird sie von der Bürgerenergiegenossenschaft Rheinstetten (wir berichteten).

Schon 2017 hat die LSG ihre Beleuchtung auf energieeffiziente LED umgestellt und dadurch sogar ihren Stromverbrauch um 30 Prozent reduzieren können, so Helfer.

Die Buggys mit Verbrennungsmotoren, die bisher die Segelflugzeuge vom Landepunkt zurück an den Start gezogen haben, wurden durch Elektrobuggys ersetzt.

Blühflächen und Baumpflanzungen als Ausgleich für CO2-Emissionen

Als ökologischen Ausgleich für die Umweltbelastung, die vom Flugbetrieb ausgeht, hat die LSG Blühflächen auf dem Gelände in Forchheim und auf einem Modellflugplatz in Neumalsch angelegt.

Der Verein zahlt zudem eine Abgabe für die CO2-Emissionen, die von einzelnen Flugzeugen ausgehen. Neben 50 Segelfliegern beheimatet der Verein auch zwei Touring-Motorsegler mit festem Triebwerk, sechs sogenannte Luftsportgeräte (Trike, Ultraleichtflugzeuge) und fünf am Baden-Airpark stationierte Motorflugzeuge.

Von der CO2-Abgabe, durch die laut Roland Helfer bis März rund 2.000 Euro zusammenkamen, wurden 33 Bäume finanziert und gepflanzt.

Die Bürgerstiftung Rheinstetten hatte den Betrag auf 4.000 Euro verdoppelt. Als nächste Fläche für Baumpflanzungen peilt die LSG das Baugebiet Neue Stadtmitte an.

Studentische Forschungsgruppe baut ein „Nurflügel-Segelflugzeug“

Beeindruckt zeigte sich Minister Hermann bei seinem Besuch auch von den Fortschritten der Forschungsgruppe des KIT, die auf dem Gelände der LSG in Forchheim gerade ein sogenanntes Nurflügel-Segelflugzeug baut.

Dieses funktioniert wie ein normales Segelflugzeug, hat nur keinen Schwanz mit Höhen- und Seitenruder. Dadurch verringere sich der Luftwiderstand, erklärte der stellvertretende Projektleiter David Achtzehnter, „es wäre die größte Leistungssteigerung im Segelflug seit 40 oder 50 Jahren“.

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